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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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las noch ein paar Kapitel und schaute wieder auf die Uhr. Halb eins. Das war nicht gut. Eliza kam manchmal fünf Minuten zu spät, aber das hier ging zu weit. Sie wählte Elizas Handynummer – und landete sofort auf ihrer Mailbox. Sie versuchte, nicht in Panik zu geraten, und ging im Geiste eine ganze Liste von plausiblen Erklärungen durch. Die naheliegendste war, dass der Akku ihres Handys leer war. Ja, das war’s. Eliza trug nie eine Uhr und benutzte ihr Handy, um die Zeit zu prüfen. Wenn es ausgeschaltet war, bekam sie nicht mit, dass es schon so spät war, und würde daher auch nicht auf die Idee kommen anzurufen. Eine absolut logische Erklärung. Durch und durch nachvollziehbar. Noch während Beth sich das einredete, war sie aus dem Bett und warf sich etwas über. Dabei gab sie sich allergrößte Mühe, einigermaßen Ruhe zu bewahren.
    Als sie in ihre Uggs schlüpfte, horchte sie auf Schritte draußen im Gang. Nichts. Okay, das war nicht gleich das Ende der Welt. Alles würde gut werden. Sie würde Eliza finden, und in einer Stunde würden sie zusammen im Bett liegen und über die ganze Sache lachen … nachdem sie ihr den Hals umgedreht hatte, weil sie ihr solche Sorgen bereitet hatte.
    Beth griff nach ihrem Handy, kritzelte rasch Bin auf der Suche nach dir. Ruf mich auf dem Handy an, wenn du vor mir hier sein solltest auf ein Stück Papier und legte es auf Elizas Kopfkissen.
    Vor der Kabine wurde ihr klar, dass sie keinen Schimmer hatte, in welche Richtung sie gehen sollte. Denk logisch. Wo könnte sie sein? Wieso hatte sie ihre Tochter damals nicht auch mit so einem Ortungschip ausgestattet wie ihren Hund?
    Denk nach! Denk nach! Der Club! Eliza war fast jeden Abend im Teenieclub gewesen. Beth rannte zu den Aufzügen und warf einen Blick auf den Schiffsplan. Deck 10. Im Aufzug hämmerte sie die Etagennummer ein und flüsterte »Mach schon, mach schon«, während der Aufzug im Schneckentempo aufwärtskroch. Vielleicht kam ihr das auch nur so vor.
    Als die Türen sich öffneten, war sie bereits in Bewegung. Sie sprintete hinaus, den Gang hinunter in die Richtung, die sie vom Plan im Gedächtnis hatte. Schließlich kam die silberne Eingangstür des Clubs in Sicht, und sie blieb kurz stehen, um sich zur Ruhe zu mahnen. Atme tief durch. Renn jetzt nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn da rein, das verzeiht dir Eliza nie. Beruhige dich. Verhalte dich gelassen. Bedroh sie erst dann damit, dass du sie für den Rest des Lebens in ihrem Zimmer anketten wirst, nachdem du sie an einen ruhigen, sicheren Ort geschafft hast.
    Gerade als sie die Tür aufstoßen wollte, trat ein hünenhafter Mann heraus. Im selben Moment fiel Beth auf, was in diesem Club fehlte: Musik.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sich der Unglaubliche Hulk freundlich.
    »Ich bin auf der Suche nach meiner Tochter Eliza.«
    Er runzelte die Stirn. »Ziemlich groß, blond, Schottin, meist in Begleitung eines jungen Mannes namens Kai?«
    »Genau!« Oh, Gott sei Dank. Gott sei Dank.
    »Es tut mir leid, aber die beiden waren heute Abend nicht hier. Wir schließen gerade, daher nehme ich auch nicht an, dass sie noch kommen werden. Kann ich Ihnen bei der Suche behilflich sein?« Nett von ihm, aber das Letzte, was sie wollte, war, ein Schiffsdrama aus der ganzen Angelegenheit zu machen. »Nein, danke, das ist nicht nötig. Ich bin sicher, sie amüsiert sich irgendwo und hat einfach nur die Zeit vergessen.«
    Beth drehte sich auf dem Absatz um. Dabei wurde ihr klar, dass ihr Verstand den klaren Befehl, jetzt bloß nicht auszurasten, komplett ignorierte. Atme. Atme. Okay, fang noch mal von oben an. Wörtlich.
    Sie nahm sich nicht die Zeit, auf den Aufzug zu warten, sondern rannte die Treppen hinauf zu Deck 15 und sah in der Bar nach. Keine Eliza. Sie durchkämmte das komplette Deck. Keine Spur von ihr. Deck 14. Sie sah an und in den Pools nach, untersuchte alle Liegen (und störte ein Paar, das unter seiner Decke definitiv nicht Scrabble spielte), ging die Joggingstrecke ab und warf sogar einen Blick in die Kirche. Nichts. Zur Sicherheit sprach sie ein kurzes Gebet und flehte um göttlichen Beistand, während sie sich bückte, um unter den Bänken nachzusehen.
    Deck 13 gab es ja nicht, weil die Zahl angeblich Pech brachte. Nun, Eliza würde auch Pech haben, wenn sie sie fand. Beth’ rasendes Herz entriss dem sich vorlaut aufspielenden Verstand sofort wieder die Kontrolle. Bitte, sei unversehrt! Bitte, sei unversehrt! Das Deck 12 war praktisch verlassen, was

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