Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
Vom Netzwerk:
reichte ihr die Hand und half ihr von dem Baumstamm herunter.
    »Das war wirklich klasse«, sagte er ehrfürchtig.
    Jacqueline lächelte. »Ich hab eine Idee. Du bindest den Widder an und reitest auf Dixie bis zur Furt. Und ich werde noch einmal hinübergehen, dein Pferd nehmen und mich auf die Suche nachBen oder Nick machen. Dann können sie kommen und dir helfen, den Widder auf die andere Seite zu bringen.«
    Obwohl das Wasser in der Furt viel flacher war, würde Geoffrey den Fluss nur mit starkem Widerwillen durchqueren. Doch das ließ sich nicht vermeiden. Irgendwie mussten sie den Widder zur Farm zurückschaffen.
    »Du willst noch mal da hinüber? Das gefällt mir gar nicht.« Geoffrey schüttelte zweifelnd den Kopf.
    »Ich weiß was Besseres! Dein Vater könnte doch mit dem Pick-up durch die Furt fahren und dich und den Widder in den Wagen laden.«
    »Ja, das ist eine prima Idee.« Geoffrey nickte anerkennend.
    »Okay, so machen wir’s. Dein Vater wird überglücklich sein, dass wir den Widder gefunden haben, meinst du nicht auch?«
    »Und wenn er erst hört, wie mutig du warst, um ihn zu retten!«
    »Du hast ihn zuerst entdeckt, Geoffrey. Ohne dich hätten wir ihn nicht gefunden. Außerdem braucht dein Vater ja nicht alles zu wissen.« Jacqueline knuffte ihn neckisch in die Seite. »Die Einzelheiten bleiben unter uns, abgemacht?« Geoffrey wurde rot, nickte aber. »Gut, dann werde ich mich mal auf den Weg machen.«
    »Sei vorsichtig, Buster ist nicht so lammfromm wie Dixie«, warnte der Junge.
    »Ich pass schon auf.« Abermals überquerte Jacqueline den Fluss. Inzwischen war das Wasser so weit gestiegen, dass es an einigen Stellen den Baumstamm überspülte, wodurch dieser noch glitschiger wurde.
    Geoffrey wagte erst wieder zu atmen, als die junge Frau sicher drüben angekommen war. Dann stieg er auf und ritt in Richtung Furt, den Widder am Strick mit sich führend.
    Als Ben und Nick mit dem Pick-up eintrafen, wartete Geoffrey schon auf sie. Es war ihnen gelungen, alle Schafe mit Ausnahme des Widders, den sie verzweifelt gesucht hatten, einzufangen. AlsJacqueline die beiden Männer ausfindig gemacht hatte und ihnen berichtete, sie hätten den Schafbock gefunden, waren sie vor Freude fast außer sich.
    Jacqueline bat Nick, Dixie durch die Furt zurückzubringen und Geoffrey im Ute fahren zu lassen.
    »Das war ein hartes Stück Arbeit, er hat einiges durchgemacht«, sagte sie, ohne auf Einzelheiten einzugehen.
    »Ich kann kaum glauben, dass du den Widder gefunden hast, Geoffrey«, rief Nick fast übermütig, als er auf der anderen Seite der Furt aus dem Wagen sprang. »Komm, steig ein, du fährst den Ute«, fügte er hinzu, als ob er dem Jungen damit die größte Ehre erweise.
    Geoffrey, kreidebleich im Gesicht, nickte nur. Bei dem Gedanken, auf Dixie durch die Furt reiten zu müssen, hatte ihn eine solche Angst gepackt, dass er sich hatte erbrechen müssen. Er hatte im Geist schon gesehen, wie das Pferd ausglitt und mitsamt seinem Reiter von der Strömung mitgerissen wurde. Kurze Zeit später erreichten sie beide die andere Uferseite.
    »Großartige Arbeit, mein Sohn«, lobte Ben, nachdem sie Nick geholfen hatten, den Widder auf die Ladefläche zu hieven. »Ich bin verdammt stolz auf dich.«
    Geoffrey erwiderte nichts darauf. Wüsste sein Vater die Wahrheit, wäre er mit Sicherheit nicht so stolz auf ihn.
    Auf der Farm angekommen, brachten Ben und Nick den Schafbock in einer leeren Box im Stall unter.
    »Es wird ein paar Tage dauern, bis seine Wolle wieder richtig trocken ist«, meinte Ben. »Es sei denn, die Sonne kommt raus. Aber er hat alles ganz gut weggesteckt, denke ich.«
    Danach führten Nick, Ben und seine Söhne ihre Pferde in den Stall, um sie trocken zu reiben. Jacqueline kümmerte sich um Dixie. Während die anderen, erleichtert über den glücklichen Ausgang der Geschichte, sich fröhlich unterhielten, war Geoffrey sehr schweigsam. Er wusste im tiefsten Inneren, dass er seinem Vater dieWahrheit beichten musste. Wäre Jacqueline nicht gewesen, hätten sie den kostbaren Schafbock verloren.
    Plötzlich hielt Nick in seiner Arbeit inne. Er starrte die anderen entsetzt an und wurde totenblass. Dann knickten ihm die Knie ein, und er brach zusammen.

17
    Vera schaute aus dem Wohnzimmerfenster auf die von den sintflutartigen Regenfällen verschleierte Landschaft hinaus und wünschte sich sehnlichst, dass von irgendwoher ein menschliches Wesen auftauchen würde. Aber sie konnte nirgendwo ein Anzeichen von

Weitere Kostenlose Bücher