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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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mach aber langsam, Grace.
    Es war der Tag der unerwarteten Besucher.
    Weniger als fünf Minuten später kam Terri Suarez – so kurz nach den beiden jungen Frauen, dass Grace sich fragte, ob Terri nur auf deren Aufbruch gewartet hatte.
    »Was für eine nette Überraschung«, sagte Grace. »Du hast gerade Cathy und ihre Freundin verpasst. Vermutlich hast du sie noch gesehen. Sie wollen am Strand Lauftraining machen.«
    Terri schüttelte den Kopf. »Ich hätte vorher anrufen sollen, aber ich war in der Nähe und wollte kurz mit dir reden, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Natürlich nicht.« Grace ging zur Küche voraus, befreite im Vorbeigehen Woody aus dem Arbeitszimmer und beobachtete, wie Terri die überschwängliche Begrüßung durch den Hund genoss. »Solange ich keine Sitzung mit einem Patienten habe, ist das hier ein offenes Haus.«
    Grace fragte Terri, ob sie auf die Veranda wolle, doch die jüngere Frau sagte, sie würde lieber drinnen im Kühlen bleiben. Also goss Grace ihnen beiden ein wenig Eistee ein, und gemeinsam gingen sie ins Arbeitszimmer und machten es sich in dem ruhigen Raum bequem, den Grace bisweilen auch als Behandlungszimmer benutzte.
    Terri verschwendete keine Zeit.
    »Ich will mit dir darüber reden, wie Sam in Bezug auf mich fühlt.«
    »In welcher Hinsicht?« Grace verbarg ihre Verzweiflung. Sie hattegehofft, dass die Situation sich nach dem Mittagessen in South Beach ein wenig entspannt hätte.
    »Am Sonntag war es nett«, sagte Terri. »Gutes Essen, und wir haben uns besser kennen gelernt.«
    »Wir haben es auch sehr genossen«, sagte Grace.
    »Und du warst sehr freundlich, und alles war cool – Sam auch, nach außen hin.«
    »Sam neigt dazu, seine Gefühle zu verbergen.« Grace bemühte sich, nicht zu gereizt zu klingen. »Besonders gegenüber der Familie und engen Freunden.«
    »Danke für die Information. Ich habe nur das Gefühl, dass er noch immer Bedenken hat, was mich angeht, oder vielleicht geht es ihm nur um Saul und mich als Paar.«
    »Sam ist der Prototyp eines großen Bruders, Terri«, erklärte Grace. »Vielleicht sogar eher ein zweiter Vater, wegen des Altersunterschieds. Aber das hast du sicher schon selbst bemerkt.«
    »Sicher.«
    »Er mag einige Bedenken gehabt haben, aber jetzt sicher nicht mehr.« Grace hielt kurz inne. »Sam will nur, dass Saul glücklich ist.«
    »Mehr will ich auch nicht«, sagte Terri.
    Grace lächelte sie an. »Terri, du solltest dir wirklich nicht den Kopf darüber zerbrechen, was Sam oder sonst jemand denkt. Genieße deine Zeit mit Saul.«
    »Du verstehst das nicht«, sagte Terri.
    »Warum erklärst du es mir dann nicht? Ich würde dir gerne helfen, wenn ich kann.«
    Terri stand auf und ging zum Fenster. Grace verspürte einen Anflug von Neid, als sie die festen, runden kleinen Brüste unter dem schlichten weißen T-Shirt sah, die schmalen Hüften und den strammen Po, betont durch die enge Jeans. Grace war glücklich, schwanger zu sein, konnte sich aber nicht vorstellen, je wieder schlank zu werden. Sie freute sich allerdings schon darauf, sich endlich nicht mehr so unbeholfen zu fühlen, sobald das Kind da war, und – wie Schwangere es stets ausdrücken – endlich wieder ihre Zehen sehen zu können.
    »Ich habe darüber nachgedacht, einfach zu sagen: Zum Teufel mitdem, was Sauls Familie über mich denkt.« Terri warf ihr dunkles Haar zurück. »Ich weiß, was ich wert bin, und ich weiß, dass Saul mich liebt. Das zählt am meisten.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber das ist nicht das Einzige, wenn man jemanden wirklich mag, nicht wahr?«
    Grace lächelte. »Nicht immer.«
    »Ich habe noch nie jemanden wie ihn gekannt.« Terri setzte sich wieder. »Er ist sanft und freundlich, und er hat so viel Lebenslust.«
    »Wie sein Vater«, sagte Grace.
    »Ich bin nicht sicher, ob sein Dad nicht vielleicht die gleichen Zweifel hegt wie Sam, was mich angeht«, sagte Terri. »Saul sagt, dass ich mir diese Probleme nur einbilde, aber …«
    »Vertraust du Saul nicht?«, fragte Grace.
    »Natürlich.«
    »Warum glaubst du ihm dann nicht?«
    »Du meinst also auch, dass ich mir unnötig Sorgen mache?«
    »Ja«, bestätigte Grace.
    Doch sie war nicht sicher, dass sie Terri überzeugt hatte, als diese wenige Minuten später ging.

18.
    »Ich glaube«, sagte Cathy zu Kez, »hier ist dieser Hausmeister ermordet worden.«
    Sie hatten erst weniger als eine Meile zurückgelegt, waren südlich am Strand entlanggelaufen und näherten sich dem North Shore Open Space

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