Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
hatten Mühe, den König nicht aus den Augen zu verlieren, Miriam
     spielte ferngesteuert Busfahrerin und trieb Jennifer zur Verzweiflung, im Zoo herrschte Chaos. Von Thomas zum Beispiel hatte
     er schon lange nichts mehr gehört. Es fehlte die Zeit, sich um ihn zu kümmern. Ben konnte nur hoffen, dass es Thomas gelang,
     ohne größere Hindernisse im Museum ein Hauptquartier einzurichten.
    »Als Erstes müssen wir das Wasser abstellen!«, entschied Ben.
    Sie wateten zum Marktplatz, bogen in eine Seitengasse ein, liefen weiter um einige Ecken, bis sie vor dem Wasserwerk standen.
    »Abgeschlossen!«, stellte Frank fest.
    »Seltsam!«, fand Ben. »Ein Wasserwerk macht doch nicht dicht. Da sitzt rund um die Uhr ein Pförtner vorn am Tor, okay, aber
     der schließt doch nicht ab!«
    Frank stimmte seinem Freund zu. Das war wirklich merkwürdig, konnte aber eigentlich nur eines bedeuten: Irgendwelche Kinder
     hatten das Wasserwerk in Besitz genommen und die Türen verschlossen. »Unddie haben Murks gemacht und jetzt läuft das Wasser auf die Straßen statt in die Leitungen!«
    Frank betrachtete das vergitterte Tor. »Kein Problem, da rüberzuklettern«, befand er.
    Ben sah das etwas anders, denn im Klettern war er eine Niete. Aber er musste wohl trotzdem irgendwie übers Tor.
    »Also los!«, wandte er sich an Frank. Doch Frank stand nicht mehr neben ihm. »Frank?«
    »Hier!«
    Ben drehte sich um.
    Frank winkte ihm von der anderen Seite des Zauns zu. »Wo bleibst du denn?«
    Ben blieb die Spucke weg. »Wie bist du denn so schnell rübergekommen?«
    Frank verdrehte die Augen und gab Ben ein paar Tipps, wie er über das Gatter kommen konnte.
    Ben probierte es und schaffte es nach einigen Mühen schließlich auch.
    »Endlich!«, empfing ihn Frank. »Weiter!«
    Mit beklommenem Gefühl schlichen die beiden übers Gelände. Sie erinnerten sich noch gut, wie sie beim letzten Mal hier in
     diesem Werk schwere Auseinandersetzungen mit Kolja auszustehen gehabt hatten.
    »Dort hinter der Mauer können wir uns erst einmal verstecken!«, schlug Frank vor.
    Der gesamte Hof des Wasserwerkes war trocken,fiel Ben auf. Obwohl doch die Stadt gerade überschwemmt wurde. Hoffentlich waren sie auf der richtigen Spur und das Wasser
     kam tatsächlich von hier!
    »Und jetzt?«, fragte Frank. »Wie sollen wir denn jetzt weitermachen?«
    Mit einem Mal schlug sich Ben vor die Stirn. »Himmel, was sind wir für Idioten!«
    »Wieso?«, wunderte sich Frank.
    Natürlich kannten sie einen, der sich hier auskannte, der beim letzten Mal, im vierten Level, das Wasser der ganzen Stadt
     abgestellt und gefordert hatte, als Chef der Stadt anerkannt zu werden.
    »Kolja!«, rief Frank. »Aber natürlich! Kolja weiß, wie man das Wasser abstellt!«
    Ben riss sein Handy aus der Hosentasche und rief Kolja an.
    Der allerdings hörte das Klingeln in diesem Augenblick nicht.
     
    »Dort!«, schrie Kolja. Das Boot mit dem kindlichen König war um die Ecke gebogen. Kolja und Achmed wateten hinterher, so schnell
     sie konnten. Es war gar nicht so leicht durch Wasser zu schreiten, das einem bis zu den Oberschenkeln reichte. Verbissen kämpften
     sie gegen den Widerstand des Wassers an.
    »Schnell!«, keuchte Kolja.
    »Ich beeile mich ja, ey!«, stöhnte Achmed. Er war schon drei, vier Meter zurückgefallen. Immer wiederliefen ihm fremde Kinder vor den Füßen herum, die in wilder Panik ins Trockene fliehen wollten, die Orientierung verloren,
     nach ihren Freunden riefen oder einfach nur nach irgendjemandem brüllten, der sie aus dem Wasser führen konnte.
    Achmed und Kolja konnten sich nicht um sie kümmern.
    »Aus dem Weg, ey!«, schrie Achmed, als ein kleines Mädchen sich an ihn klammerte.
    Er schubste es beiseite.
    Das Mädchen heulte los.
    Achmed seufzte.
    »Wo bleibst du denn?«, drängelte Kolja.
    »Verflucht, ey!«, schimpfte Achmed. »Die lässt mich nicht los!«
    »Ich will nach Hause!«, jammerte das Mädchen.
    »Himmel!«, entfuhr es Achmed. Er packte das Mädchen an den Schultern. »Kennst du das Museum?«
    Das Mädchen schniefte, wischte sich die Tränen aus den Augen und nickte.
    Achmed fiel ein Stein vom Herzen. »Lauf dorthin. Wenn du andere Kinder triffst, die Angst haben, nimmst du sie mit. Okay,
     ey?«
    Achmed machte, dass er weiterkam. Gleich hatte er die Blumenkübel erreicht, die gerade so weit auseinander standen, dass man
     von einem zum anderen übers Wasser hinwegspringen konnte. Wenn man gut war. Selbstverständlich war Achmed gut. Kolja

Weitere Kostenlose Bücher