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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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sagte sie in der leisen Hoffnung, er würde sich damit zufrieden geben und sie entlassen.
    »Hier«, sagte Vladimer und öffnete ein Holzpaneel in der Wand. Dahinter verbarg sich ein Kämmerchen mit einer einfachen Sitzgelegenheit und einem winzigen Tisch, auf dem Schreibrahmen, Griffel und Papier bereitlagen.
    »Sie werden wissen, dass ich hier bin«, protestierte Telmaine.
    »Davon gehe ich aus«, entgegnete er und lehnte sich gegen die Holzvertäfelung. »Aber die Schwester Ihres Gatten ist doch eine Magierin, nicht wahr? Und in all den Jahren, in denen Sie ihr bekannt sind, hat sie Ihr Geheimnis niemals aufgedeckt.«
    Verzweifelt klammerte Telmaine sich an diese Hoffnung und ergab sich seinem Willen. Sie raffte ihre Röcke, schlüpfte in das Kämmerchen, und Vladimer schloss das Paneel hinter ihr.
    Sie hörte, wie er einen Lakaien zu sich rief, damit dieser die Reste seines verschmähten Mahls beseitigte und einen weiteren Sessel für den unerwarteten Besucher bereitstellte. In der bangen Erwartung, entdeckt zu werden, schlug ihr Herz so wild, dass es sie nicht verwundert hätte, wenn die Vertäfelung vibrierte, und das Blut rauschte so laut in ihren Ohren, dass sie kaum verstehen konnte, wie Vladimers Gäste angekündigt wurden und die Frau atemlos sagte: »Fürst V-Vladimer.«
    Phoebe Broome, das wusste sie, hegte gesellschaftliche Ambitionen und eine uneingeschränkte Bewunderung für den Adel. Ihr Stottern konnte verschiedene Ursachen haben: Aufregung, Angst oder ein plötzlicher Anfall höfischer Unsicherheit. Was es auch war, Vladimer reagierte darauf mit einem aalglatten, leicht spöttischen »Magistra Broome … und Sie sind Magister Phineas Broome, nehme ich an.«
    Der Mann an ihrer Seite war unleugbar etwas ganz Besonderes – eine durch und durch maskuline Energie und überschäumende Leidenschaft, die nach einem Ventil suchten, was sich auch in seiner Haltung widerspiegelte. Das jähe Aufwallen von Feindseligkeit beunruhigte sie – dass diese sich plötzlich gegen sie richtete, umso mehr. Einem »Was ist das?« folgte ein verletzendes ›Wer bist du?‹ . Schroff wies sie ihn in seine Schranken.
    »Hier ist noch ein anderer Magier«, sagte Phineas derart erschüttert, dass sie ihre Ruppigkeit sogleich bereute.
    »Ja, Phineas Broome«, entgegnete Vladimer gelassen. »Und zwar einer, der – wie Sie offenbar soeben erst entdeckt haben – durchaus imstande ist, Sie an Ihre guten Manieren zu erinnern.«
    »Was wollen Sie?«, verlangte Phineas Broome zu wissen; allem Anschein nach gehörte er zu jenen Menschen, die zum Angriff übergingen, sobald sie sich überrumpelt oder zurückgesetzt fühlten. »Warum haben Sie uns hierher bringen lassen?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Ihre Schwester eingeladen und nicht Sie«, sagte Vladimer. »Wie auch immer. In der Stadt ist eine Macht am Werk, die mithilfe von Magie mordet und Chaos verbreitet. Meines Erachtens nach in dem Bestreben, die nacht- und lichtgeborenen Staaten zu destabilisieren, die Nacht- und Lichtgeborenen gegeneinander aufzuwiegeln und somit möglicherweise eine Invasion vorzubereiten.«
    »Ihresgleichen vermutet doch an jeder Ecke eine Verschwörung«, spottete Phineas. »Sie wissen eben, dass Ihre Tage gezählt sind.«
    »Wegen ein paar wichtigtuerischer Intellektueller, die sich noch nicht einmal auf den Wortlaut ihres eigenen Manifests einigen können?«, konterte Vladimer. »Die detaillierten Berichte über Ihre Treffen, die mir zugetragen werden, muten allzu häufig wie Rezensionen theatralischer Possen an.«
    Telmaine zuckte zusammen und wünschte, Vladimer würde diese Unart endlich ablegen.
    »Phineas«, sagte nun Phoebe Broome – in einem Ton, der auf ähnliche Gefühle schließen ließ, »ich bitte dich. Das Gleiche hast du doch auch oft genug selbst gesagt.« Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen. »Fürst Vladimer, ich sollte Sie zunächst davon in Kenntnis setzen, dass Baron Strumheller uns bei seinem letzten Besuch mitgeteilt hat, Sie seien verhext worden. Ich bin sehr erfreut, dass sie wieder hergestellt sind.«
    »Bin ich das?«, fragte Vladimer bissig.
    »Ja«, antwortete sie unbeirrt. »Ich spüre keinerlei Spuren magischer Hexerei an Ihnen. Allerdings glaube ich nicht, dass Sie vollkommen gesund sind.«
    »Hexerei hinterlässt also Spuren, ja?«, fragte er in derselben scharfzüngigen Manier.
    »Es sei denn, der Magier entlässt das Opfer oder stirbt.«
    »Dann ist er wohl gestorben. Ishmael di Studier sei

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