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Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
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Holzhaus, verstreute das Gift – fing an, die Probleme der Weißen zu lösen.
    Solja war mein Schlüssel zu Katriinas Herz. Solja mochte mich. Sie ging direkt in die Küche und aß alles, was sie haben wollte.
    » Toka! «, sagte Larssons Koch – verschwinde. Er war alt und mochte keine Kinder in seinem Arbeitsbereich. Solja war frech. Sofort steckte sie ihre Finger in den Teig des Kuchens, den er gerade backen wollte, und fing an zu naschen.
    »Also!«, rief der Koch und schubste sie zur Seite. Sie hopste nach vorn und stieß die Tonschüssel vom Tisch, sie zersprang auf dem Boden. Sie starrte den Koch an. WHAP ! – Solja bekam eine Ohrfeige und schrie nach Katriina, die sich aufregte, dass ihr die Tränen kamen, und den Koch auf der Stelle feuerte. Hier war meine Chance. Wer sollte jetzt das Essen zubereiten? Ich hatte genügend von dem Koch in dem deutschen Haushalt gelernt. Sofort zeigte ich mich als nützlicher Negerjunge: Ich half beim Kochen. Und während Katriina nach einem neuen Koch suchte, hielt ich mich ständig im Haus auf, wenn bwana Jonas nicht daheim war. Die Schuhe waren staubig, ich putzte sie. Und wusch das Motorrad, brachte dem Wachmann abends etwas zu essen und Kaffee. Niemand musste mir etwas erklären – hilfsbereit und aufmerksam; nach kurzer Zeit konnten sie mich für einen reibungslosen Verlauf ihres Leben überhaupt nicht mehr entbehren. Der Pastor schlug mich jedes Mal, wenn ich meine Pflichten vernachlässigte, aber die Investition in die Larssons war meine Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
    Nach einer Weile wurde die schwedische Tür ganz geöffnet.
    »Du kannst in dem neuen Haus in dem Trakt für die Angestellten wohnen«, sagte Katriina. »Und ich werde dein Schulgeld übernehmen.« Ich zog sofort bei ihnen ein, der Pastor war enttäuscht. Der Sklave verschwunden – im Garten gingen die Bohnen ein. Bei der ersten Gelegenheit stopfte ich mir bwana Jonas’ Erde in den Mund – als würde ich einen alten Aschenbecher auskauen, meinem Magen wurde so schwindelig, dass all das Essen am falschen Ende wieder herauskam, durch den Mund.
    Ich begann mit dem kunstvollen Lebensstil eines Dieners: Bei bwana Jonas versuche ich, so unsichtbar wie möglich zu sein. Und ich spreche niemals mit anderen über die Larsson-Familie; wenn jemand fragt, ist alles bestens. Die heuchlerische Maske ist komplett. Ja, sie wird zu einer Art Hypnose für die Sklavenhalter.
    Wenn die Schwarzen nicht reden, klatschen oder sich über die Eigenheiten der Weißen beschweren, liegt es daran, weil die schwarzen Menschen dumm wie Vieh sind. Aber wir wissen alles. Willst du wissen, wann ein Ei innen frisch ist, Katriina? – Ich weiß es, und das Hausmädchen weiß es auch. Willst du wissen, ob bwana Jonas gearbeitet hat oder faul wie ein Hund war? Wir wissen es.
    Wenn bwana Jonas mich sieht, bin ich ein Lamm. » Shikamoo «, sage ich, das heißt auf Swahili »ich halte deine Füße« – die respektvollste Art, die Älteren zu grüßen. »Soll ich das Motorrad waschen, bwana Jonas?« »Möchten Sie Kaffee, bwana Jonas?« Ich bettele jedes Mal, wenn er mich sieht, um eine neue kleine Aufgabe, die zu seinem Wohlbefinden beitragen könnte. Anfangs will Katriina sich darüber lustig machen: »Du brauchst ihn nicht bwana zu nennen. Wir Menschen sind alle gleich. Er heißt Jonas.«
    »Jawohl«, sagte ich, denn ich hatte den Eindruck, die Frau ist gut, aber gleichzeitig verrückt. Sollte ich etwa zu bwana Jonas sagen, dass er meine Schuhe zu putzen hätte, um zu sehen, wie die Gleichheit blüht?
    FAULIGER MUND
    Katriina hat mir ein bisschen Taschengeld gegeben, das ich meiner Tante in Majengo bringe, zum Geschenk oder Dank für ihre Hilfe, als ich nach Moshi kam. Ich muss bleiben und Maisgrütze und Fisch zusammen mit ihr und ihren Töchtern essen, sonst wäre es unhöflich. Die Maisgrütze klebt in den Zähnen und landet wie Beton im Magen, während von dem Fisch ein Geschmack von saurer Fäulnis im Mund bleibt; so bin ich inzwischen an das weiße Essen gewöhnt – leicht und fein.
    Auf dem Heimweg komme ich an all den Bars mit betrunkenen Männern und Mädchen vorbei, die sich verkaufen. Einen Mann glaube ich zu kennen … eeehhh , es ist mein Vater, dreckig, heruntergekommen, sogar schwankend. Und er hat mich auch gesehen, also gehe ich zu ihm und begrüße ihn. Der Geruch aus seinem Mund ist faulig vom mbege .
    »Wo ist mein Geschenk?«, sagt er sofort und streckt die Hand aus.
    »Ich habe nichts«, sage ich.
    »Du lebt

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