Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
zurück. „Woher habt ihr sie? Ich dachte, in unseren Vorratskammern gäbe es diese Frucht nicht.“
„Im Augenblick nicht genügend, um sie zu einem Fest reichen zu können. Um der Erbin der Macht und ihrem hungrigen Freund eine Freude zu bereiten, hat es wohl aber doch gereicht.“
„Ah, ihr habt den Handel entdeckt?“
„Agondhar ist sehr hilfreich. Teglamon ließ uns auch mitteilen, wie man diese Kartoffeln anpflanzt. Ich hoffe, das erfreut dich.“
„Und wie! Das sind gute Nachrichten.“ Schlagartig fanden alle zum Ernst der augenblicklichen Situation zurück.
„Werdet ihr jetzt aufbrechen?“
„Ich denke nicht, dass dies ratsam wäre. Wir mögen uns gut erholt und voller Kraft fühlen. Doch fürchte ich, sind wir es noch nicht. Der morgige Tag wird uns zu Soh’Hmil führen.“
„Morgen? Wird diese finstere Kreatur bis dahin nicht alle vernichtet haben? Vielleicht bedeckt das Blut unserer Krieger schon jetzt die Erde am Gebirge. Ihr habt nicht nur einen Tag in Schlaf verbracht.“
„Hm, das ist nicht gerade von Vorteil. Dennoch glaube ich nicht, dass Granderakg schon wieder angreift. Selbst diese Bestie muss stark geschwächt sein. Ihr wird die Kraft fehlen, schnell an ihr Ziel zu gelangen. Ich denke auch nicht, dass der eine Dunkle in der Lage ist, vorerst noch weiter einzugreifen. Dennoch verstehe ich deine Sorge. Wenn wir fertig gespeist und einige Vorräte, auch Kartoffeln, zusammengetragen haben, werden wir aufbrechen. Vielleicht haben wir im Schutz unserer Krieger noch die Möglichkeit für weitere Erholung. Zuvor sage uns aber, wie es um die Weisen steht.“
„Nicht gut. Die Elben werden auf viele von ihnen für immer verzichten müssen. Nur wenige haben den schlafenden Berg überstanden. Feregor und Khelaros geht es recht gut. Wengor und die andern sechs Ältesten kämpfen weiterhin gegen den Tod. Noch ist nicht entschieden, wie es endet. Und ihr werdet nicht eingreifen! Ihr braucht eure Stärke für den nächsten Kampf. Wenn ihr zurückkehrt und sich nichts geändert hat, werden wir froh über eure Hilfe sein, nicht vorher.“
„Natürlich, obwohl wir es jetzt schon gern getan hätten. Der schlafende Berg aber wird uns auch am Elra’talagk alles abverlangen. Dort haben wir nicht die Unterstützung der Ältesten oder Hergews.“
„Ihr werdet die Hilfe aller Drachen haben“, meinte die Königin wissend. „Es ist der Wunsch ihres Fürsten. Er weiß wie ihr, dass eine große finstere Macht gegen euch steht.“
„Sein Angebot ist großzügig. Aber wer beschützt dann Elarinal und Let’weden? Ich glaube nicht, dass wir sie in diesen Kampf drängen sollten.“
„Das tut ihr nicht. Es ist der Wunsch meines kleinen Volkes, an eurer Seite gegen Granderakg zu kämpfen“, ließ sich in diesem Moment Dahnikg hören.
„Nun, dann will ich die Drachen nicht erzürnen und nehme ihre Hilfe gerne an. – So wird Leranoths Schutz wieder ganz bei dir liegen“, antwortete die junge Frau im Stillen.
„Ich weiß. – Lewyn, Hergew überließ dir den Stein der Drachen. Es wird Zeit, ihn an Regos weiterzureichen. Er bedarf seiner mehr als du. So werde ich weiterhin die Stadt der Könige schützen können. Dein junger Freund wird dich nicht begleiten, wenn du gegen den einen Dunklen ziehst.“
Sofort löste die junge Frau den schwarzen Stein von ihrem Hals und reichte ihn dem Freund. Der zögerte, erblickte er doch den feurigen Drachen darin. Er konnte sich an Feregors Worte erinnern. Der hatte einst nach dieser mächtigen Waffe greifen wollen. Es war ihm nicht bekommen. Die Freundin aber konnte ihn beruhigen. Sie hatte den magischen Bewohner gebeten, den Drachestein an den jungen Weisen weiterreichen zu dürfen.
Die heimgekehrte Prinzessin wollte jetzt ihre Sachen zusammensuchen, um danach rasch aufbrechen zu können. Asnarin hielt ihre Enkelin noch einen Moment zurück. Sorge lag wieder einmal in ihrem Blick.
„Der schlafende Berg ist voller Bosheit und Magie, dies weiß ich. Aber ich habe immer noch nicht erfahren, was er ist.“
„Granderakg ist ein Wesen nur aus den gemeinsten Gedanken des einen Dunklen bestehend. Jeder einzelne dieser finsteren Gedanken ist an ein kleines Stückchen Erde Parangors gebunden, die allesamt mit Hilfe seines giftigen Atems zusammengehalten werden. Durch diese Art der Bindung war es ihm möglich, seine Kreatur so lange unentdeckt zu halten.“ Mittlerweile waren die beiden Frauen zum Thronsaal gelangt. Die Halbelbin wollte nur kurz noch zu Narias
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