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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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wackelte und sie mit einem untertänigen Lächeln ansah.
    Damit er sich beruhigte, erwiderte Gaia sein Lächeln. Dann leuchtete ihr tödliches Licht auf und schnitt durch seinen Hals. Sein Kopf kippte zur Seite und schlug mit einem dumpfen Geräusch auf.
    Der Drake-Schädel löste sich aus Alex’ toten Fingern.
    Und endlich sackte auch sein Körper in sich zusammen.
    Gaia fiel sofort auf die Knie, packte Drakes Kopf und presste ihn auf den Rumpf an Alex’ Nacken.
    Drakes Mund ging auf, brachte aber keinen Ton hervor, weil seine Luftröhre blockiert war.
    »Transplantation«, erklärte Gaia. Sie hielt den Kopf fest und konzentrierte ihre Heilkräfte darauf. Würde es klappen? Drake war nicht mehr ganz Mensch und Alex war gerade erst gestorben.
    Außerdem waren da noch ihre eigenen Wunden. Sie spürte, wie sie an die Grenzen ihrer Kräfte gelangte, unterdrückte den Schmerz und kämpfte gegen die Schwäche ihres beschädigten Körpers an. Und wenn sie nicht sofort etwas zu essen bekam, würde sie es nicht durchstehen.
    Gaia streckte ihr Bein aus und holte mit dem Fuß Alex’ Kopf näher heran.
    Als Caine mit gesenktem Kopf hinter Edilio in der Stadt auftauchte, wusste Diana sofort, dass ihre Lage gerade noch hoffnungsloser geworden war. Bei seinem Anblick konnte sie aber gar nicht anders, als zu ihm zu laufen. Quer über die Plaza. So, als setzte ihr Verstand aus.
    Als sie vor ihm stand, weigerte er sich, den Blick zu heben.
    Sie streckte die Hand aus, wollte ihn berühren, zögerte kurz und tat es schließlich doch. »Caine?«
    »Hey, Diana. Wie geht’s?«
    »Wie’s mir geht?«, ätzte sie. »Du meinst, abgesehen davon, dass ich ein Ungeheuer zur Welt gebracht habe, das uns alle killen will und es wahrscheinlich auch schafft?«
    Er nickte. »Ja, abgesehen davon.«
    »Abgesehen davon, geht’s mir ziemlich beschissen.«
    Caine nickte wieder. Dann hob er den Kopf, sah sie aberimmer noch nicht an. Sein Blick ging nach links und nach rechts, wanderte hinter sie zum Rathaus und zur zerstörten Kirche, als wüsste er nicht genau, wo er war, und wünschte sich verzweifelt, woanders zu sein.
    Tja, dachte Diana, ich wäre auch gerne woanders. So ziemlich jeder andere Ort wäre ihr lieber gewesen.
    »Wie lange noch?«, fragte sie ihn.
    Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Sie ist verletzbar. Am Ende kriegt sie uns aber alle. Sam ist ein Krüppel. Brianna ist tot. Orc und Jack sind …«
    »Brianna ist tot?«, fiel ihm Diana erschrocken ins Wort. Ihre Hand lag auf seinem Arm, jetzt verstärkte sie den Druck und bohrte ihre Finger hinein.
    Er schien es nicht zu merken. »Insgeheim habe ich den Wirbelwind immer bewundert. Sie und ich, wir …«
    »Caine, Gaias Kräfte sind nur geliehen. Sie hat mir etwas von Kraftfeldern erzählt, von irgendwelchen Verbindungen. Sie hat dich und Sam in der ersten Nacht nur deshalb nicht umgebracht, weil sie eure Kräfte bloß dann einsetzen kann, wenn ihr noch am Leben seid.«
    Caine starrte immer noch an ihr vorbei, doch dann schien er aus seiner Betäubung zu erwachen und sein Gesicht nahm einen alarmierten Ausdruck an. »Jetzt verstehe ich, warum sie Sam nicht getötet hat. Er war vollkommen wehrlos und sie hat ihn einfach liegen lassen. Aus dem gleichen Grund tötet sie auch mich nicht. Aber warum dann Brianna?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht hatte sie keine andere Wahl. Oder war verwirrt.« Dianas Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln. »Sie ist … ich meine, ich habe sie nur zur Welt gebracht …«
    Und jetzt sah er sie endlich an. Sie waren immer schon auf der Hut voreinander gewesen, weil sie sich nie sicher sein konnten, wie viel von dem, was sie einander sagten, ehrlich gemeint war und wie viel einfach nur Show.
    Diana stellte überrascht fest, dass es damit vorbei war. Zum ersten Mal setzte Caine keine Maske auf. Und als sie jetzt in seine Augen schaute, sah sie nichts als unverhüllte Trauer.
    Er zog sie an sich. Nicht aus Berechnung oder weil er sie begehrte, sondern weil es ihm ein echtes Bedürfnis war. Sie waren zwei Menschen am Ende der Welt. Zwei Verlierer, die auf den unvermeidlich letzten und vernichtenden Schlag warteten.
    Diana überließ sich seinen Armen. Sie weigerte sich zu weinen. Wozu auch? Ihre Zeit war abgelaufen.
    »Edilio muss einsehen, dass es nur einen Weg gibt«, sagte Diana. »Nur eine Möglichkeit, um alle anderen zu retten …«
    Als sie Caine ansah, blendete er sie bereits wieder aus. Nicht völlig, aber er ging eindeutig auf

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