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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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noch größerer Verlegenheit. »Also eigentlich wollt ihr das gar nicht wissen.«
    »O doch, komm, verrat es uns!«
    Mona kicherte. Wie hoch mochte das Strafmaß ausfallen, wenn man eine achtundvierzig Kilo schwere Frau über Bord stieß? Beth kam zu dem Schluss, dass sie die Strafe gern absitzen würde.
    »Na ja, es war … nun, Lavinia hat sich übergeben … Ich habe euch ja gesagt, dass ihr das gar nicht wissen wollt.«
    Insgeheim stellte sie sich das Platschen vor, mit dem Mona und ihr dämliches Grinsen auf die Wasseroberfläche treffen würden.
    Zum Glück schaltete Sarah sich genau in diesem Augenblick ein. »Das macht doch nichts. Ich wette, Marcy war froh über deine Hilfe. Sollen wir uns vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt treffen? Oh, Verzeihung, wir sind so unhöflich. Ich bin Sarah Gold.« Sie gab Nate die Hand.
    Beth brauchte einen Moment, ehe sie begriff, dass er die ganze Zeit neben ihr gestanden und die peinliche Unterhaltung mitangehört hatte. Der Ärmste war offenbar sehr gut erzogen, sonst hätte er längst die Flucht angetreten.
    »Nate McKenzie. Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Madam.«
    Seine Stimme glich dicker, warmer Barbecuesauce, die man auf Spareribs gab. Dolly sollte einen Song darüber schreiben, dachte Beth.
    David schaute nicht besonders freundlich, aber er schüttelte Nate ebenfalls höflich die Hand und stellte sich vor. Die anderen folgten seinem Beispiel.
    Nate sah sie der Reihe nach an. »Also, Beth Gold, Mona Gold und Sarah Gold – seid ihr drei hübschen Ladys Schwestern?«
    O Mist! Beth stöhnte innerlich. Konnten sie nicht lieber wieder über das Erbrochene auf ihrem Top reden?
    Mona grinste. »Nicht wirklich. Wir sind alle Davids Ehefrauen.«
    Nate zuckte kaum sichtbar zusammen, dann machte er eine knappe Verbeugung. »Tja, es war nett, Sie kennenzulernen. Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Reise.«
    Während Beth zusah, wie er zwischen den anderen Passagieren verschwand, kam ihr ein Gedanke. Wenn man diese Begegnung mit einem Ritt auf einem amerikanischen Wackelbullen verglich, war sie soeben abgeworfen worden und unsanft auf dem Hintern gelandet.

5. Kapitel
    DIE ANKER SIND GELICHTET
    Es hatte einiger geschickter Manipulationen bedurft, aber am Ende war es Mona gelungen, die Sitzordnung beim Dinner so zu gestalten, wie sie es wollte. David saß auf der einen Seite neben ihr, Eliza auf der anderen. Marcy hatte abgesagt, sie wollte lieber bei der kleinen Lavinia bleiben. So saßen nun insgesamt neun Personen an ihrem Tisch: David, Sarah, Piers, Max, Beth, Eliza, John, der kleine Lawrence und sie selbst. Im Speisesaal gab es eigentlich zwei offizielle Essenszeiten, 18.30 Uhr und 20.30 Uhr, aber David hatte für sie arrangiert, dass sie jederzeit speisen konnten.
    Beth, die es wundersamerweise geschafft hatte, ohne Flecken auf der Kleidung zum Essen zu erscheinen, saß mit ihrem Sohn John und Piers zusammen; Sarah hatte zwischen Max und Lawrence Platz genommen und schien sich sehr wohlzufühlen.
    Mona ließ den Blick kritisch durch den Saal schweifen, aber sie fand keinen Grund zur Beanstandung. Die Ausstattung war die eines klassischen altehrwürdigen Kreuzfahrtschiffs, man konnte sich gut vorstellen, wie Filmstars aus den Vierzigerjahren am Treppengeländer aus Messing die elegante Walnussholztreppe herunterschwebten. Schwere Kronleuchter hingen von der Decke, die Tische waren aus massivem, schimmerndem Mahagoni, dazu gab es passende Polsterstühle. Das Gesamtbild strahlte Luxus und Stil aus; Mona fühlte sich gleich zu Hause.
    Jetzt drang Piers’ dröhnendes Lachen in ihre Gedanken. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen, sich wichtig zu machen und in den Mittelpunkt zu rücken. Ihr Mann hatte zwei Flaschen teuren Champagner bestellt und machte nun eine große Nummer daraus, sie zu entkorken. Wieso hatte sie das vor ihrer Ehe nie gestört? Oder hatte sie es damals ignoriert?
    »Und? Wie fühlt es sich an, bald fünfzig zu sein?«, fragte sie David.
    »Sehr alt«, scherzte er. »Vor allem, wenn man eine so hübsche Tochter hat.«
    Eliza lachte, reichte an Mona vorbei und boxte ihrem Dad spielerisch auf den Arm. »Woher hast du dieses Kleid?«, fragte er und setzte eine gespielt kritische Miene auf. »Ist es für dich nicht ein bisschen zu … erwachsen?«
    Eliza sah absolut umwerfend aus. Das war in dieser Runde allerdings nicht besonders schwer, denn Sarah und Beth mit ihren langweiligen Klamotten und ohne jeden Schmuck senkten das Niveau beträchtlich.

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