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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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ist nichts Schlechtes, Nekia. Angst macht wachsam! «
    Sie hatten das Gym so gut wie erreicht. Es waren nur noch wenige Schritte bis zum Eingang, und es wurde allerhöchste Zeit, dass sie sich zu den anderen in die Umkleide begaben.
    Dennoch blieb Nekia stehen, griff nach der Hand ihrer Freundin und sah sie mit einem von Angst erfüllten Blick an, der Kendira an den Ausdruck eines in die Enge getriebenen Tieres denken ließ.
    » Aber was machen wir jetzt? « , stieß sie mit gepresster Stimme hervor. » Wir müssen doch irgendetwas tun und können nicht einfach so in… in unser Verderben laufen! «
    » Das werden wir auch nicht! « versicherte Kendira, der nun selbst ein dicker Kloß im Hals steckte.
    » Aber was können wir denn tun? «
    » Vor allem erst einmal nicht kopflos werden und nicht in Panik verfallen « , antwortete Kendira nüchtern. » Das ist im Augenblick das Wichtigste. «
    » Aber das rettet uns doch nicht! «
    » Nein, aber es bewahrt uns vor dem Cleansing. «
    » Wer weiß, vielleicht ist das ja der leichtere Ausweg « , sagte Nekia mit bitterem Sarkasmus.
    » Rede nicht so! Das passt nicht zu dir, Nekia! « , erwiderte Kendira. » Außerdem gibt es da jemanden, der womöglich einen Ausweg weiß. «
    » Und wer sollte das sein? « , fragte Nekia skeptisch. Sie kniff die Augen zusammen und hatte plötzlich eine Ahnung. » Nein! Sag jetzt bloß nicht, du redest von ihm ! «
    » Doch, genau den meine ich! «

41
    Es geschah am Morgen zwei Tage nach Sinforas Auslöschung, und als die Schüsse fielen und Blut den Boden tränkte, geschah es vor Kendiras Augen.
    Hätte sie nach den zwei Stunden auf dem Tennisplatz nicht so lange unter der Dusche herumgetrödelt, wäre sie mit den anderen pünktlich zum Training im Schwarzen Würfel eingetroffen, und dann wäre sie auch nicht Zeugin des entsetzlichen Geschehens geworden. So jedoch nahm das Schicksal seinen Lauf und sorgte dafür, dass sich ihr Weg an diesem Vormittag mit dem von Jaydan in den entscheidenden Momenten kreuzte.
    Kendira war in Eile und lief aus dem Schatten des Gym hinaus auf den sonnenüberfluteten Platz, der sich vor ihr auf dem Weg zum Schwarzen Würfel erstreckte. Sie wusste, dass Chapman ihr Fehlen längst bemerkt haben musste und sie diesmal nicht um eine Zurechtweisung und Strafe herumkommen würde. Ja, der Eintrag war ihr sicher und vermutlich würde es sie einen Token kosten.
    Aber das kümmerte sie nicht, selbst wenn die Tube wieder einsatzbereit gewesen wäre. So vieles, was sie noch vor einer Woche mit Faszination, Begeisterung und Hingabe erfüllt hatte, hatte seinen Zauber verloren und war schal und hohl geworden wie eine verfaulte Frucht, die sich noch hinter einer hübschen Schale verbarg.
    Sie hatte ganz andere Sorgen als die Angst, gleich von Chapman zurechtgewiesen und mit einem Strafeintrag belegt zu werden. Für sie gab es keinen Zweifel mehr, dass ihnen im Lichttempel der sichere Tod drohte! Unablässig drehten sich ihre Gedanken darum. Deshalb konnte sie es auch nicht erwarten, dass Dante am nächsten Abend aus Eden wieder zu ihnen zurückgekehrte. Sie musste unbedingt mit ihm reden und ihn um einen riesigen Gefallen bitten.
    In diese Gedanken versunken, lief Kendira über den Platz, als sie plötzlich lautes, wütendes Geschrei hörte. Es kam aus dem beiderseits von hohen Hecken eingefassten Weg, der zu den Containerquartieren der Servanten führte.
    » Bleib stehen! Ich weiß, wer du bist! Du entkommst nicht! Damit machst du alles nur noch schlimmer! Bleibst du wohl stehen! « , brüllte eine raue, wutentbrannte Stimme in die trügerisch friedliche Stille, die eben noch über dem Gelände vor der Lichtburg gelegen hatte.
    Verblüfft blickte Kendira zum Servantenweg hinüber und erkannte nun die Stimme. Es war Master Sherwood, der dieses Geschrei veranstaltete!
    » Verdammt noch mal, gib auf, Jaydan! « , schrie Sherwood.
    Kendira fuhr erschrocken zusammen und blieb wie angewurzelt mitten auf dem Platz stehen.
    Im selben Moment tauchte Jaydan aus dem Heckendurchgang auf. Er trug einen schmutzigen grauen Arbeitsoverall, hielt etwas Weißes unter den linken Arm geklemmt und rannte auf das freie Gelände hinaus. Sein Gesicht trug einen wilden, gehetzten Ausdruck.
    » Haltet den Burschen! « , gellte Sherwood unter lautem Keuchen, als er mit reichlich Abstand hinter ihm auf den Platz stürmte. Auf seinem Bulldoggengesicht glänzte Schweiß. Die wadenlange Kutte behinderte ihn. Auch fehlte es ihm an der schlanken Figur

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