Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
Vom Netzwerk:
zwar so bald wie möglich.«
    »Ich dachte, wir sollten mit dir ins Strandhaus kommen. Ich hatte mich schon so darauf gefreut.«
    »Ein anderes Mal. Das Kind ist schon so viel herumgeschoben worden. Es betrachtet Lancoorie als sein Zuhause und wird dort mit dir und George viel glücklicher sein.«
    Alice war überrascht, aber nicht verärgert. »Ich denke schon eine ganze Weile, dass dies die bessere Lösung ist. Und was ist mit dir?«
    »Ich komme schon zurecht. Ich ziehe zurück ins Hotel, bis ich wieder auf den Beinen bin. Der Arzt muss mich im Auge behalten.«
    »Sieh zu, dass er das tut. Danach solltest du auch heimkehren. Clem, es war ein schrecklicher Schock für dich, du brauchst viel Ruhe.«
    Er nickte. »Eins nach dem anderen. Ich würde mich schon viel besser fühlen, wenn du mit Lydia wieder zu Hause wärst.«
    »Weit weg von Lil Cornish«, dachte er.
     
    Die Skandalgeschichten über Thora Price waren inzwischen nicht mehr auf den Titelseiten zu finden, doch Lil stellte fest, dass sich vieles hinter den Kulissen abspielte. Als Inspektor Smythe und ein weiterer Polizist den Landungssteg betraten, zerbrach ihre Hoffnung, inkognito bleiben zu können.
    Sie führte die Herren in die Bibliothek. »Leider ist Mr. Warburton nicht da. Er hat eine Reise nach Übersee angetreten.«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Smythe und nahm an Roberts Schreibtisch Platz. »Er hat mich vor seiner Abreise angerufen, um eine Aussage zu machen, doch er hatte nicht viel anzubieten, nicht mehr als die anderen Zeugen. Ich hoffe, dass Sie mehr Licht in die Sache bringen können, Mrs. Cornish.«
    »Ich habe Ihnen bereits alles gesagt.«
    »Sicher, aber haben Sie bitte noch ein wenig Geduld. Es ist immer noch nicht klar, weshalb Mrs. Price auf Sie geschossen hat. Was auch immer sie gesagt und welchen Namen sie auch gerufen haben mag, sie hat direkt auf Sie gezielt und gefeuert. Das stimmt doch, oder nicht?«
    »Vermutlich schon.«
    »Wie gut kennen Sie Clem Price? Sie scheinen ihn zu schätzen. Könnte es sein, dass Mrs. Price eifersüchtig war?«
    »Natürlich nicht. Wollen Sie etwa andeuten, dass Mr. Price und ich ein Verhältnis hatten?«
    »Ich deute gar nichts an. Mir geht es um die Fakten, und Tatsache ist, dass Sie Mr. Price bereits kannten und mit ihm getanzt haben.«
    »Unsinn! Er konnte sich nicht einmal an mich erinnern. Ich bin ihm zuvor nur ein einziges Mal begegnet.«
    »Oh. Und wo war das?«
    Lil zögerte. Sollte sie bisher noch irgendwelche Zweifel an den Gründen für Roberts überstürzte Abreise gehegt haben, so wurden diese Zweifel nun zerstreut. Er hatte mit Smythe gesprochen und erfahren, dass ihr eine weitere Vernehmung bevorstand und sie vermutlich sogar vor Gericht erscheinen musste. Auch die Haltung des Polizisten hatte sich verändert. Er brauchte keine Angst mehr zu haben, Robert und Henery vor den Kopf zu stoßen, denn beide waren von der Bildfläche verschwunden.
    Lil zerbrach sich den Kopf darüber, wie viel sie dem Inspektor erzählen sollte. Schließlich hatte sie mit diesem ganzen Zirkus eigentlich nichts zu tun. Die Presse hielt sich nur vorübergehend zurück. Spätestens zur Verhandlung würde der Rummel wieder losgehen. Sie wollte nicht, dass Robert zu viel über sie und das andere Kind erfuhr. Das Gleiche galt für ihre Beziehung zu Clem und Thora Price. Lil zog es bei weitem vor, Robert nach seiner Heimkehr alles selbst zu berichten.
    »Haben Sie mir zugehört, Mrs. Cornish«, fragte Smythe beharrlich. »Wo sind Sie Mr. Price begegnet?«
    »In York.«
    »Eine schöne Stadt. Ich werde in Kürze ebenfalls mal hinfahren. Wo genau in York? Bei welcher Gelegenheit?«
    »Auf Lancoorie, seiner Schaffarm. Mein Ehemann hat dort gearbeitet.«
    »Tatsächlich? Wie heißt Ihr Mann? Und als was war er bei Mr. Price angestellt?«, Er deutete seinem Begleiter mit einem Nicken, er solle sich Notizen machen.
    »Ted Cornish. Er hat als Farmarbeiter auf Lancoorie gearbeitet. Dann und wann.«
    »Habe ich Sie richtig verstanden: Sie sind noch mit ihm verheiratet?«
    »Ich werde die Scheidung einreichen.«
    »Und dennoch bezeichnen Sie sich als Mr. Warburtons Verlobte?«
    »Ich bezeichne mich als gar nichts«, entgegnete sie wütend. »Mr. Warburton hat mich als seine Verlobte vorgestellt, besser gesagt, Mr. Whipple hat es getan. Wir haben vor zu heiraten, sobald ich geschieden bin.«
    »Wann wird das sein?«
    »Das weiß ich nicht. Mr. Warburton wollte alles in die Wege leiten. Vermutlich werde ich

Weitere Kostenlose Bücher