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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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Zuhause aus der Farm geworden.
    »Ich sage nur, dass sie sich hier draußen wahrscheinlich wie auf dem Mond fühlen«, erwiderte Geoffrey.
    »Der Junge hat Recht«, warf Nick ein. »Das Leben auf Rawnsley Park Station war nichts für Vera, deshalb ist sie hierhergeflüchtet. Aber Jackie hat hier ja auch keine Unterhaltung.«
    »Das ist nun mal der Alltag auf einer Farm.«
    »Mag sein, aber wir hätten mit ihnen in die Stadt fahren können. Wir hätten mit ihnen einen Ausflug zum Wilpena Pound oder zu einer der Schluchten machen können, wir hätten mit ihnen irgendwo picknicken können.« Nick wurde jetzt erst klar, wie gedankenlos sie gewesen waren. »Frauen mögen so was.«
    »Wir hatten schließlich anderes zu tun«, verteidigte sich Ben, aber im tiefsten Inneren wusste er, dass Nick und Geoffrey Recht hatten.
    »Einen Sonntagnachmittag hätten wir schon mal erübrigen können, meinst du nicht auch?«
    »Ja, wahrscheinlich schon«, räumte Ben ein. »Aber es gibt nicht viel, was wir tun können, um das Leben auf der Farm abwechslungsreicher zu gestalten, oder?«
    »Wir könnten zum Beispiel Karten mit ihnen spielen«, schlug Geoffrey vor. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er so lange versucht hatte, Jacqueline hinauszuekeln. Aber damit war jetzt Schluss, schwor er sich.
    »Vielleicht sollten wir öfter Gäste einladen, Partys geben«, meinte Ben.
    »Das bedeutet doch bloß noch mehr Arbeit für die Frauen«, entgegnete Nick.
    Ben schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das ist ihnen egal. Eine Party auszurichten macht ihnen Spaß.« Cindy jedenfalls war immer mit Begeisterung dabei gewesen.
    »Dann lass uns doch nächste Woche eine Party geben, Dad. Eine Willkommensparty für die beiden.«
    »Das ist eine ausgezeichnete Idee, Geoffrey.« Ben klopfte seinem Sohn anerkennend auf die Schulter. »Darüber freuen sie sich bestimmt.«
    In diesem Moment schaltete sich das Funkgerät ein. Ben stand auf und ging in Jacquelines Zimmer hinüber. Nick und Geoffrey lauschten, schnappten aber nur ein paar Wortfetzen auf.
    »Was ist passiert?«, fragte Nick, als Ben zurückkam.
    »Du machst dich besser sofort auf den Weg nach Hawker. Das war Sally. Cyril und Tom sind sternhagelvoll, aber anscheinend sind Jackie und Vera auch nicht mehr nüchtern, weil jeder sie zu einem Drink einladen will. Es hat sich herumgesprochen, dass die beiden Frauen in der Bar sind, deshalb kommen die Männer von überall her.«
    »Bin schon unterwegs.« Nick sprang auf. »Hoffentlich sorgt Sally dafür, dass Cyril sich nicht ans Steuer setzt.«
    »Sie hat Rick hinausgeschickt, um vorsichtshalber die Luft aus den Reifen zu lassen.«
    »Fährst du nicht mit, Dad?«
    »Nein, ich bleibe lieber hier«, erwiderte Ben. Die Aborigines und ihre versteckte Drohung in Form des Totems hatte er noch nicht vergessen.
    »Wieso? Wir können doch allein hierbleiben. Ist doch nicht das erste Mal.«
    Ben und Nick wechselten einen Blick. »Ich habe noch etwas zu erledigen«, antwortete er ausweichend. »Außerdem passen vier Personen nicht in den Ute, das weißt du doch.«
    »Aber wenn so viele Betrunkene in der Bar sind?«, entgegnete Geoffrey, der sich um seinen Onkel sorgte.
    »Ich komme schon klar, keine Angst«, versicherte Nick.
    »Dann werde ich eben mitgehen«, bot Geoffrey an.
    »Nein, du bleibst hier«, befahl Ben. »Nick schafft das schon.«
    »Er hatte eine Kopfverletzung, Dad. Du kannst ihn nicht allein gehen lassen. Hast du etwa Angst?«
    Ben schaute seinen Sohn bestürzt an. »Nein, mein Junge«, antwortete er kopfschüttelnd.
    »Sag ihm die Wahrheit, Ben«, riet Nick. »Er ist alt genug, um damit fertig zu werden.«
    Ben zögerte, nickte dann aber.
    Vera und Jacqueline hatten sich an ihren Tisch gesetzt, um eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Sie waren ganz außer Atem vom Tanzen. Die beiden hatten sich zwar prächtig amüsiert, waren aber inzwischen ziemlich beduselt, und es war ihnen fast unheimlich, wie viele Männer sie umschwärmten.
    »Ich will nach Hause«, quengelte Jacqueline ungefähr zum zehnten Mal. »Wo sind denn meine Schuhe? Wo ist meine Handtasche?« Sie hatten sowohl Schuhe als auch Taschen verlegt und bisher nicht wiedergefunden. »Wo kommen bloß all die Leute her?Ich komme mir fast vor wie in New York.« Jaqueline hätte nicht geglaubt, dass sie die Stille und den Frieden der Farm einmal vermissen würde, und doch war es so.
    »Kannst du Cyril und Tom irgendwo sehen?«
    »Ich glaube, die sind blau«, nuschelte Vera. »Blau wie ein

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