Lieb mich schoener Fremder
sein. Sie könnte also ohne Bedenken eine Weile mit ihm im Bett verbringen. Allerdings nicht zu lange. Und sie durfte auf keinen Fall einschlafen.
"Die Dunkelheit ist nicht unbedingt ein Nachteil", murmelte Trev an ihrem Ohr und zog sie fester an sich. "Ich meine, wir könnten uns sicher irgendwie beschäftigen."
"Ja." Ihre Hände glitten über das Handtuch und dann über seine nackten Schenkel. "Ich bin sicher, uns fällt etwas ein."
Trev konnte nicht genug von Jen bekommen. Sogar jetzt, da er nach endlosen Stunden der Leidenschaft erschöpft und still neben ihr lag, ihre Finger lose verflochten, ihre Körper schweißfeucht von ihren wilden, heißen Umarmungen, wollte er noch nicht aufhören.
Vielleicht weil er Angst hatte, dass er sie nie wieder in den Armen halten würde.
Und den Gedanken ertrug er nicht. Er wollte sie. Wollte ihren Körper, ihr Herz, ihre Seele.
All das gab sie ihm, aber nur auf Zeit.
Er musste wissen, warum.
Sie hatte nicht einschlafen wollen, das wusste er. Denn bei jeder Pause, die sie gemacht hatten, hatte sie etwas von "Rübergehen" und "etwas Schlaf bekommen" gemurmelt. Warum sie unbedingt in ihr Zimmer zurückkehren wollte, das würde er jetzt herausfinden.
Er griff zwischen Bett und Nachttisch und zündete die kleine Petroleumleuchte an, die er dort versteckt hatte.
Er blickte zu Jens Gesicht. Sie bewegte nicht einmal eine Wimper.
Langsam, vorsichtig stützte er sich auf und beugte sich über sie. Ihr Anblick erregte ihn von neuem. Er kannte ihren Körper, aber ihn bei Licht zu betrachten, fügte noch eine aufregende Dimension hinzu.
Er unterdrückte sein Begehren und konzentrierte sich auf sein Vo rhaben. Langsam ließ er den Blick zu ihrem Bauch wandern.
Kein Schmetterling!
Sein Schock machte ihm bewusst, wie sicher er sich gewesen war, einen zu entdecken. Aber selbst das Fehlen des Schmetterlings war für ihn noch kein Beweis, dass sie nicht Diana war.
Eine Tätowierung konnte man entfernen.
Mit verzweifelter Entschlossenheit suchte er ihren Körper nach Erkennungsmerkmalen ab.
Das Haargekräusel zwischen ihren Schenkeln war dunkel ... wie bei Diana. Jen war blond, aber das besagte nicht viel. Und die volleren Hüften und Brüste konnten sich in den Jahren zwischen zwanzig und siebenundzwanzig entwickelt haben.
Er wandte seine Aufmerksamkeit ihren Brustspitzen zu. Sie waren bräunlich-rosa und erinnerten ihn an Sonnenräder. Sonnenräder! Wie konnte er das vergessen haben? Diese Sonnenräder hatte er öfter, als er zählen konnte, liebkost.
Andere Details fielen ihm ein. Er studierte ihren Nabel, und richtig - in dem perfekten Oval entdeckte er einen winzigen Wirbel, der an die Spitze einer Rosenknospe erinnerte. Sein Magen krampfte sich zusammen. Vor Jahren hatte er diese Knospe mit der Zunge gestreichelt.
Er wusste, was er an der Innenseite ihres Schenkels finden würde - ein kaum sichtbares sichelförmiges Muttermal. Dummerweise hatte sie die Beine leicht angewinkelt, so dass die Stelle im Schatten lag.
Behutsam nahm er die Lampe vom Nachttisch und brachte das Licht näher. Während er die Lampe zu ihren Schenkeln bewegte, huschte der Lichtkreis über ihren Bauch.
Und dann entdeckte er den kleinen verblichenen Farbfleck direkt unterhalb der Bräunungslinie ihres Bikinis - mehr war nicht vom Schmetterling übrig geblieben. Oder täuschte er sich, bildete er sich in seiner Besessenheit diesen farbigen Fleck nur ein?
Er brauchte besseres Licht, ve rdammt. Helles elektrisches Licht.
In der Absicht, zur Garage zu gehen und die Sicherungen wieder reinzudrehen, stützte er den Ellenbogen auf, um die Laterne abzustellen. Er hielt den Atem an, als Jen sich bewegte.
Mit einem schläfrigen Seufzer streckte sie sich, drehte den Kopf zu ihm. Hob die langen, dunklen Wimpern und sah ihn verträumt lächelnd an.
Sein Herz setzte einen Schlag aus. Er blickte in Augen, die er niemals vergessen würde.
Lebhafte grüne Augen, mit goldenen Sprenkeln.
Dianas Augen.
10. KAPITEL
Trev fehlten die Worte. Der Schock der Gewissheit war zu gewaltig. Sie war tatsächlich Diana. Die Frau, die er geheiratet, verloren, betrauert hatte.
"Trev?" Benommen stützte sie sich neben ihm auf. "Ist etwas ...? Sie brach ab, und er sah, dass sie allmählich begriff. Ihre Augen weiteten sich, ihr Blick glitt zu der Laterne, dann zu ihrem nackten Körper. Hastig fasste sie nach der Steppdecke und zog sie über zu sich. "Was tust du da? Woher hast du die Laterne? Du hattest doch gesagt, dass du
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