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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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Rippen gebrochen worden.
    Sekunden später überdachte sie ihre Meinung noch einmal. Die kleine Aoki sah zwar aus, als könnte sie nicht mal eine Banane schälen, doch in Wahrheit besaß sie die Feinfühligkeit eines gedopten Kugelstoßers.
    Beth wollte schreien. Sie wollte, dass es aufhörte. Sie stand kurz vor dem Weinen.
    Als sie den Kopf zur Seite drehte, sah sie, dass Svens Hände mit langen, feinfühligen Bewegungen über Monas Wirbelsäule glitten. Wie ungerecht war das denn? Wieso wurde Mona so verwöhnt, während sie an eine Masochistin geraten war?
    Das war ja fast so, als hätte Mona das geplant – und zwar mit Absicht!
    Zum ersten Mal überlegte Beth ernsthaft, warum sie sich auf diese Geschichte eingelassen hatte. Warum war Mona so nett zu ihnen? Warum wollte sie, dass sie den Tag hier gemeinsam verbrachten?
    Ganz ehrlich, sie waren nie enge Freundinnen gewesen. Sie tolerierten sich. Waren höflich zueinander. Machten Smalltalk. Mehr nicht. Das einzige Mal, dass Mona nett zu Beth gewesen war, war Jahre her. Damals war sie ständig bei ihnen ums Haus geschlichen, um mit David über die Arbeit zu sprechen oder hatte ihn angerufen. Er war stellvertretender Chefredakteur gewesen, sie eine junge Reporterin, und Mona hatte an Davids Lippen geklebt und jedes seiner Worte aufgesogen. Sie hatte ihr Kuchen mitgebracht, angeboten, auf die Kinder aufzupassen, und so getan, als seien sie und Beth echte Freundinnen. Beth ahnte nicht, dass sie da bereits mit ihrem Mann ins Bett ging.
    Sie hielt die Luft an, als Aoki ihr die Wirbelsäule brach – ohne Betäubung. Zumindest fühlte es sich so an. Als ihre Nerven sich endlich wieder beruhigt hatten und sie zur Besinnung kam, stellte sie fest, dass sie einen seltsamen Verdacht hegte, der sie nicht mehr losließ.
    Mona war immer nur nett zu ihr, wenn sie irgendwas von ihr wollte. Damals hatte sie sich mit ihr angefreundet, um an David ranzukommen. Jetzt war sie wieder extrem freundlich zu ihr – und zu Sarah. Was also hatte sie dieses Mal im Sinn?

9. Kapitel
    KEIN LAND IN SICHT
    »Na, wieder fit?«
    David hielt Sarah einen Teller mit einem Schoko-Croissant und einer Auswahl appetitlich angerichteter Früchte hin. So rote Erdbeeren hatte sie noch nie gesehen, und beim Anblick von Melone und Kiwi lief ihr das Wasser im Mund zusammen.
    »Ja, es geht schon viel besser, danke. Die Massage gestern hat mir gutgetan, genau wie Gesichtsbehandlung, Seegraspackung, Maniküre, Pediküre und Haarkur. Mona ist eine echte Spa-Expertin, ich glaube, sie gibt ein Vermögen dafür aus.«
    David brummte etwas und drückte ein paar Tasten an seinem Notebook. Dieses verdammte Ding war ständig an, und Sarah kam immer mehr zu dem Schluss, dass es Zeit wurde, es endgültig im Meer zu versenken.
    Als sie am Morgen aufgewacht war, waren sie bereits in der Bucht von Alghero an der Nordwestküste Sardiniens vor Anker gegangen. Laut Schiffszeitung war Alghero eine hübsche mittelalterliche Stadt katalanischen Ursprungs, weshalb man es auch Klein-Barcelona nannte.
    »Wozu hättest du denn heute Lust? Jede halbe Stunde fährt ein Shuttle-Boot zur Küste. Sollen wir uns anziehen und auf Entdeckungsreise gehen?«
    David schaute auf und dachte über Sarahs Vorschlag nach. »Willst du wirklich unbedingt an Land? Ich könnte mir auch gut vorstellen, an Bord zu bleiben und ein bisschen zu entspannen.«
    Sarah traute ihren Ohren nicht. »David, wir machen hier Urlaub. Und zwar gemeinsam. Wir sollten uns amüsieren, was erleben, Neues entdecken. Zu zweit. Da hätte ich ja genauso gut allein verreisen können.«
    Wow, wo nahm sie das denn her? Sarah krümmte sich innerlich, als ihr bewusst wurde, wie verzweifelt das geklungen hatte. Gott, er hielt sie bestimmt für pathetisch. Aber hatte sie nicht das Recht, so zu empfinden und ihm das auch zu sagen? Verdammt, sie hasste solche Situationen.
    Sie rechnete mit heftigem Widerspruch, doch zu ihrer Überraschung blieb er aus.
    »Du hast recht, es tut mir leid«, antwortete er leise.
    Wie bitte? Das war jetzt ganz seltsam. Keine schroffe Antwort. Keine abweisende Haltung. Nur Schweigen. So konnte es nicht weitergehen. Sie musste sich der Realität stellen und prüfen, was in ihrer Ehe schieflief.
    »David, ich habe das Gefühl, dass zwischen uns was nicht stimmt. Zu Hause ist mir das nicht aufgefallen, weil wir immer so beschäftigt sind, vor allem du arbeitest so viel. Aber wenn du mal überlegst, wie viele Stunden wir gemeinsam verbringen, kommt wahrscheinlich

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