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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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grüßen.
    »Selbst wenn sie jemals in den Palast zurückkäme, dann als Magierin.« Und das war ziemlich unwahrscheinlich, wie er von Tam erfahren hatte. Der Tempel missbilligte emotionale Bindungen zu Erdgeborenen. Und nur wenige Magier waren wie Tam bereit, sich über dieses unausgesprochene Verbot gegen persönliche Beziehungen mit Erdgeborenen einfach hinwegzusetzen. »Ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen hätte.«
    »Die Gemächer befinden sich auf demselben Stockwerk wie Va… deine«, sagte Orlanjis misstrauisch. » Willst du mich da haben?«
    »Ja«, sagte Fejelis. »Das will ich. Und ja. Es soll eine Bestechung sein. Mir wäre es weitaus lieber, du würdest mit mir zusammenarbeiten als gegen mich.«
    Orlanjis öffnete den Mund.
    »Vater hat immer gesagt, deine Vorstellungskraft sei größer als die von uns übrigen zusammengenommen. Unter den gegebenen Umständen schont dieser Mangel zwar meine Nerven, aber er hilft mir nicht dabei, die anstehenden Probleme zu lösen – die Unstimmigkeiten zwischen Nord und Süd, die Verarmung der erdgeborenen Geschlechter, die Unzufriedenheit der Kunsthandwerker, die Auswirkungen des technischen Fortschritts der Nachtgeborenen auf unser Leben. Um Lösungen zu finden, brauche ich Leute, die in der Lage sind, sich etwas Neues vorzustellen.« Er deutete auf die nachgebildete Felswand. »Und ich kann dafür sorgen, dass diese Leute und ihre Ideen Gelegenheit bekommen zu wachsen und zu gedeihen.«
    »Du klingst wie Vater«, sagte Orlanjis mit zusammengezogenen Brauen.
    »Vielen Dank.«
    »Mutter würde es nicht gefallen, wenn ich umzöge«, sagte Orlanjis und tippte mit der Schuhspitze gegen einen Zweig.
    »Ich muss versuchen, auch mit ihr eine Übereinkunft zu treffen«, erwiderte Fejelis. Und der Schalk in seinem Nacken veranlasste ihn zu sagen: »Wärst du bereit, morgen mit mir zu frühstücken? Und mich von dem Verdacht zu befreien, ich hätte heute Morgen versucht, dich zu vergiften?«
    Angesichts dieser unverblümten Formulierung bekam Orlanjis große Augen. »Du kannst mitbringen, wen du willst«, sagte Fejelis unbekümmert.
    »Jay, dieser Magier – Tammorn – steht in Verbindung mit der radikalen Kunsthandwerkerbewegung.«
    »Dessen bin ich mir bewusst«, erwiderte Fejelis und wunderte sich, woher Orlanjis diese Information hatte. »Trotzdem, vielen Dank. Magister Tammorn kommt ursprünglich aus den westlichen Provinzen, deshalb sympathisiert er natürlich mit den Kunsthandwerkern, nicht aber mit den radikalen Splittergruppen.« Er wusste es jedoch nicht mit Sicherheit. Die Radikalen holten sich ihre neuen Rekruten aus den Reihen der verarmten Zuzügler in den Städten, zu denen Tam vor Jahrzehnten ebenfalls gehört hatte. Doch deren rebellisches Engagement gefährdete die Neuerer, die Tam besonders am Herzen lagen. »Ich brauche diese Sympathie. Den Prächtigkeiten sowohl des Hofes als auch des Tempels sind die Entbehrungen der einfachen Leute völlig fremd. Wenn wir das Volk jedoch erreichen können, verlieren die Radikalen seine Unterstützung.«
    Orlanjis’ zynische Miene wirkte beinahe böse auf seinem so ausnehmend hübschen Gesicht.
    »Du hältst mich für naiv«, sagte Fejelis. »Sei’s drum. Sagen wir einfach, es ist eine Frage des Mitgefühls.«
    »Wieso weißt du so viel?«, fragte Orlanjis ein wenig schmollend. Vielleicht verglich er gerade seine prinzlichen Qualitäten mit Fejelis’, und womöglich gefiel ihm das Ergebnis nicht.
    Fejelis zuckte mit den Achseln. »Früher war ich viel unterwegs – unbewacht, so dachte ich jedenfalls, aber Vater hat mich schließlich eines Besseren belehrt.« Es sei denn, Tam war dabei gewesen; denn der Magier hatte seine Magie so geschickt eingesetzt, dass die Treffen mit Fejelis und den anderen, die in seiner Gegenwart stattfanden, stets unbeobachtet geblieben waren. »Vater hat mit mir über das gesprochen, was ich erfahren habe, so wie er mit dir über die Südländer gesprochen hat.«
    »Ihr standet euch sehr nahe«, sagte Orlanjis. »Näher als ihr uns glauben machen wolltet.«
    Fejelis’ Antwort bestand aus Schweigen. Die Erinnerung daran, dass er diese Nähe nun für immer verloren hatte, schnürte ihm unwillkürlich die Kehle zu. Mit den Fingern zupfte Orlanjis nervös an seinem Ärmel herum. »Ich fühle mich wie der größte Feigling, Jay, weil ich nicht einmal Rot für ihn trage.«
    Fejelis’ Mundwinkel zuckte. »›Sei dein eigener Herr‹ ist ein billiger Rat von Leuten, die keinen blassen Schimmer

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