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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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Blick zur Bar hinüber, wo er die Gäste bediente. »Dann gibt es das Frühstück am Nationalfeiertag, das jedes Jahr im Blue Burt Park stattfindet. Der Wanderverein veranstaltet an jedem dritten Samstag im Monat Streifzüge durch den Busch. Wir haben einen Vereinfür Frauen, die an Handarbeiten und am Herstellen von Quilts interessiert sind. Ich bin übrigens die Schriftführerin. Wir treffen uns einmal im Monat. Es gibt einmal im Jahr eine Kunstausstellung in der Stadt, wo auch die Arbeiten der Quiltnäherinnen ausgestellt werden. Und ein richtig großes Ereignis ist das jährliche Pferderennen, das scharenweise Besucher anlockt. Was die Dienstleistungen angeht, so kann man Bankgeschäfte in der Post erledigen. Wir haben eine Fleischerei, eine Bäckerei, einen Gemischtwarenladen, eine Stoffhandlung und einen Autohändler. Und unser Frisör ist ein ebenso guter Damen- wie Herrenfrisör.«
    Sally legte eine effektvolle Pause ein und fügte dann stolz hinzu: »Die meisten Männer hier haben ihren eigenen Betrieb. Gerry da drüben ist Bauunternehmer, führt Reparaturen aller Art und Malerarbeiten aus. Chris, der Typ in dem Netzhemd, der Darts spielt, ist Automechaniker. Das ist übrigens keine Schmiere auf seinen Oberarmen und seinem Rücken, das sind Haare. Er sieht zwar aus, als hätte er vor kurzem noch auf den Bäumen gelebt, aber er kann jedes Fahrzeug reparieren. Der Große an der Bar ist Fred Bryce. Er ist Schreiner und macht wundervolle Arbeiten. Hawker ist nicht nur ein kleines Bauernnest, wisst ihr.«
    »Ich weiß ehrlich nicht, was ich sagen soll, Sally!« Jacqueline war völlig verblüfft.
    »Gut, ich bin nämlich verdammt stolz auf unsere kleine Stadt. So, und während ihr austrinkt, werde ich mich auf die Suche nach dem Wodka und dem Gin machen. Irgendwo hab ich noch ein paar Flaschen versteckt!«
    Zwei Stunden später hatten Vera und Jacqueline je eine Flasche Wodka und Gin zu einem guten Teil geleert. Sie hatten Darts und Billard gespielt und sogar die Schuhe ausgezogen, um mit den Einheimischen zu tanzen. Sie hatten weder darauf geachtet, wie viel sie selbst noch wie viel Cyril und Tom getrunken hatten. Sie lachten und scherzten mit den anderen Gästen, denen sie ein paar typischamerikanische Redewendungen und Ausdrücke beibrachten und dafür einige typisch australische Wörter lernten. Die Nachricht, dass die beiden Frauen in der Stadt waren, hatte sich in Windeseile verbreitet, und so strömten immer mehr Männer herein. Jacqueline und Vera bemerkten es nicht, Sally dagegen schon. Ihr fiel auch auf, dass Cyril und Tom allmählich den Überblick verloren.
    »Sollt ihr Jackie und Vera nicht nach Hause fahren?«, sagte sie zu Cyril, als er an die Theke kam, um eine weitere Runde zu bestellen.
    »Klar doch. Und unterwegs werden wir einen kleinen Zwischenstopp einlegen«, erwiderte Cyril augenzwinkernd.
    Ben und Nick spielten unterdessen Karten mit den Jungen und verloren eine Partie nach der anderen, weil sie mit ihren Gedanken ganz woanders waren. Bens Söhne gossen Öl ins Feuer mit ihren Bemerkungen darüber, wie attraktiv Jacqueline und Vera waren. Nick hatte die beiden zwar nicht mehr gesehen, bevor sie in die Stadt gefahren waren, aber Geoffreys Beschreibung genügte, ihn nervös zu machen.
    Ben schaute zum x-ten Mal auf die Uhr. »Vielleicht sollte ich Sally anfunken und fragen, ob alles in Ordnung ist.« Inzwischen war es dunkel geworden, Vera und Jacqueline waren immer noch nicht zurück, und sein Zorn auf Cyril und Tom wuchs mit jeder Minute.
    »Ich hab mir schon überlegt, ob ich in die Stadt fahren soll«, meinte Nick. Bis jetzt war ihm bloß noch kein triftiger Grund eingefallen. Er wollte nicht, dass Jacqueline glaubte, er spioniere ihr nach.
    Jacqueline ging mit unsicheren Schritten an die Bar. Sie brauchte unbedingt ein Glas Wasser. Allmählich spürte sie den Alkohol, ihr war schwindlig, und sie hatte Angst, ihr könnte schlecht werden.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Sally, die hinter der Theke stand, und musterte sie besorgt. »Sie sind ja weiß wie die Wand! Ich glaube, Rachel hat heute Abend Dienst im Krankenhaus. Soll ich sie holen?«
    »Nein, nein, mir fehlt nichts, mir ist bloß ein bisschen schwummrig«, wehrte Jacqueline ab. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich in ihrem engen Rock auf den Barhocker gehievt hatte.
    »Ein Jammer, dass wir Rachel verlieren«, meinte Sally, als sie ihr ein Glas eisgekühltes Wasser hinstellte.
    »Verlieren?« Jacqueline runzelte die Stirn. Sie

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