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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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benutzt wurde, um die Lichtquellen in seinen Gemächern zu löschen.«
    Phoebe Broome sog scharf die Luft ein. Diese Information hatte sogar Phineas mundtot gemacht.
    »Kurzum, eine Reihe von Ereignissen, die nur unter Einbeziehung der Magie zu erklären sind.« Er hielt inne, erwartete Protest, den er kurzerhand zerschlagen würde, dachte Telmaine.
    Doch es kam keiner. Also fuhr er fort. »Der Erzherzog hat gestern eine herzogliche Anordnung in die Grenzlande geschickt, die den Beschluss 6/29 aufhebt und es den Baronien gestattet, über das festgelegte Kontingent hinaus Kampftruppen aufzustellen. Nach dem Tod des lichtgeborenen Prinzen hat der Erzherzog diese Anordnung nun auf den Norden ausgeweitet und gibt somit unter anderem Mycene und Kalamay die Befugnis, ebenfalls Reserveeinheiten zu aktivieren und mit ihren Streitkräften in die Stadt vorzurücken.«
    »Das ist nicht gut«, sagte Phoebe leise.
    »Nein, Magistra, das ist es nicht.«
    Phineas ergriff das Wort. »Das sieht Ihnen ähnlich – uns zu etwas verleiten zu wollen, was Sie vor Gericht dann Hexerei nennen können.«
    »Ich hoffe stark«, gab Vladimer zurück, »dass Sie mit all dem nichts zu tun haben, denn ansonsten müsste ich Sie töten, hier und jetzt.«
    »Sie können es ja versuchen«, knurrte Broome.
    »Es würde mir auch gelingen«, sagte Vladimer. »Und zwar in derselben Manier, wie Ishmael di Studier und sein Gefährte meinen Attentäter getötet haben. Ishmaels Kräfte als Magier waren in diesem Fall irrelevant, und glauben Sie mir, ich bin ein ebenso guter Schütze.«
    Telmaine presste ihre Hand auf den Mund, hatte den Geschmack von Galle auf der Zunge. Er hatte ihr gegenüber keinerlei Andeutungen gemacht, dass ihm etwas Derartiges vorschwebte. Vladimer hatte die beiden zu sich beordert, um sie zu beschuldigen, um einen Angriff zu provozieren, wohlwissend, dass Telmaine ihn beschützen musste. Und dann – wie Ishmael den Schattengeborenen – würde er die beiden Magier hinrichten.
    Im Grunde hätte er verdient, dass sie in Ohnmacht fiel und ihm nichts mehr nützte – bewusstlos wäre sie jedoch Phineas Broomes mentalen Übergriffen hilflos ausgeliefert. Sie stützte ihren Ellbogen auf den Tisch, legte ihren Kopf in die Hand und hörte Vladimer sagen: »Das Individuum – wir gehen von einem Schattengeborenen aus – , das versucht hat, mich zu ermorden, war machtvoll genug, sowohl die Gestalt eines Mannes als auch die einer Frau anzunehmen. Was sagt Ihnen das über dessen Kraft und die meines Gefährten?«
    »Gestaltwandel ist keine uns bekannte Magieform, Fürst Vladimer«, sagte Phoebe und klang ein wenig benommen ob seiner unverhohlenen Rücksichtslosigkeit. »Ich nehme an, dass es sich dabei um eine Erweiterung des Heilens handelt, eine Neugestaltung des Gewebes. Nachdem Ishmael uns von den Säuglingen erzählt hatte, haben wir angefangen, die Möglichkeit zu untersuchen, dass ein Magier einen Gewebewandel bewirkt haben könnte.«
    »Und haben Sie diese Kinder gefunden, oder irgendeinen anderen Beweis für diesen Magier?«
    »Ich dachte, Sie hätten einen toten Schattengeborenen«, warf Phineas ein. »Sie haben ihn doch nicht etwa draußen in der Sonne liegen lassen, oder?«
    »Der Leichnam ist bei dem Angriff im Bahnhof verbrannt.«
    »Wie ärgerlich«, sagte Phineas voller Sarkasmus.
    »Fürwahr«, entgegnete Vladimer in demselben Tonfall. »Entspricht jedoch ganz dem allgemeinen Verlauf der Ereignisse.«
    »Fürst Vladimer«, sagte Phoebe eindringlich, »wir – unsere Gemeinschaft – haben mit keinem der von Ihnen geschilderten Ereignisse etwas zu tun. Unsere Aktivitäten bewegen sich voll und ganz im Rahmen des Gesetzes und ganz gewiss innerhalb der Sitten und Gebräuche.«
    »Das freut mich zu hören.«
    »Was wollen Sie?«, verlangte Phineas zu wissen.
    »In erster Linie Informationen. Die Stadt ist in Gefahr, davon bin ich überzeugt. Wenn die Bedrohung nicht von den nachtgeborenen Magiern ausgeht, dann sind entweder die Lichtgeborenen dafür verantwortlich oder irgendeine andere Gruppe. Magistra Broome, inwieweit sind Ihnen die Lichtgeborenen in Zahl und magischer Leistungsfähigkeit überlegen?«
    »In erheblichem Maße«, antwortete Phoebe Broome. »Doch die Lichtgeborenen befassen sich nur sehr selten mit unserem Wirken, solange wir das vermeiden, was sie – und wir – als Hexerei bezeichnen.«
    »Auf diesen Punkt kommen wir gleich noch einmal zurück. Bitte drücken Sie ›in erheblichem Maße‹ zunächst in Zahlen

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