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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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wie dieses irgendwann gelegen kommen würde, und hatte darauf gehofft, für eines dieser Unternehmen arbeiten zu können, wenn er wieder zu Hause in den Staaten war. Doch es war anders gekommen.
    Roger hatte sehr viel angesammeltes Wissen, aber keine praktische Anwendung dafür.
    Bis heute.
    Er wählte die Nummer des ersten Piepsers.
    Zeit, den Turm zum Einsturz zu bringen.
    Irgendwo in der Ferne gab es einen dumpfen Knall.

84.
    Als die Explosionen im Niantic Tower einsetzten, dachten zunächst alle in der näheren Umgebung, es wäre das seit langem befürchtete große Beben. Angestellte krochen unter Konferenztische, kauerten in Eingängen und warteten auf das Schlimmste.
    Doch Erdbeben haben ihr eigenes, unverwechselbares Geräusch. Sie beginnen mit einem dumpfen Grollen – wie von einem riesigen Panzer, der über ein Feld aus Straßenschwellen rollt. Es ist ein Geräusch, das sich nicht beschreiben lässt. Wer schon einmal ein Erdbeben erlebt hat, erkennt es sofort. Dem Grollen folgt ein Schütteln, das schlimmer, beängstigender und lang anhaltender ist, als man sich vorstellen kann.
    Doch die Menschen im Niantic Tower begriffen schnell, dass der Lärm und die Vibrationen nicht durch ein Erdbeben verursacht wurden.

85.
    Dark riss die Augen auf, als er die Druckwelle im Boden spürte. Sekunden später setzten die Schreie ein. Gütiger Himmel! War er zu spät? Er drückte sich vom Boden ab und erhob sich. Eine Blutspur führte die Treppe hinunter zur Tür. Roger Maestro war entkommen. Er hatte seine Sprengladungen gesetzt. Dark betete, dass das Sicherheitsteam wenigstens einen Teil der Pakete in den Keller hatte schicken können.
    Dark rannte die Feuertreppe hinunter zur Tür. Im Korridor dahinter hing Rauch in der Luft. Verängstigte Menschen kamen aus ihren Büros. Dark fragte jeden, der ihm über den Weg lief, doch niemand hatte einen Fremden gesehen, der verletzt war und blutete.
    Er bahnte sich einen Weg durch die Menge in den Korridor dahinter und blickte immer wieder zu Boden auf der Suche nach Blutstropfen. Nichts zu sehen.
    Verdammt! Wohin war Maestro verschwunden?
    Eine weitere Explosion ließ den Turm erzittern. Diesmal war sie viel näher als die erste. Putz rieselte von der Decke. Die Beleuchtung flackerte. Menschen schrien. Dark duckte sich instinktiv, während er auf die nächste Detonation wartete. Er zählte die Sekunden.
    Er kam bis fünf, als es erneut rumpelte – an einer anderen Stelle. Maestro zündete seine verdammten Bomben eine nach der anderen. Das bedeutete, dass er noch im Turm sein musste und die Ladungen eigenhändig hochgehen ließ. Sein Plan sah also nicht vor, den Turm sofort zum Einsturz zu bringen. Maestro hatte sich eine Fluchtstrategie zurechtgelegt.
    Roger Maestro lehnte an der Wand eines verlassenen Büros und fragte sich, wie der Niantic Tower inzwischen von außen aussehen mochte. Er erinnerte sich an die Bilder vom World Trade Center – er hatte den Angriff zusammen mit Abdulia im Fernsehen gesehen, kurz nachdem sie sich kennen gelernt hatten. Roger war klar geworden, dass er bald in den Einsatz ziehen würde; das Leben, wie er es kannte, würde enden.
    Sie hatten sich in den Armen gehalten, hatten Kerzen angezündet und schweigend zu Abend gegessen. In jener Nacht hatten sie ihren Sohn gezeugt.
    Roger hatte anschließend fast drei Jahre in Afghanistan verbracht und seinen kleinen Sohn immer nur für kurze Zeit gesehen. Ein paar Fotos, eine stockende, wirre Unterhaltung über eine Mobilfunkverbindung. Als Roger aus dem Krieg heimkehrte, war er wie ein Fremder für den Jungen. Als er versuchte, den Kleinen zu umarmen, hatte der sich gewunden und gezappelt, um sich zu befreien. Abdulia hatte versucht, Roger zu trösten. Sie hatte ihn in die Arme genommen und ihm versichert, dass es nur eine Frage der Zeit sei.
    Roger musste oft an die brennenden Türme in Lower Manhattan denken, die langsam in weißem Nebel versunken waren wie Kerzen, um schließlich ganz zu verschwinden.
    Wie es jetzt wohl hier aussah?
    Bald würde er draußen sein und die zweite Serie seiner Sprengladungen hochgehen lassen. Vermutlich würde er es spätestens dann herausfinden.
    Denn das war der Punkt – das Entsetzen jenes sonnigen Morgens im September zu wiederholen. Zuerst das Feuer und der Rauch, dann die springenden Leute, die Schreie und der Schock, bevor der Turm schließlich in sich zusammenstürzte.
    Feuertreppen dienten als buchstäblich letzter Ausweg aus einem Gebäude. Der Niantic

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