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Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
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stehle, schließlich ist mein Schicksal dumme Feldarbeit. Doch zunächst wird er das Licht brennen lassen, damit er mein Gesicht sehen kann, um mir eine Ohrfeige zu geben. Gott benutzt den Bischof als seinen Sklaven, und der Bischof benutzt den Pastor. Der Pastor muss auch einen Sklaven zum Schlagen haben, damit er sich als großer Mann fühlen kann.
    KORRUPTION
    Ich versuchte, von den deutschen Missionaren adoptiert zu werden, aber es kam zu einem Zusammenstoß zwischen Gottes Willen und dem menschlichen Juice. Die Deutschen arbeiteten in dem selben Büro wie der Pastor. Die deutsche Frau ist die Sekretärin des Bischofs, und der Mann arbeitete mit Gebäuden, als Ingenieur und Architekt. Der Mann sagt zum Pastor: »Wieso verschwendest du das Geld der europäischen Spender?«
    »Was?«, sagt der Pastor. »Ich verschwende nichts. Das Geld dient dazu, das Reich Gottes auf Erden aufzubauen.«
    »Nein«, sagt der Deutsche. »Die Bücher sagen, es wurde eine Schule gebaut, aber es gibt keine Schule. Das Geld ist in einer anderen Tasche verschwunden.«
    » Tsk «, sagt der Pastor. »Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen.« Und der Pastor verlässt das Büro mit gefüllten Taschen – er behandelt den Deutschen wie einen Narren, ignoriert ihn.
    Um es noch schlimmer zu machen, beginnt der Deutsche beim Bischof Krach zu schlagen. Nur versteht der Deutsche nicht, dass auch der Bischof fetter geworden ist, als der Pastor das Geld nahm. Und der weiße Mann ist bloß ein Gast im Land der Schwarzen. Wir haben unsere eigene Apartheid.
    »Wir können zwar nichts beweisen«, sagt der Bischof zu dem Deutschen. »Aber wir glauben, du selbst hast das Geld genommen.« Der Deutsche bekommt eine Stunde, um seinen Schreibtisch zu räumen und das Büro zu verlassen. Gleichzeitig baut sich der Bischof ein neues Haus in Old Moshi. Aber zu diesem Zeitpunk habe ich bereits die Larsson-Familie gesehen, die gegenüber vom Pastor ein Holzhaus bezog. Ich fahre auf den Fahrrädern der deutschen Kinder, und wir begegnen Mika und Solja. Die neuen Kinder halten mich für einen Teil der Deutschen. Ich bin am Nachmittag beim Reiten dabei, obwohl die Deutschen bereits packen. Die schwedische Familie ist eine Tür, aber sie ist verschlossen, und ich suche nach dem Schlüssel. Ich bin der kleine schwarze Helfer, den man sich freimütig und nett wünscht.
    Wenn ich allein zur ISM ginge, käme ich nicht einmal durchs Tor. Wen soll ich herausfordern? Den Inspektor?
    »Hast du dein Schulgeld bezahlt?«
    »Nein.« Und trotzdem sitze ich auf seinem Pferd.
    ERDE IM MUND
    Mika erzählte zu Hause, wie ich beim Pastor litt. Also redete Katriina mit ihrem Mann. Ich kann mich daran erinnern. Jonas hatte Erde im Mund. Satanisches schwedisches juju . Er steckte den Finger in den Mund und verteilte die Erde zwischen den Zähnen und den Lippen, und wenn er den Mund aufmachte, waren seine Zähne schwarz. Ich verstand kein Wort, nur dass der Mann mir feindlich gesonnen war.
    Mika stotterte zu Katriina: »W-w-w-wenn du nicht helfen kannst, d-d-d-dann ist das schlecht.« Also redet Katriina mit mir.
    »Wie heißt du?«, will sie von mir wissen.
    »Marcus Kamoti.«
    »Und wie alt bist du?«
    »Fünfzehn Jahre.«
    »Aber du bist so … klein«, sagt sie.
    »Als ich ein Kind war, gab es in der Familie nur sehr wenig zu essen.«
    »Wo sind deine Eltern?«
    »Tot«, sage ich und weine eine heuchlerische Träne.
    »Was hättest du denn gern?«
    »Ich möchte in die Schule, aber der Pastor weigert sich, das Schulgeld zu bezahlen, weil er mich als seinen Feldsklaven haben will«, lüge ich. Das Schulgeld ist bezahlt, aber das Leben beim Pastor ist schlecht.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagt Katriina. Bwana Jonas ist noch immer ein Problem. Erst will er wissen, wo ich hingehöre, wo ich herkomme, wie das Dorf heißt? Und wo er mich fangen kann, wenn ich stehle? Er fragt mich niemals direkt – er bittet Katriina, es herauszufinden, während er auf seinem großen Yamaha-Motorrad davonbraust. Und ich bemühe mich durch Hilfsbereitschaft um Katriina.
    Larssons sind erst vor Kurzem nach Tansania gekommen, und die Zeiten sind hart. Man bekommt überhaupt nichts, manchmal nicht einmal Klopapier. Aber ich kann Dinge für sie finden, ich kenne alle Preise und verstehe die tansanischen Methoden.
    Das Holzhaus war voller Ratten, und Larssons hatten sich beim Regierungsbüro beschwert, sie wollten in einem gemauerten Haus wohnen. Ich stahl Rattengift beim Pastor und kroch unter das

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