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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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ging wieder in das Büro zurück. An den Fenstern gab es keine Rollos. Banks hatte Percey und Hale deshalb inzwischen in die hinteren Räume gebracht.
    »Was ist denn los?« wollte Percey wissen.
    »In fünf Minuten sind Sie hier draußen«, antwortete Sachs und warf dabei einen Blick aus dem Fenster. Sie versuchte zu erraten, wie der Tänzer vorgehen würde, hatte aber keine Ahnung.
    »Warum?« fragte die Pilotin stirnrunzelnd.
    »Wir vermuten, daß der Killer, der Ihren Mann getötet hat, jetzt hier ist. Oder zumindest auf dem Weg hierher.«
    »Das ist doch Unsinn. Hier wimmelt es nur so von Polizisten. Es ist absolut sicher. Ich brauche...«
    Sachs unterbrach sie harsch: »Keine Diskussion!«
    Aber Percey wollte diskutieren: »Wir können jetzt nicht einfach gehen. Mein Chefmechaniker hat gerade gekündigt. Ich muß...«
    »Perce«, unterbrach Hale sie mit sichtlichem Unbehagen. »Vielleicht sollten wir auf sie hören.«
    »Wir müssen das Flugzeug...«
    »Gehen Sie sofort wieder nach drinnen. Und seien Sie still!«
    Perceys Mund stand vor Empörung weit offen. »So können Sie nicht mit mir reden, ich bin schließlich keine Gefangene.«
    »Officer Sachs, hallo?« Der Polizeibeamte, mit dem sie draußen vor der Tür gesprochen hatte, erschien im Eingang.
    »Ich habe mir jeden uniformierten Polizisten und auch alle Zivilbeamten hier angeschaut. Kein Unbekannter dabei. Und es wird auch kein Polizist aus der Gegend vermißt. Aber unsere Funkleitzentrale hat mir etwas berichtet, was Sie vielleicht wissen sollten. Vielleicht hat es ja nichts zu bedeuten...«
    »Raus damit.«
    Percey Clay unterbrach: »Officer, ich muß mit Ihnen reden...«
    Sachs ignorierte sie und nickte dem Polizisten zu. »Fahren Sie fort.«
    »Die Verkehrskontrolle in White Plains, das ist etwa zwei Meilen von hier entfernt, hat in einem Müllcontainer eine Leiche gefunden.«
    »Rhyme, haben Sie das gehört?«
    »Ja.«
    Sachs wandte sich wieder dem Polizisten zu. »Warum denken Sie, daß das wichtig sein könnte?«
    »Wegen der Art, wie er getötet wurde. Ziemlich blutige Angelegenheit.«
    »Fragen Sie ihn, ob die Hände fehlen und das Gesicht verstümmelt ist.«
    »Was?«
    »Fragen Sie.«
    Sie befolgte die Anordnung, und plötzlich starrte sie jeder im Raum an. Der Polizist sagte erstaunt: »Ja, Officer. Zumindest die Hände. Die Funkleitzentrale hat nichts vom Gesicht erwähnt. Woher wußten Sie...?«
    Rhyme platzte dazwischen: »Wo ist er jetzt? Der Leichnam?«
    Sie gab die Frage weiter.
    »Im Wagen des Gerichtsmediziners. Sie bringen ihn in die örtliche Leichenhalle.«
    »Nein«, herrschte Rhyme sie an. »Sie sollen die Leiche zu Ihnen bringen, Sachs. Ich will, daß Sie die Leiche untersuchen.«
    »Die...«
    »Leiche«, vervollständigte er ihre Frage. »Das ist die Antwort auf unsere Frage, wie er sich Ihnen nähern wird. Percey und Hale sollen auf keinen Fall an einen anderen Ort gebracht werden, bevor wir wissen, worauf wir uns einstellen müssen.«
    Sie gab dem Polizisten die entsprechende Anordnung.
    »Okay«, sagte er. »Ich erledige das. Das heißt... Sie meinen, Sie wollen die Leiche wirklich hierhergebracht haben?«
    »Ja, und zwar sofort.«
    »Sachs, sagen Sie ihnen, sie sollen sich beeilen«, verlangte Rhyme. Er seufzte. »Verdammt, das ist schlimm, richtig schlimm.«
    Sachs hatte das unangenehme Gefühl, daß sich Rhymes Äußerung nicht auf den unbekannten Mann bezog, der auf so grausame Weise ermordet worden war, sondern auf diejenigen, die vielleicht als nächste dran waren.
    Es ist eine weitverbreitete Ansicht, daß für einen Heckenschützen das Gewehr am wichtigsten ist. Das stimmt nicht. Es ist das Zielfernrohr.
    Wie sagen wir dazu, Soldat? Sagen wir Teleskop? Sagen wir Tele?
    Nein. Sir. Es ist ein Zielfernrohr. Das hier ist ein Redfield, mit einem variablen 3x9 Objektiv und einem extrascharfen Fadenkreuz. Es gibt kein besseres, Sir.
    Das Teleskop, das Stephen auf sein Modell 40 montierte, war gut dreißig Zentimeter lang, wog aber keine dreihundertfünfzig Gramm. Eine Anfertigung speziell für dieses Gewehr mit derselben Seriennummer. Besondere Sorgfalt war auf die Fokussierung verwendet worden. Der Parallachsenausgleich war von den Optikern so eingestellt worden, daß die Markierungen im Fadenkreuz, das auf das Herz eines Mannes in fünfhundert Metern Entfernung gerichtet war, praktisch dieselbe Position beibehielten, auch wenn der Schütze seinen Kopf leicht von rechts nach links bewegte. Beim Rückstoß war die

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