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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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ich hab dir schon hundertmal gesagt, dass zwischen Rachel und mir nichts ist«, gab Nick bissig zurück. Er stapfte zur Hintertür, stürmte hinaus und ließ die Tür mit einem Knall zufallen.
    Jaqueline setzte sich an den Tisch. »Ist er so aufgebracht, weil Rachel einen anderen heiratet?«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Ben. »Nick bewacht sein Herz wie ein Hund seinen letzten Knochen.«
    »Und wieso?«
    »Na ja, vor ungefähr sieben Jahren hat er eine schmerzliche Erfahrung gemacht, und seitdem hält er die Frauen auf Distanz. Erspielt zwar den unbekümmerten, lebenslustigen Kumpel, aber das ist nur Fassade.«
    »Was ist denn passiert?«, forschte Vera. »Uns kannst du’s ruhig sagen, wir werden schweigen wie ein Grab, nicht wahr, Jackie?«
    »Großes Ehrenwort!«
    Ben zögerte kurz. »Nick hat damals in Broome in Western Australia gelebt und als Perlenfischer gearbeitet. Dort verliebte er sich in eine wunderschöne junge Frau. Ich glaube, sie war eine halbe Polynesierin. Er schrieb mir einige Male von ihr – ich hatte das Gefühl, dass er die Frau seines Lebens gefunden hatte. Ich freute mich für ihn. Endlich würde er heiraten und eine Familie gründen. Dann hörte ich sechs Monate nichts von ihm. Ich machte mir große Sorgen, weil er sich sonst immer bei mir meldete. Und eines Tages tauchte er völlig unverhofft hier auf der Farm auf. Sein Mädchen war mit seinem besten Freund durchgebrannt. Nick war völlig fertig. Er zog sich für ein halbes Jahr in den Busch zurück. Seitdem ist er ein gebranntes Kind. Obwohl er praktisch jede Frau bekommen könnte, kann er keiner mehr vertrauen. Er ist nie wieder eine Beziehung eingegangen. Ein, zwei Nächte, das war’s. Ich dachte, das mit Rachel sei etwas anderes, weil sie viel zusammen waren. Nick hat immer behauptet, dass Rachel sich auf diese Weise die Männer vom Leib halten wolle, aber ich habe ihm das nicht abgenommen. Sieht ganz so aus, als hätte ich mich geirrt.«
    Jacqueline war ganz elend zumute. Sie hatte gehofft, sie und Nick würden sich näherkommen, jetzt wo Rachel keine Konkurrenz mehr darstellte. Aber es sah nicht danach aus. Ihr wurde schlecht. »Hättest du was dagegen, wenn ich mich noch ein wenig hinlegte, Ben?«
    »Nein, nein, geh nur«, erwiderte Ben. »Aber das werde ich dir vom Lohn abziehen«, fügte er im Spaß hinzu.
    Nachdem Jacqueline gegangen war, herrschte eine Weile Schweigen in der Küche. Sowohl Ben als auch Vera hingen ihren eigenen Gedanken nach.
    »Die Situation gestern Abend war nicht ungefährlich, Vera«, sagte Ben schließlich. »Sally hat sich große Sorgen gemacht, weil Männer von überall her in das Lokal strömten und sich volllaufen ließen. Dir und Jackie hätte Gott weiß was passieren können.«
    Vera seufzte. Sie wusste, dass Ben Recht hatte. »Wir hätten nicht so viel trinken dürfen, das stimmt schon. Aber wir wollten einfach mal unseren Spaß haben. Vor allem ich, nach den langen Tagen voller Einsamkeit auf Rawnsley Park Station.«
    »Wir haben euch vernachlässigt, wir hätten mehr mit euch unternehmen sollen«, räumte Ben ein. »Ihr müsst euch ja zu Tode langweilen hier draußen.«
    »Nein, Ben, das ist nicht wahr. Ich habe mich nach ein bisschen Abwechslung gesehnt, das ist schon richtig, aber nach dem Abend gestern in dieser überfüllten, lauten Kneipe empfinde ich die Stille hier draußen als wahre Wohltat.« Ein erstaunter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. »Du meine Güte, habe ich das wirklich gerade gesagt?«
    »Auf Rawnsley Park Station konntest du die Stille nicht ertragen.« Ben verstand den Unterschied nicht.
    »Stille und Einsamkeit sind zwei verschiedene Dinge, Ben. Das ist mir jetzt klar geworden. Hier ist es friedlich und ruhig, aber ich fühle mich trotzdem nicht einsam. Abends kommt ihr alle nach Hause, du und Nick und die Jungs. Selbst wenn Jackie nicht da wäre, könnte ich mich auf die Abende freuen. Und ich bin gern mit dir zusammen, Ben. Ich liebe unsere Unterhaltungen.«
    »Meinst du das wirklich?«
    Vera sah in sein gütiges Gesicht. »Ja, Ben, das meine ich wirklich so. Ich weiß, dass du deine Frau vor nicht allzu langer Zeit verloren hast und dass du dich einsam fühlst …«
    »Ja, ich vermisse Cindy«, sagte er heiser. »Weißt du, viele ältere Farmer suchen sich eine Aborigine als Gefährtin. Aber das möchteich nicht. Nur eine ganz besondere Frau könnte Cindys Platz einnehmen. Das weißt du, nicht wahr?«
    Vera nickte.
    »Ich will nicht, dass du denkst, ich würde mich

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