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Licht und Dunkelheit

Licht und Dunkelheit

Titel: Licht und Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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nicht so, als sei sie ein Teil von ihm. Und wenn diese Kraft sich entschied, seinem Befehl nicht zu folgen?
    Im Lager angekommen, setzte sie sich wortlos an den Baum.
    Er starrte sie schweigend an.
    Levarda senkte den Kopf, wagte nicht, ihm in die Augen zu sehen. Bitte Lishar, halte deine schützenden Hände über mich, betete sie stumm. Adrijanas Erinnerungen zeichneten lebhafte Bilder in ihre Gedanken. In der Zeit der Stille wuchs ihre Angst. Die Dunkelheit verdichtete sich. Sie drückte sich eng an den Baumstamm.
    Er packte sie am Kragen und zog sie zu sich. In seinen Augen stand gieriges Verlangen. Ihre Seele schrie auf, doch er lachte nur. »Ich denke, das habe ich mir heute verdient.«
    Sie wehrte sich mit aller körperlichen Kraft, die noch in ihr war.
    Er zerrte sie in sein Zelt.
    Je mehr sie sich wehrte, desto mehr schien sein Verlangen zu wachsen. Als er ihr mit dem Knie in den Leib stieß, hörte sie auf, sich zu wehren, ließ es über sich ergehen. Als er fertig war, rollte sie sich auf dem Lager fest zusammen, umfasste ihre Knie und schmiegte ihren Kopf daran. Die dunkle Kraft seines Samens breitete sich aus, sie konnte es spüren. Panik erfasste sie, was geschah mit ihrem Kind? Würde die Dunkelheit es töten? Sie schluchzte auf, biss sich auf die Lippen, wollte ihm nicht die Befriedigung geben, dass er sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch verletzt hatte.
    »In Zukunft wirst du dich meinem Willen beugen, hast du verstanden?«, schnaufte er erschöpft neben ihr.
    Levarda schwieg in dem Versuch, sich aus der äußeren Welt in ihre innere Welt zurückzuziehen.
    Seine Hand strich sanft ihr Haar von ihrem Ohr.
    Sie zuckte zusammen.
    »Ja, so ist es recht, habe Angst vor mir«, flüsterte er ihr heiser ins Ohr. »Vergiss die Hoffnung, die in dir aufkeimte. Hast du ernsthaft geglaubt, du wärest mir gewachsen? Oder hegst du immer noch die absurde Vorstellung, Otis würde dich befreien?«, er lachte auf, »dann lass dir eines gesagt sein. Jetzt, da ich dich mit meinem Samen getränkt habe, wird er dich nicht zurücknehmen, sondern töten. Also solltest du mir dankbar sein, dass ich ihn töten werde.«
    Sie drehte ihren Kopf, sah ihn einen Moment an, dann brach sie in ein hysterisches Lachen aus. Sie lachte, dass ihr die Tränen liefen.
    Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut, seine Hand hob sich und schlug sie mit voller Wucht, aber das verstärkte nur ihre Hysterie. Wieder und wieder schlug er sie, bis es dunkel um sie wurde.
     
    Als der Morgen dämmerte, erwachte Levarda mit ausgedörrtem Mund und Schmerzen an jeder Stelle in ihrem Leib. Sie schmeckte das getrocknete Blut an ihren aufgeplatzten Lippen. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und überlegte, ob sie noch die Fähigkeit besaß, ihren Geist von dem Körper zu befreien. Doch da spürte sie etwas Zartes, Warmes in ihrem Innern. Sachte legte sie die Hand über ihren Bauch. Voller Staunen flüsterte sie stumm in ihrem Kopf: »Du lebst?«
    Statt einer Antwort verstärkte sich die Wärme. Oh Lishar, so versperrst du mir auch diesen Weg.
    »Ts, ts, Levarda – du solltest wissen, dass ein Kind nicht direkt nach einer Nacht entsteht.«
    Prinz Tarkan lachte leise. »Aber es wird nicht lange dauern, wenn wir so weitermachen.«
    Sie schwieg und zog die Hand von ihrem Bauch, stützte sich auf. Er hatte ihr nichts gebrochen. Außer den aufgeplatzten Lippen fühlte sich ihr Gesicht nicht geschwollen an.
    Er stand, bekleidet nur mit seiner Hose, in der Mitte des Zeltes, wo ein Spiegel an der Zeltstange befestigt war, und stutzte sorgfältig seinen Bart. Ihre Blicke trafen sich. Sie senkte die Augen.
    »Ich werde heute keine Zeit für dich haben. Du musst dich gedulden, bis ich zurück bin. Du solltest die Dauer, die ich noch da bin, nutzen, denn dein Platz wird der Baum sein.«
    Gehorsam stand sie auf, zog an, was von ihrer Kleidung übrig war. Gerne wäre sie in den See eingetaucht, in der Hoffnung, den Schmutz von ihrem Körper zu waschen, aber sie wollte ihn nicht darum bitten. Abgesehen davon wusste sie, dass es ihr nicht helfen würde, das Gefühl von Beschmutzung loszuwerden. Sie begnügte sich mit dem Krug Wasser, kaute die Kräuter, die daneben lagen. Bevor sie das Zelt verlassen konnte, um ihre Notdurft zu verrichten, hielt er sie mithilfe seiner Macht fest.
    »Denke daran, ich weiß immer, was du vorhast. Es gibt nichts, was du vor mir verbergen kannst, und ich kann mit dir machen, was immer ich will.«
    Sie straffte ihren Körper,

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