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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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müssen ganz ausgetrocknet sein nach der Fahrt hierher.«
    »Das ist sehr nett, vielen Dank«, erwiderte Vera mit einem besorgten Seitenblick auf Jacqueline. Sie schaute sich um, als wäre sie soeben auf dem Mars gelandet. »Eine kleine Erfrischung können wir gebrauchen, nicht wahr, Mädels?«
    »Ich könnte glatt einen Swimmingpool austrinken, so einen Durst habe ich!«, witzelte Tess.
    Jacqueline schwieg.
    »Wenn Sie mir folgen wollen, meine Damen.« Ben öffnete das Tor.
    »Weg da! Haut ab!«, fauchte Jacqueline die beiden Hunde an, die hingebungsvoll an ihren Füßen schnupperten. Sie vermutete, dass sie auf der Ladefläche des Jeeps in irgendetwas Verdächtiges getreten war.
    »Rusty! Blue!«, rief Ben, und die Hunde gehorchten sofort.
    Ben gefiel das Auftreten seiner neuen Angestellten überhaupt nicht. Wenn sie keine Hunde mochte, hatten sie ein ernsthaftes Problem miteinander.
    Vera und Tess folgten Ben auf die Veranda, wo auf einem Tisch Gläser und ein Krug bereitstanden. Jacqueline trottete mürrisch hinterher. Sie hatte sich noch nie so schmutzig und so unwohl in ihrer Haut gefühlt.
    »Wo ist denn das Bad, Mr. Dulton?«, fragte Jacqueline in barschem Ton, während Ben ihnen allen einschenkte. »Ich möchte zuallererst ein Bad nehmen, bevor ich mich ausruhe und etwas trinke.«
    Ben guckte sie verdutzt an. »Wir haben keine Badewanne. Wir müssen hier draußen sehr sparsam mit dem Wasser umgehen, weil wir es aus Wassertanks beziehen.«
    »Was?« Jacqueline traute ihren Ohren nicht. »Keine Badewanne! Kein Telefon! Kein fließendes Wasser! Wo bin ich dennhier bloß hingekommen?« Es kostete sie ihre ganze Willenskraft, nicht in Tränen auszubrechen.
    »Sie können die Dusche benutzen«, meinte Ben mit einem flüchtigen Blick auf Vera und Tess, denen Jacquelines Benehmen sichtlich peinlich war. »Aber Sie dürfen nur kurz duschen. Es hat wochenlang nicht geregnet, unsere Wasservorräte sind knapp geworden. Die Haustür ist auf. Durch den Flur und die letzte Tür rechts.«
    »Nur kurz!« Jacqueline konnte es nicht fassen. »Ich will mir die Haare waschen!«
    »Dann sollten Sie sich besser beeilen. In der Dusche stehen drei Eimer, fangen Sie das Duschwasser auf, dann können Sie sich die Haare damit ausspülen.«
    Jacqueline klappte die Kinnlade herunter. Sie starrte Ben einen Augenblick entgeistert an, nahm ihren Koffer, wandte sich dann schroff ab und stapfte zornig ins Haus.
    Ben sah Tess und Vera verblüfft an.
    »Nehmen Sie es ihr nicht übel«, meinte Tess. »Jacqueline ist eigentlich sehr nett, aber die Fahrt hierher auf der Ladefläche des Jeeps hat ihr gar nicht behagt.«
    »Außerdem hatte sie vor ihrer Ankunft in Australien ziemlich viel Pech«, fügte Vera hinzu. »Sie wird es Ihnen sicher noch erzählen. Urteilen Sie bitte nicht zu streng über sie.«
    »Wie will sie das Leben hier draußen meistern, wenn ihr schon die Fahrt hierher zu viel war?«, gab Ben zurück. »Und Pech haben wir alle schon mal gehabt. Das ist kein Grund, sich derart aufzuführen.«
    »Sie ist bestimmt besserer Laune, wenn sie sich frisch gemacht hat«, sagte Tess, die inständig hoffte, dass Jacqueline sich entschuldigen würde. »Sie kann Schmutz nicht ausstehen, wissen Sie«, fügte sie hinzu, weil sie dachte, Ben werde diese Eigenschaft sicher zu schätzen wissen.
    »Staub und Schmutz gehören nun mal zum Leben hier draußen«, erwiderte Ben ungerührt. »Länger als fünf Minuten bleibthier nichts staubfrei. Hat sie überhaupt schon einmal auf dem Land gelebt? Wahrscheinlich nicht, oder?«
    »Vielleicht in England, wo sie geboren wurde, ich weiß es nicht. In den Vereinigten Staaten hat sie in New York gelebt. Sie wird sich schon eingewöhnen«, fügte Vera hinzu, als sie Bens Enttäuschung bemerkte. »New York ist eine mitleidlose Stadt, und Jacqueline hat in ihrem Leben schon viel durchmachen müssen. Ich bin sicher, dass sie auch hier zurechtkommt, wenn sie eine Chance erhält.«
    Da Ben nicht wusste, wie er diplomatisch ausdrücken sollte, was er dachte, zog er es vor, zu diesem Thema zu schweigen.
    Michael gesellte sich erst jetzt zu ihnen.
    »Möchtest du auch ein Glas Limonade, Mike?«, fragte Ben. »Für ein Bier ist es zu früh, du hast sicher noch eine Menge Arbeit vor dir.«
    »Das kannst du laut sagen, deshalb werde ich mich auch gleich wieder auf den Weg machen. Aber danke für das Angebot, Ben. Wir sehen uns dann morgen.« Er lächelte Vera schüchtern an.
    »Wieso? Was ist morgen?«, fragte sie.
    »Ich

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