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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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über ihre Unterstützung.“
    „Du zweifelst dennoch Hergews Worte an, befürchtest, der Zorn des einen Dunklen wird sich damit schnell gegen die Stadt der Könige richten.“
    „Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Das Wissen der Drachen ist groß. Doch woher nehmen sie die Gewissheit über die Schwäche des Herrn des Bösen? Hergew war dabei, etwas darüber verlauten zu lassen. Leider erinnerte ihn Resuris daran, dass dies nicht für mich bestimmt war.“

Begegnungen
    Die Nacht verlief für die Zwerge und ihre Gäste recht unruhig. Obwohl die stämmigen Krieger schnell der Müdigkeit verfielen, waren sie emsig damit beschäftigt, über die neuen Chancen zu diskutieren. Die Magie der Drachen hatte ihnen gerade gezeigt, dass die Hoffnung, die Lewyn versucht hatte ihnen zu geben, berechtigt war. Natürlich waren sich Jandahr und seine Männer bald einig, dass der Ausgang des Kampfes zwischen Gut und Böse dennoch nicht vorherbestimmt sein konnte. Die Wahrscheinlichkeit eines Sieges der Halbelbin aber war größer, als es die Bewohner Eswereghs bisher glaubten. Nachdem sie lange genug versucht hatten, den Weg für die sichere Vernichtung des einen Dunklen zu finden und dabei ergebnislos blieben, wandten sie sich endlich einem anderen Thema zu.
    Die junge Kriegerin hatte sich erst etwas abseits der Zwerge niederlassen wollen, entschied sich am Ende jedoch anders. Sie wollte ihre Gastgeber nicht verärgern. Deren Gespräche liefen allerdings in eine Richtung, die sie nicht unbedingt mochte. Sie hatte selbst oft genug über den endgültigen Kampf mit dem Feind nachgegrübelt. Aber Cadar, der wusste, wo sie ihn finden konnte, ließ sich die Antwort weiterhin nicht entlocken.
    „Du wirst den Weg, den du dafür gehen musst, von mir erfahren, wenn die Zeit gekommen ist, keinen Tag vorher.“
    „Was, wenn du nicht mehr die Gelegenheit dazu hast?“, fragte sie leise. Das Verderben war schließlich ihr ständiger Begleiter. Und jeder, der sich bei ihr befand, war davon betroffen.
    „Dann würde dir der Pfad von jemand anderem gewiesen, fändest du ihn nicht selbst.“ Er sah seiner Tochter lange in die Augen, bis diese seinem Blick nicht mehr standhalten konnte. „Du fürchtest, dass mein Tod deinen Erfolg verhindern kann?“
    „Falsch. Ich fürchte deinen Tod.“ Nun sah sie doch wieder zu ihm. In ihren Augen stand ehrliche Besorgnis. Der Mann war völlig verblüfft. Sie hatte sich ihm schon so lange verschlossen, ließ ihn wieder und wieder spüren, dass sie noch immer das Monster in ihm sah. Und jetzt? Sollte es endlich soweit sein, dass ihn seine Tochter akzeptierte, sie ihn nun ohne Misstrauen und Hass in ihre Nähe ließ? Würde sie von diesem Augenblick an den Menschen in ihm sehen, der einst zu Gast in Leranoth war? Schmerz umklammerte plötzlich sein Herz. Mehr als an all den Tagen zuvor erinnerte ihn die junge Frau an seine Naria. Vorsichtig griff er nach ihren Händen.
    „Bist du jetzt bereit, deinen Vater kennen zu lernen?“ Ein Zittern lief durch seine Stimme.
    „Ja, das bin ich. Es hat lange genug gedauert“, erwiderte sie sanft. Soh’Hmil, der bei ihnen saß, konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Die Spannungen in ihrer kleinen Gemeinschaft, der recht offene Argwohn von Lewyns Seite, begleiteten sie wirklich schon viel zu lange. Jetzt hatte auch die Freundin die Vergangenheit überwunden.
    Narias Tochter hatte sich in diesem Augenblick mit dem Mann aus Wyndor doch seitlich begeben wollen. Sie hatten einander viel zu erzählen. Die Zwerge aber, die sich gerade von den wilden Spekulationen abwandten, verhinderten es. Nun waren sie es, die mehr über ihren jungen Gast zu erfahren wünschten. Bisher war die Beurteilung der Erbin der Macht nur hinsichtlich der vielen Kämpfen ausgefallen. Sie alle waren lange der Meinung, dass die vermehrten Schlachten und damit das dunkle Verderben ihr Vermächtnis waren. Sie gaben ihr die Schuld an einer Hoffnung, die nie bestanden zu haben schien. Ihr Gebirge und die Magie der Drachen hatten ihnen aber die Augen geöffnet. Die Zwerge erwarteten jetzt, die verstoßene Tochter Leranoths kennen lernen zu dürfen.
    So war die vergangene Nacht eine Nacht der Erzählungen. Allerdings war es hauptsächlich Soh’Hmil der von den vielen gefährlichen Pfaden berichtete. Es gab aber auch unbeschwerte Zeiten, von denen er sprach. So erfuhren die Zwerge nicht nur etwas über die ungewöhnliche Kriegerin, sondern auch über das Volk, zu dem sie wenigstens zu einer

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