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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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reisen.«
    Edgar zog die Augenbrauen hoch. Clem musste sehr gute Geschäfte machen. Ihm fiel auf, dass Thora ihren Mann nie erwähnte. Was also tat sie
wirklich
allein in dieser Stadt, in der sie überdies niemanden zu kennen schien?
    Kengally sammelte einige Wildblumen, doch als er Thora erklärte, dass er sie pressen und aufbewahren wollte, verzog sie schmerzlich das Gesicht.
    »Alice sagt, das sei grausam.«
    Edgar erstarrte, doch Kengally nahm es gutmütig auf. »Oh, Ihre Alice muss eine sehr empfindsame Dame sein«, erwiderte er lächelnd. »Doch sie würden es mir sicherlich nicht übelnehmen, wenn ich zu Hause einigen Leuten diese außergewöhnlichen Pflanzen zeigte, oder?«
    »Oh, nein.«
    Sie verbrachten einen angenehmen Nachmittag. Thora war zerstreut und verlor die Blumen, die zu tragen sie angeboten hatte, doch in Kengallys Augen machte sie das nur noch liebenswerter. Edgar ging es ähnlich, wenn auch seine Zuneigung anders gelagert war. Während Kengally Thora gegenüber eine väterliche Haltung einnahm, sehnte Edgar sich danach, ihr langes Haar zu streicheln, seine Hände um ihre Taille zu legen und ihren warmen Körper zu spüren.
    Als sie Thora im Hotel absetzten, sprach Kengally eine weitere Einladung aus. »Einer meiner Freunde besitzt eine wunderschöne Yacht. Am Donnerstag fahren wir flussaufwärts, um mit einem anderen alten Freund zu Mittag zu essen, einem Mr. Warburton. Ich habe ihn seit Jahren nicht gesehen. Würden Sie uns begleiten, Mrs. Price?«
    Sie nickte geistesabwesend. »Ich glaube, ich habe Zeit. Das wäre sehr nett. Machen wir wieder ein Picknick?«
    »Wohl kaum. Er besitzt meines Wissens ein großartiges Haus.« Dann wandte er sich an Edgar, als habe er etwas vergessen. »Tanner, Sie sind natürlich ebenfalls eingeladen.«
    Obwohl er wusste, dass Kengally ihn nur aus Höflichkeit hinzugebeten hatte, nahm Edgar an. »Es wäre mir eine Freude.«
     
    Am Morgen nach der feierlichen Neueröffnung des
Black Cat
lud Jocelyn Clem zum Frühstück ein, ohne sich darum zu kümmern, dass einige ihrer Mädchen nur in Kimonos oder noch leichter bekleidet durchs Haus liefen.
    »Nein danke«, sagte er grinsend, »morgens sehen sie nicht mehr ganz so gut aus.«
    »Haben eine schwere Nacht hinter sich«, gab sie boshaft zurück. »Du bist so ziemlich der einzige Bursche in dieser Stadt, der früh ins Bett gegangen ist. Wir werden mit unseren Einnahmen alle Rekorde brechen.«
    »Das ist schön«, sagte Clem wenig begeistert, rang sich aber dennoch ein Lob für Jocelyn ab. »Du siehst jedenfalls gut aus, wenn man bedenkt, dass du so spät ins Bett gekommen bist.«
    »Ich war noch gar nicht im Bett. Soeben habe ich den letzten Gast hinausgeworfen. Ich möchte, dass alles blitzsauber ist, bevor ich schlafen gehe. Suchst du nach Mike?«
    »Wer führt meinen Namen im Munde?«, Mike steckte den Kopf durch die Tür zur Küche, trat ein und küsste Jocelyn auf die Wange. »Gut gemacht, Lady. Das war die Party des Jahres. Und was willst du mit diesem Burschen anfangen, der sich heimlich davongemacht hat?«
    Sie war so klug, sich die Antwort darauf zu sparen.
    »Ich habe die Papiere, um die du gebeten hattest«, sagte Clem zu Mike und deutete mit dem Kopf nach draußen. Mike folgte ihm auf die Straße. »Was für Papiere denn?«
    »Für den Verkauf des Goldes.«
    »Du warst deswegen schon unterwegs? Wie lautet das Ergebnis?«
    »Dreihundert Unzen.«
    »Was? Das ist ja hervorragend!«, Mike klopfte Clem auf die Schulter. »Gott segne dich und Yorkey, ich hätte nicht mal mit der Hälfte gerechnet. Warte, bis ich meine Sachen zusammengepackt habe. Jetzt müssen wir die Mine ununterbrochen bewachen.«
    »Falls es da draußen noch weiteres Gold gibt.«
    »Was willst du damit sagen? Natürlich gibt es noch mehr. Eine Menge.«
    »Letzte Woche haben wir kaum was gefunden.«
    »Das will nichts heißen, das weißt du so gut wie ich. Was ist los mit dir, Junge? Mit diesem netten Geschäft hier und Yorkey da draußen werden wir bald im Geld schwimmen.«
    »Ich gehe heim«, platzte Clem heraus.
    »Dein gutes Recht. Ist auch an der Zeit, sich um Thora zu kümmern. Du hast dein Ehebett ziemlich kalt werden lassen. Wenn wir erst einmal Yorkey ausgebeutet haben …«
    Clem unterbrach ihn. »Nein, heute, ich breche heute auf.«
    »Und was ist mit der Mine?«, fragte Mike entsetzt.
    »Die juckt mich nicht.«
    »Mein Gott, du bist dem Trübsinn verfallen! Komm, wir gehen ins Pub und reden über die Sache. Wohin bist du letzte

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