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Lichtschwester

Lichtschwester

Titel: Lichtschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Kraft, daß der kühne Kämpfer gut einen Schritt weichen mußte. 
      »Und wenn ich dich erst erledigt habe«, höhnte er, »nehme ich mir deine Memmen von Dörflern vor ... um sie kämpfen zu lehren.»
      Der Zorn, der in ihm kochte, ließ Hugh zum Berserker werden ... Er schlug wütend auf ihn ein - ohne Finesse, mit schierer Kraft. Und er überschüttete Troy mit einem solchen Hagel von Hieben, daß der mit Schwert und Schild zugleich parieren mußte und keinen Streich mehr zu führen vermochte.
      Kayli eilte zum Kampfplatz, so rasch ihr Zustand es ihr erlaubte, und fragte sich bang, was sie dort wohl vorfinden würde. Und als sie das Geviert erreichte, drängte sie sich durch die schweigend gaffende Menge, blieb aber dann am Rand der Walstatt, vom Anblick ihres erbarmungslos auf seinen Bruder einschlagenden Mannes wie versteinert, abrupt stehen.
      »Was ist geschehen?« fragte sie atemlos eine Alte, die neben ihr stand.
      »Er ist wie ein Berserker«, erwiderte das Weib. »Aber das liegt in der Familie. Er wird erst wieder einhalten, wenn er den König und vielleicht noch ein paar mehr getötet hat. Das ist nicht das erste Mal, daß Hugh so durchdreht.«
      Kayli starrte die alte Frau an. Ich habe ihn noch nie über irgend etwas so wütend werden gesehen, dachte sie, aber vielleicht eben deswegen. »Er kann doch nicht ... nein! Hier, halte sie mal.« Sie reichte der Alten ihr Kind. »Fyl, habe ein Auge darauf.« »Ja, Mütterchen«, antwortete der Drache ruhig. Kayli betrat die Arena. »Halt, Herrin, er wird dich nur töten, du bist unbewaffnet«, rief Roger und war mit einem Satz bei ihr. »Mir passiert schon nichts ... du bist mir viel eher in Gefahr«, sagte sie und dachte still bei sich: Wenn der wüßte, welche Angst ich ausstehe!
      »Ganz, wie du willst«, erwiderte er und trat beiseite. Nun schritt Kayli auf die erbittert kämpfenden Männer zu. »Hugh, nein, hör auf ... halt ein!« befahl sie. »Du mußt aufhören. «
      »Verschwinde, Kayli, er ist nicht mehr zu bändigen«, schrie Troy, und dabei stolperte er über die unebene Stelle im Sand und schlug der Länge lang hin.
      Sogleich malte sie mit den Händen einen großen Kreis in die Luft.  
      Da explodierte gut einen Klafter über Hugh ein Feuerball, und das lenkte ihn so ab, daß sein Schwert Troys behelmten Kopf verfehlte und knapp daneben in den Boden fuhr. Jetzt wurde es Kayli schwarz vor den Augen, und sie fiel in Ohnmacht.
      Aber die Hitze und Helle des Feuerballs hatten den roten Schleier des Zorns, der Hugh umfangen hatte, durchbrochen. Und als er sich umblickte, sah er zu seinen Füßen Kayli liegen - ganz schrecklich blaß und schlaff im Sand der Walstatt. Er schüttelte langsam den Kopf, sah auf das Schwert in seiner Hand und dann auf Troy hinab. Und wieder auf Kayli.
      »Mag sein, daß du Kayli getötet hast, Troy ... aber indem sie ihr Letztes gab, hat sie mich gerettet«, sagte er, drehte sich um und stach mit einer Jähe, die Troy aufkeuchen ließ, sein Schwert noch näher an dessen Kopf tief in den Sand. Und die Menge stöhnte auf, denn alle glaubten, er habe seinen Bruder getötet. Hugh aber ging es durch den Sinn, daß Troy genau gewußt habe, was er tat, als er ihm zurief, er habe Kayli umgebracht ... Er hat den Schrecken darüber, daß ich ihn fast geköpft hätte, verdient, sann er, ich hätte es tun sollen ,.. nur daß, mich dieser Hieb zum König gemacht hätte, was Kayli gar nicht gefallen hätte. »Roger, komm her!« rief Hugh mit lauter Stimme, »ohne deine Hilfe bekomme ich den Helm nicht ab!« Roger kam herbeigelaufen und half ihm, Schwert und Schild, Kettenhemd und Steppwams abzulegen. »Ich kann mich meiner Frau nicht nähern, solang ich noch Stahl am Leib trage«, sagte Hugh sanft und starrte auf Kayli hinab. Als er der Rüstung ledig war, kniete er sich neben Kay und strich ihr übers Gesicht. Da schlug sie langsam, wie zögernd, die Augen auf.
      »Ich bin unversehrt... glaube ich. Hilf mir auf, Lieber«, sprach sie mit zitternder' Stimme.
      Hugh half ihr auf die Beine. Er kam sich töricht vor und fühlte sich leicht versengt, aber noch erstaunlich gut bei Kräften. »Geht es?« fragte er. »Ich muß mich um Troy kümmern, da es sonst wohl keiner tun will.«
      Troy lag ruhig da. Hugh half ihm, sich aufzusetzen und den Helm abzunehmen. Aber Troy starrte ihn nur stumm an. »Alles heil, Bruder?« fragte Hugh.
      »Ja«, sagte Troy nach einer Weile, »ich fühle mich nur ein

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