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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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hatte Mühe, sich zu konzentrieren. »Wie meinen Sie das?«
    »Na, sie heiratet doch. Wussten Sie das nicht?«
    Jacqueline war wie vor den Kopf gestoßen. »Nein. Sie war vor kurzem draußen auf der Farm, aber sie hat mit keinem Wort erwähnt, dass sie heiraten wird.«
    »Ach ja, richtig, Nick ist ja mit dem Flugzeug abgestürzt. Er hat verdammt großes Glück gehabt. Ich hab gehört, er hat Ihnen sein Leben zu verdanken, weil Sie ihn aus dem Wrack gezogen haben.«
    Jacqueline hörte kaum hin. »Sie hat mit keinem Wort erwähnt, dass sie heiraten wird«, wiederholte sie dumpf. Und Nick auch nicht.
    »Er hat ihr anscheinend erst vor zwei Tagen einen Antrag gemacht, ganz überraschend. Ich hab an dem Abend etwas ganz Besonderes für die beiden Turteltäubchen gekocht und ihnen eine Flasche Wein dazu serviert, einen meiner besten Tropfen.«
    »Oh«, murmelte Jacqueline wie betäubt. Sie erinnerte sich, dass Nick zwei Tage zuvor nicht zum Abendessen da gewesen war. Er habe noch etwas vor, hatte Ben nur gemeint.
    Sally bediente einen anderen Gast. Als sie wieder Zeit hatte, sagte Jacqueline: »Rachel hat gemeint, sie wolle nie woanders leben als in den Flinders Ranges. Und jetzt geht sie trotzdem weg?« Ben hätte doch sicherlich erwähnt, dass Nick die Absicht hatte, fortzugehen. Es sei denn, er wusste es nicht. Ja, so musste es sein.
    »Ihr Verlobter muss erst seine Assistenzzeit am Royal Prince Alfred Hospital in Sydney beenden. Danach, in ungefähr sechs Monaten, kommen beide hierher zurück. Rachel hat es versprochen.«
    Jacqueline verstand überhaupt nichts mehr. »Seine Assistenzzeit? Dann ist ihr Zukünftiger also auch Arzt?«
    »Ja. Hat sie Ihnen nicht erzählt, dass ihr Verlobter Arzt ist?«
    Jacquelines Verwirrung wuchs. »Nein. Ich … ich dachte, sie sei in Nick verliebt.«
    Sally nickte. »Ist sie ja auch.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Ihr Verlobter heißt Nicholas Phillips, aber alle nennen ihn Nick. Er lebt erst seit ein paar Monaten hier. Ein sehr sympathischer Mann. Anfangs standen ihm alle ziemlich skeptisch gegenüber, aber er hat die Einheimischen in null Komma nichts für sich eingenommen. Jetzt ist er äußerst beliebt.«
    Jacqueline hatte Mühe, das alles zu verarbeiten. »Ich habe Nick Dulton und Rachel doch zusammen gesehen! Ich meine, ich hatte den Eindruck, dass sie sich sehr mögen.«
    »Sicher mögen sie sich, so wie Geschwister.«
    Jacqueline fühlte sich auf einmal leicht und beschwingt. »Aber Ben hat einmal zu mir gesagt, Rachel würde seinen Bruder auf der Stelle heiraten.«
    »Welche Frau würde das nicht?« Sally grinste. »Nick Dulton ist ein gut aussehender Mann. Ich würde ihn mir selbst schnappen, wenn ich nicht schon vergeben wäre.« Sie lachte leise.
    Jacqueline war sprachlos. Sie trank einen Schluck Wasser und wünschte, sie hätte etwas Stärkeres zur Hand. Sie hatte Nick einen Lügner genannt, als er abstritt, eine Beziehung zu Rachel zu haben. »Und ich habe Nick für einen Frauenheld gehalten«, sagte sie und stöhnte.
    »Nick? Nein, das kann man nicht sagen. Seit ihm vor ein paar Jahren das Herz gebrochen wurde, geht er auf Distanz. Ich glaube, jedes einzelne Mädchen hier draußen hat versucht, ihn sich zu angeln, aber er ist mit keiner von ihnen ausgegangen. Sie sind wirklich zu beneiden, wissen Sie das? Auf Wilpena mit zwei attraktiven Männern wohnen zu dürfen …« Sally seufzte. »Ben ist auch so ein lieber Kerl. Cindys Tod hat ihn ganz schön mitgenommen. Ein Jammer! Er wird wohl keine Frau mehr finden.«
    Jacqueline stützte den Kopf in die Hand und stieß einen tiefen Seufzer aus. Sie kam sich wie der größte Dummkopf vor. »Für mich noch einen Wodka, Sally. Ich kann jetzt einen vertragen.«
    Eine Stunde später saßen Ben und Nick immer noch in der Küche. Bis auf Geoffrey waren die Jungen nach dem Essen in ihr Zimmer gegangen.
    »Mich wundert es nicht, dass Jackie und Vera mit Luxton und Stevens ausgegangen sind«, bemerkte Geoffrey plötzlich.
    Sein Vater sah ihn scharf an. »Wie meinst du das?«
    »Na ja, sie kommen aus einer Großstadt, da müssen sie sich hier draußen doch zu Tode langweilen. Früher sind sie bestimmt ins Theater und in Restaurants gegangen und haben Partys besucht. Bei uns hier gibt es doch nichts Vergleichbares.«
    »Du meinst, das Leben hier ist nichts für sie?« Ben mochte sich gar nicht vorstellen, wie leer und tot das Haus ohne die beiden Frauen sein würde. Seit sie da waren, war wieder ein richtiges

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