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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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und er legte nach: »Was glaubst du, wie viele Menschen dieser eine Mann hätte töten können? Unbewaffnete Leute, Zivilisten ohne militärische Ausbildung – Kinder, Ladenbesitzer, harmlose Spaziergänger. Zhena Trelu. Kem.«
    Er beugte sich vor und berührte Hakans Arm. Eine derartige Geste schien ihm angebracht. »Du hast nichts Unrechtes getan, Hakan. Quäle dich nicht mir irgendwelchen Zweifeln. Ich wüsste nicht, wie du dich anders hättest verhalten können, nachdem du entgegen meinem ursprünglichen Befehl auf der Farm geblieben bist, anstatt wegzufahren.«
    Hakan grinste ein bisschen, aber gleich darauf wurde er wieder ernst. »Was hätte ich denn sonst tun sollen? Mir blieb doch gar keine Wahl, als zu bleiben und in den Kampf einzugreifen. Miri war im Haus, und du gingst ganz cool hinein, nur mit einem Messer bewaffnet. Ich dachte mir, ich könnte zumindest für ein wenig Ablenkung sorgen, die Kerle, die draußen herumlungerten, so beschäftigt halten, dass sie nicht auf den Gedanken kämen, auch noch ins Haus zu laufen. Ich wollte Miri und dir eine Chance geben, den ganzen Schlamassel zu überleben.«
    »Du hast dein Ziel erreicht. Du hast Miri und mir Gegner vom Hals gehalten. Außerdem hast du aktiv an einem Gefecht teilgenommen und es mit heiler Haut überstanden. Du hast Fähigkeiten in dir entdeckt, von deren Existenz du vorher nicht einmal etwas geahnt hattest. Das alles kann doch nicht verkehrt sein, Hakan.«
    Val Con holte tief Luft. »Ich möchte noch einmal auf deine Frage zurückkommen, ob ich mich wie ein Held fühle. Um die Wahrheit zu sagen, mir ist noch nie ein Held begegnet. Ich weiß wirklich nicht, wie ein Held sich fühlt. Und ich denke, es spielt keine Rolle, wie viele Männer du getötet hast. Du hast getan, was du in einer extremen Situation tun musstest. Mach dir keine Vorwürfe. Dass du deprimiert bist, kann ich gut verstehen. Ich glaube, nur ein Tier tötet, ohne hinterher Bedauern zu empfinden.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Du hast schon lange nicht mehr auf deiner Gitarre gespielt, Hakan. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Musizieren mir immer half, mein seelisches Gleichgewicht wiederzufinden.«
    »Wir beide haben schon lange nicht mehr musiziert«, warf Hakan ein. »Eine gute Idee …« Val Con sah, wie er sich zusammenriss, und dieses Mal fiel sein Grinsen schon viel natürlicher aus. »Bis zum Winterjahrmarkt müssen wir noch viel üben, weißt du.« Er legte den Kopf schräg. »Heute Abend geht mein Vater zu einer Ratsversammlung. Ich lade Kem zum Essen ein, und später machen wir beide Musik. Einverstanden?«
    Musizieren? Stücke proben? Panik flackerte auf und wurde unterdrückt. »Einverstanden …«
    Hakan fasste ihn scharf ins Auge. »Vielleicht sollten wir Miri abholen? Ich wette, sie steht kurz vor dem Durchdrehen, nachdem sie so lange mit Zhena Trelu und Zhena Brigsbee zusammengesessen ist.«
    Miri? Zu der Panik gesellte sich eine andere Empfindung, um gleichfalls rasch im Keim erstickt zu werden. »Ich denke, wir sollten Miri vorerst da lassen, wo sie ist, Hakan. Trotzdem danke ich dir, dass du an sie gedacht hast.«
    Eine Pause trat ein, und der junge Musiker setzte eine unergründliche Miene auf. »Wie du willst, Cory. Aber solltest du deine Meinung noch ändern, sag Bescheid …«
    »Danke, Hakan.«

In den Weiten der Galaxis
     
    A m Rande des Systems tauchte das Kurierschiff schnell wie ein Blitz auf, sendete auf sämtlichen Frequenzen eine Botschaft, um nach der dritten Wiederholung in den Hyperraum zurückzuspringen.
    Auf Philomen blinzelte Cheever McFarland verdutzt das Funkgerät an und wandte sich dann an seinen Auftraggeber. »Ein Verwandter von Ihnen?«
    Pat Rin yos’Phelium sah ihn mit nichtssagender Miene an; der Ausdruck in den braunen Augen war nicht zu deuten. »Yos’Phelium ist mit yos’Phelium verwandt, das ist doch selbstverständlich. Wie lange werden Sie brauchen, um das Problem hier zu lösen?«
    Cheever dachte angestrengt nach. »Wenn ich streng nach dem Handbuch vorgehe, sind wir gegen Mitternacht so weit. Aber ich könnte auch ein paar Tricks anwenden und uns viel früher hier herausbringen.«
    Pat Rin zog seine eleganten Augenbrauen hoch. »Es besteht keine Notwendigkeit zur Eile, Pilot. Setzen Sie Ihre Arbeit fort.« An der Ausstiegsluke drehte er sich um und verneigte sich. »Bitte.«
    Die Luke schloss sich, und Pat Rin war fort.
     
    Einen halben Quadranten weiter fuhr Shadia Ne’Zame jählings in ihrem Sessel hoch,

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