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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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aber es gibt trotzdem zu tun. Zum Mittagessen sind sie zurück. Hast du gut geschlafen?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Tess erinnerte sich, dass sie reichlich wirres Zeug geträumt hatte. Sie gähnte. »Das war vielleicht ein Abend, kann ich dir sagen!«
    Jacqueline stellte eine Tasse Tee vor sie hin. »Wie ist es denn gelaufen? Hat Tim seine Schüchternheit abgelegt?«
    »Ja, zu guter Letzt schon. Nachdem ich mir etwas ausgedacht hatte, um ihn zu überlisten.«
    Jacqueline platzte fast vor Neugier. »Was denn? Spann mich nicht so lange auf die Folter!«
    »Ich habe so getan, als würde ich mich fürs Lassowerfen interessieren.«
    »Was?«
    Tess grinste. Sie erzählte in allen Einzelheiten von ihrem raffinierten Plan, der so erfolgreich gewesen war.
    »Das war ganz schön schlau von dir«, schmunzelte Jacqueline.
    »Ach, weißt du, die meisten Männer können einer hilflosen Frau nicht lange tatenlos zusehen. Ich wusste, dass Tim keine Ausnahme sein würde, zumal er das Lassowerfen meisterhaft beherrscht.«
    »Ein Glück, dass dir keiner der anderen Männer zu Hilfe gekommen ist«, meinte Jacqueline. »Sonst hätte dein schöner Plan nicht funktioniert.«
    »Stimmt, aber ich glaube, Ben und Mike haben dafür gesorgt, dass das nicht passiert. Wie auch immer, es hat jedenfalls geklappt. Ich habe Tim dazu gekriegt, dass er mir von sich erzählt hat, und das hat ihm geholfen, seine Schüchternheit zu überwinden.« Sie grinste schelmisch. »Ich habe es natürlich ausgenutzt, dass er keinerlei Erfahrung mit Frauen hat, aber es ging nicht anders.«
    »Das war ganz schön raffiniert, Tess«, sagte Jacqueline bewundernd.
    »Ja, nicht wahr? Ich bin auch ziemlich stolz auf mich. Ich würde zu gern wissen, wie es bei Vera und Mike gelaufen ist. Ich habe die beiden gegen Mitternacht aus den Augen verloren, aber als ich so um eins ins Bett bin, war Vera noch nicht da.«
    »Sie ist erst heute Morgen nach Hause gekommen. Ich war zufällig wach«, fügte Jacqueline hinzu und dachte dabei an den großen, dunkelhaarigen und viel zu attraktiven Mann, den sie beim Aufwachen neben sich entdeckt hatte.
    »Heute Morgen erst! Hat sie gesagt, wo sie war?«
    »Nein, und ich habe auch nicht danach gefragt. Wahrscheinlich ist sie mit Mike spazieren gegangen.«
    »Die ganze Nacht?«, entfuhr es Tess ungläubig.
    »Sie wollten bestimmt allein sein, um sich ein bisschen näher kennen zu lernen. Das scheint geklappt zu haben, Vera hat nämlich gemeint, sie habe sich in Mike verliebt.«
    »Ehrlich? Das ist ja wundervoll!« Tess strahlte. »Dann steht uns also eine Hochzeit ins Haus.«
    »Gut möglich.« Jacqueline nickte. »Und du? Hast du dich auch schon in Tim verliebt?«
    »Sagen wir mal so: Ich mag ihn wirklich gern. Ich weiß gar nicht, wann ich ihn wiedersehen werde, er hat nichts gesagt. Ich weiß nicht mal, ob er mich auch mag.«
    »Ganz bestimmt! Er wird sich bloß nicht getraut haben, es dir zu gestehen.«
    »Na, jedenfalls will nicht immer ich diejenige sein, von der die Initiative ausgeht. Ich habe den ersten Schritt gemacht, jetzt ist er dran. Stell dir vor, ich habe ihn sogar geküsst«, fügte Tess verschämt lächelnd hinzu.
    Jacqueline dachte daran, wie sie sich Nick an den Hals geworfen hatte, und wurde unwillkürlich rot. Sie wünschte, es wäre bei einem Kuss geblieben. »Und, wie hat er reagiert?«
    Tess lächelte verträumt. »Erst war er schon verdutzt, aber dann hat es ihm gefallen, glaube ich.« Ihr Gesicht verfinsterte sich plötzlich. »Deshalb verstehe ich auch nicht, warum er mir zum Abschied keinen Kuss gegeben hat, sondern es auf einmal so eilig hatte.« Da Mike nicht aufzufinden war, hatte einer der anderen Gäste Tim angeboten, ihn mitzunehmen, und Tim hatte sofort zugesagt, was Tess sehr verletzend fand. Als hätte er es nicht erwarten können, von ihr wegzukommen! »Vielleicht war ich zu aufdringlich und habe ihn verscheucht«, fügte sie bedrückt hinzu.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Jacqueline, um sie zu trösten.
    Tess zuckte die Achseln. »Wir werden ja sehen. Aber eines steht fest: Ich werde nicht um seine Hand anhalten! In dem Punkt bin ich altmodisch. Falls er mich heiraten will, muss er mir schon einen Antrag machen.«
    Jacqueline nickte. »Ja, das kann ich verstehen. Ich könnte auch nie einen Mann bitten, mich zu heiraten.« Aber ich hätte auch nie geglaubt, dass ich einen Mann bitten würde, mit mir zu schlafen, fügte sie im Stillen hinzu. Sie schwor sich, nie wieder einen Tropfen

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