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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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der eine öffentliche Funktion ausfüllt und etwas zu verbergen hat. Sicher, Labyrinths Taten sind beklagenswert. Aber es bringt einen dazu, über Verantwortung nachzudenken, nicht wahr? Über die Notwendigkeit eines höheren Standards für diejenigen, die für sich in Anspruch nehmen, uns zu führen.«
    Am Ende des Tages war Pantin derart berauscht von den unzähligen Interviews, dass er schon Fantasievorstellungen davon hatte, wie er eines Tages Labyrinth persönlich die Hand schüttelte und ihn möglicherweise sogar davon überzeugte, sich um des allgemeinen Wohls willen zu stellen, um dann mit einer Reihe von Konzerten und Lesereisen seine öffentliche Rehabilitation zu betreiben.
    Schluss damit, Pantin , sagte er sich. Du sprichst hier über einen Mörder . Aber einen Mörder, der seiner politischen Karriere neues Leben eingehaucht hatte. Das durfte man niemals vergessen.
    Als er auf den Leopoldpark hinausblickte, immer noch ganz wirr im Kopf und voll von Adrenalin, da pingte sein Mobiltelefon und zeigte eine Mitteilung an.
AP World
    Neueste Meldung: Gewährsleute berichten, »Labyrinth« in Südafrika verhaftet.

36.
BLAIR
    Johannesburg, Südafrika
    Die Techniker vom Kampfmittelräumdienst boten Damien Blair jede erdenkliche Ausrüstung an, vom kompletten Schutzanzug bis zur Kevlar-Weste. Er scheuchte sie weg. Stattdessen bat er darum, gleicht dorthin gebracht zu werden, wo sie Labyrinth festhielten – in die feuchte, rostige Fahrzeughalle. Während man ihn einen allzu hell erleuchteten Korridor entlangführte, gab Blair seinem Gastgeber ruhig, aber entschieden zu verstehen, dass er allein mit dem Verdächtigen reden musste. Keine Wachen, keine anderen Polizisten. Einige der Beamten erhoben Einwände, aber ihr Kommandant wusste es besser. Er dachte politisch und wusste genau, wer Global Alliance alles unterstützte – und, was wichtiger war, er wusste es besser, als sich auf einen Revierkampf mit dem Rest der Welt einzulassen. Der Kommandant ließ seine Männer wissen, dass Blair genau den Zugang erhalten würde, den er sich wünschte.
    Blair betrat das Zimmer. Er hörte, wie die Tür hinter ihm verschlossen wurde, dann ging er weiter zu einer Liege, auf welcher der Verdächtige dreifach festgeschnallt war. Man hatte ihn in einem Winkel von fünfundvierzig Grad aufgerichtet. Blair trat wortlos näher, fasste den Verdächtigen am Kinn und drehte seinen Kopf erst in die eine, dann in die andere Richtung, bevor er ein wenig in die Hocke ging und ihm in die Augen sah.
    »Schauen Sie mir in meine Seele, Damien Blair?«
    »Sie sind es nicht«, stellte Blair ruhig fest.
    »Natürlich bin ich es«, sagte der Verdächtige. »Aber sind Sie der echte Damien Blair? Oder haben Sie einen Doppelgänger geschickt? Ich wäre sehr enttäuscht darüber, denn ich habe mir schon lange gewünscht, Ihnen zu begegnen. Ihre hübsche Visage sieht man nicht allzu oft in den Zeitungen. Gar nicht, wenn man es genau nimmt. Wo ist der Rest Ihres Teams? Ihrer Global Alliance ? «
    »Ich will, dass Sie mir alles über Labyrinth erzählen.«
    »Ich bin Labyrinth.«
    »Nein, sind Sie nicht. Das ist Ihre einzige und letzte Chance auf einen Deal.«
    »Warum unterhalten wir uns nicht einfach ein wenig? Wie nennen es die Amerikaner – shoot the shit?«
    »Ich glaube, Sie verstehen nicht ganz, in welcher Lage Sie sind.« Blair zog eine Glock aus der Tasche seines Jacketts und zielte auf das Herz des Verdächtigen. »Meine Organisation ist eine der wenigen internationalen Polizeibehörden, die wirklich was zustande bringen. Interpol? Die forschen nach und geben Empfehlungen. Wir sind anders. Wir handeln. Wir ermitteln und beseitigen Bedrohungen. Dutzende von Unterzeichnerstaaten gewähren uns drei Dinge – Finanzierung, Geheimhaltung und Unabhängigkeit. Sie vertrauen darauf, dass wir tun, was richtig ist.«
    »Das ist gut, das ist wirklich gut.«
    »Es bedeutet, ich könnte Sie jetzt erschießen, und niemand würde auch nur blinzeln deswegen.«
    »Sie sind seit Jahren hinter mir her. Sie wollen mich jetzt nicht töten. Sie wollen Antworten. Erklärungen. Gründe. Sie wollen, dass ich Ihnen zeige, wo alle Körper ver…«
    Blair senkte die Waffe, fast beiläufig, als wäre es ihm ganz egal, wo er traf. Dann drückte er den Abzug. Der Schuss hallte durch die Fahrzeughalle, gefolgt von Labyrinths Schreien. Laut. Mitleiderregend. Verwirrt. Blair hatte natürlich gezielt. Ein präziser Schuss: Die Kugel fuhr durch die Achillessehne des Gefangenen,

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