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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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Morgen«, rief er fröhlich.
    Im Gegenlicht konnte Jacqueline seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen.
    »Wir haben gerade von dir gesprochen«, meinte Ben.
    »Nur Gutes, hoffe ich«, witzelte Nick mit einem amüsierten Seitenblick auf Jacqueline, die feuerrot anlief und am liebsten im Erdboden versunken wäre.
    »Ich habe Jackie gerade gefragt, ob ihr euch schon miteinander bekannt gemacht habt«, fuhr Ben fort und ging in die Küche.
    Nick folgte ihm. Jacqueline brachte es kaum fertig, ihn anzusehen.
    »Hat sie dir nicht von unserem aufregenden Abend erzählt?«
    Ben blieb stehen und sah seinen Bruder fragend an. Jacqueline riss entsetzt die Augen auf und wurde ganz blass.
    »Nein, kein Wort«, erwiderte Ben. Er erinnerte sich nur, dass sie erwähnt hatte, sie habe zu viel getrunken.
    Nick setzte eine Unschuldsmiene auf. »Wir haben uns wirklich glänzend verstanden, nicht wahr, Jackie?«
    Sie ballte die Fäuste und funkelte ihn zornig an. Warum hielt er nicht einfach den Mund? »Ja, das … äh … finde ich auch. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr so genau erinnern, weil ich ein bisschen zu tief ins Glas geschaut habe.«
    »Fragen Sie mich, wenn Sie etwas über unseren Abend wissen wollen. Ich kann mich an jede Einzelheit erinnern«, sagte Nick anzüglich.
    »Oh, ich kann mir nicht vorstellen, dass so viel Erinnernswertes geschehen ist«, erwiderte Jacqueline. Es war ihr furchtbar peinlich, dass er in einem fort Dinge sagte, die falsch ausgelegt werden konnten – oder richtig, je nach Standpunkt.
    »Vielen Dank«, sagte Nick gekränkt. »Ich hatte eigentlich gehofft, ich hätte einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so wie meistens …«
    Jacqueline wusste genau, worauf er anspielte. Sie warf Ben, der ihren Wortwechsel interessiert verfolgte, einen Seitenblick zu. »Tja, ich fürchte, da muss ich Sie enttäuschen«, sagte sie spitz und hoffte, dass sie ihn damit mundtot gemacht hatte.
    Inzwischen hatten sie die Küche erreicht, wo Bens Söhne am Tisch saßen, frühstückten und über Jacquelines Erlebnis im Hühnerhof kicherten. Als Nick hereinkam, strahlten alle vier. Kein Zweifel, sie mochten ihren Onkel sehr.
    »Was ist denn los mit euch heute Morgen?«, wunderte sich Nick, als es seine Neffen vor unterdrücktem Gelächter schüttelte.
    »Nichts, nichts«, krächzte Geoffrey mühsam beherrscht. Bobby ahmte eine Henne nach und gackerte, und Sid und Jimmy kicherten hemmungslos.
    Nick schüttelte den Kopf.
    »Möchten Sie auch einen Toast?«, fragte Jacqueline über die Schulter, während sie sich die Hände wusch. Dann schnitt sie ein paar Scheiben Brot herunter.
    »Ja, gern«, antwortete Nick. »Und ein paar Spiegeleier, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Jacqueline hörte ihm an, dass sie seinem Selbstbewusstsein einen Dämpfer versetzt hatte, aber genau das hatte sie ja beabsichtigt. Es geschah ihm ganz recht.
    Sie schaltete eine Herdplatte ein, nahm eine Bratpfanne von einem Haken an der Wand, stellte sie darauf, gab Butter hinein und schlug ein paar Eier auf. Obwohl ihre Hände zitterten wie Espenlaub, gingen die Dotter nicht kaputt. Aber ein Stückchen Schale fiel in die Pfanne, und sie verbrannte sich, als sie es mit dem Finger herausfischte. Jacqueline spürte Nicks Blick auf sich ruhen, und das machte sie noch nervöser. Sie schaute sich nach einem Toaster um, konnte aber keinen sehen. Nick kam ihr zu Hilfe. Er zog ein Kuchengitter aus dem Backofen, legte die Brotscheiben darauf und schob das Gitter wieder hinein.
    »Sie müssen die Scheiben nach ein paar Minuten wenden«, sagte er leise.
    Nick stand dicht neben ihr, aber sie wagte nicht, in seine haselnussbraunen Augen zu schauen. Stattdessen spähte sie zu Ben hinüber, der sich mit einem seiner Söhne über das Säubern der Wassertröge unterhielt. Von den Spannungen zwischen ihr und seinem Bruder schien er nichts mitzubekommen.
    Jacqueline toastete das Brot und stellte es vor Nick und Ben mit einem Teller voller Spiegeleier auf den Tisch, dann entschuldigte sie sich und ging in ihr Zimmer, um ihr Bett zu machen. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete sie auf.Sie hätte es keine Sekunde länger im selben Raum wie Nick ausgehalten.
    Kurze Zeit später hörte sie die Hintertür ins Schloss fallen. Jacqueline seufzte erleichtert. Endlich! Die Männer waren fort. Sie ging in die Küche, um etwas zu essen. Ihr knurrte schon der Magen.
    »Ich hab mich schon gefragt, wo Sie geblieben sind.«
    Jacqueline fuhr herum. Nick lehnte

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