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Lichtschwester

Lichtschwester

Titel: Lichtschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wenig versengt und völlig ausgepumpt.« Da half Hugh ihm aufzustehen.
      »Und laßt mich meine Rüstung im Rüstzelt ablegen«, fuhr Troy so leise fort, daß nur Roger, Hugh und Kayli es verstehen konnten.  
      »Ich habe mich wohl gründlich blamiert. Komm, Junge!« Mit Roger an seiner Seite verließ er die Arena.
      Nun wandte Hugh sich zu Kayli um. »Frau ...«, begann er und holte tief Luft, »Liebe ... als er sagte, er habe dich getötet, geriet ich außer mir vor Wut!« Er ging zu ihr und herzte sie und hob sie dabei etwas empor. Dann ließ er sie wieder ab und starrte sie an. »Das Kind?«
      »Oh, komm schon!« sagte Kayli, nahm ihn am Arm und führte ihn zu der Alten, die ihr die Kleine sogleich reichte. Fyl schoß an Hugh hoch und setzte sich auf seine rechte Schulter. »Sie ist wunderschön, Hugh«, strahlte er.
      »Ein Mädchen?« fragte Hugh und schlug die Babydecke auseinander, um sich das niedliche Gesichtchen genau ansehen zu können.  
      »Darf ich? Ich bin zwar ein bißchen ungeschickt, so mit nur einem Arm, aber wenn du mir hilfst...«
      Er ließ sich von Kayli helfen, die Kleine in seine Armschlinge zu betten. Dann strahlte er seine Tochter voller Stolz an. »Hast du schon einen Namen für sie, Frau?«
      »Nun, wir dachten an >Eislinn<«, erwiderte Kayli. »Falls es ein Mädchen wäre ... obwohl ich ja felsenfest überzeugt war, daß ich einen Jungen bekäme.« »Dann soll sie Eislinn heißen«, versetzte er.
      »Und deinen Namen tragen«, sagte Kayli. »Bei euch sind Nachnamen doch Brauch ... und ich habe ja nur den Namen meines Dorfes als eine Art Zuname.«
      »Verzeiht die Störung«, sagte Roger, der eben zurückkehrte, »aber der König wünscht, euch beide zu sprechen.« Dann verbeugte er sich. Die Menge zerstreute sich bereits zusehends. »Hugh, laß uns später noch darüber reden«, sagte Kayli. »Troy ist in einer weit schlimmeren Lage, als ich gedacht hatte ... Aber ich muß auch umgehend nach Hause.«
      Roger führte die zwei zum Zelt des Königs, um das sich schon eine riesige Menschenmenge drängte. Troy erwartete sie im Zeltinneren - in prächtigem Gewand und mit der Krone auf dem Haupt. Und sein Gezelt barst fast vor Neugierigen.
      »Mein Bruder«, sagte Troy, stand dabei auf und verbeugte sich vor ihnen, »und liebe Base«, fuhr er fort, nickte Kayli zu und setzte sich wieder. »Verzeiht mir diese Unannehmlichkeiten ...«
      »Unannehmlichkeiten!« fauchte Kayli und hob wie zu einem kleinen Zauber die Hand, erbleichte dann jäh und lehnte sich schwer gegen Hugh.
      So habe ich sie noch nie gesehen! dachte Hugh, verlor jedoch kein Wort darüber und stützte sie nur, bis sie wieder allein zu stehen vermochte.
      Aber Eislinn war erschrocken und begann zu weinen, so daß Kayli all ihre Aufmerksamkeit darauf wandte, sie wieder zu beruhigen.  
      »Verdammt, Troy, ich hätte dich beinahe getötet«, versetzte Hugh.  
      »Was, zum Teufel, geht hier nun eigentlich vor? Roger sprach von einem Krieg.«
      »Ja, ein Hexer, der sich Grimull nennt«, erwiderte Troy, »etwa ein Freund von dir, Zauberin ?«
      »Troy, hör auf damit!« sagte Kayli schneidend. »Ich bin nur eine Feuerzauberin, keine Hexe. Er hat sich mit mir zerstritten, vor gut einem Jahr ... etwa vier Monate, bevor du mir Hugh brachtest. Ich dachte, er würde unsere Länder in Ruhe lassen, aber dich hat er ja in drei Tagen aus meinem Land geworfen.« »Ich brauche eure Hilfe«, sagte Troy, »ich brauche mehr Männer. «
      »Meine Leute werden nicht kämpfen, können nicht kämpfen«, sprach Kayli. »Sie wären dir mehr Last als Hilfe. Und ich muß jetzt nach Hause, unbedingt, ich kann nicht mehr hier verweilen. Die Geburt hat mich geschwächt ... und mein Zauber bei eurem Kampf hat mich zuviel Kraft gekostet.«
      Troy setzte zu einer Erwiderung an, besann sich aber und starrte Kayli lange an. »So etwas habe ich doch schon mal gehört ... als Hugh wollte, daß du mit uns heimkehrst.« Kayli nickte. »Hughs Mutter ist mir sehr ähnlich.« »Deshalb ist sie auch nicht mitgekommen, obwohl wir um ihr Leben bangten«, sagte Troy ruhig.
      »Grimull wird sie bestimmt unbehelligt lassen«, fuhr Kayli fort. 
      »Sie kann ihm ja nichts anhaben. Und ich hätte zu Hause meinen Herrn und Gebieter an meiner Seite. Du hast es ihm versprochen, Troy, er hat dir in deinen Diensten genug gegeben.« »Ja, doch«, erwiderte Troy und seufzte. »Ich weiß nicht, wie das noch enden

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