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Liebe auf Arabisch

Liebe auf Arabisch

Titel: Liebe auf Arabisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. Leïla
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jede von ihnen drohen würde, ihren Ehemann zu verlassen, weil er sie nicht vergöttert, wie es in den Drehbüchern steht, dann kann man die Ehe auch gleich abschaffen«, witzelte Joumana. »Männer wie Rodrigo gibt es nur im Fernsehen, Süße! Kennst du einen Muslim, der vor seiner Ehefrau auf die Knie fällt, der schwört, sich für sie zu töten und der flennt wie ein Mädchen, ya Allah! Den würde man doch gleich eine Schwuchtel nennen! Außerdem gibt es doch nicht nur die Liebe. Es gibt andere Freuden im Leben: die Arbeit, Reisen und Freiheit.«
    »Hört, hört, und das von einer, die nicht arbeitet und ihre Zeit damit verschwendet, unsere Regierung vollzujammern«, gab Soha verärgert zurück.
    »Ganz genau, das mache ich nur, damit alle Dumpfbacken deines Kalibers etwas anderes im Leben zu tun haben, als ihren Ehemann zu bewundern und Saltos zu schlagen, um ihm zu gefallen.«
    »Die Liebe füllt ein ganzes Leben«, seufzte Soha.
    »Und sie frustriert ebenso viel, wenn sie nicht erwidert wird.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Soha in einem Anfall von Panik.
    »Dass es riskant ist, sich ganz der Liebe zu widmen, weil man leicht enttäuscht werden kann. Und wohin soll man sich dann wenden, worauf kann man sich stützen, was fängt einen auf?«
    »Sag bloß, und du warst also niemals richtig verliebt in deinen Ehemann oder wie?«, sagte Salma in diesem unschuldigen, pikierten Tonfall, bei dem sich ihre Augenbrauen zu einem gleichschenkligen Dreieck hoben.
    »Doch«, sagte Joumana. »Aber in vernünftigem Maße. Er ist nicht das Wichtigste in meinem Leben, weil ich es
so beschlossen habe. Und wenn man mir eine Wahl gelassen hätte, hätte ich nie geheiratet.«
    »Aber du weißt doch genau, wie es alten Jungfern ergeht …«
    »Sie sind alt, aber frei. Einsam, aber ohne Sorgen um Kinder und frei von ehelichen Stänkereien. Ich würde ihr Schicksal der Ehe um Längen vorziehen!«
    Solch geheime Revolten spielten sich in diesen Harems ab! Es gab diese tiefgreifende Frustration! Und eine gewisse Stille, die manchmal, ganz plötzlich, einen bitteren Beigeschmack in unsere Runde brachte.
    Nach Sohas Klage über die mangelnde Liebe ihres Ehemannes fing nun auch Salma an. Drei Wochen waren seit unserem letzten Treffen vergangen, da Joumana nach Riad zu Iqbals Eltern gereist war. Die schlechte Stimmung war nicht zu übersehen.
    Bis dato hatte sich Salma nicht getraut, sich uns anzuvertrauen. Aber es reichte, es reichte wirklich. Seit Monaten hatte ihr Mann sie nicht mehr angerührt. Voilà! Wir hatten es gar nicht gemerkt, aber bei unseren Sexgesprächen hatte sich Salma in letzter Zeit tatsächlich zurückgehalten, aus dem einfachen Grund, dass sie keinen Sex mehr hatte!
    »Ich habe genug! Mahmoud schläft nicht mehr mit mir, seit Walid zur Welt gekommen ist.«
    »Wirklich! Und warum?«
    »Da müsst ihr ihn schon selbst fragen!«
    »Und du beschwerst dich nicht?«, wollte Farah empört wissen.
    »Was soll ich ihm denn sagen? Bitte schlaf mit mir?«, sagte sie und errötete dabei.
    »Wie lange ist es denn her, seit ihr das letzte Mal miteinander …«

    »Bestimmt schon zwei Jahre.«
    »Jetzt weiß ich auch, warum du immer so blass bist, Habibti.«
    »Und so trocken wie eine verdorrte Pflanze.«
    »Bestimmt bilden sich da unten schon Spinnennetze«, platzte Farah heraus, bremste sich jedoch beim Anblick ihrer unglücklichen Freundin.
    »Vor sechs Monaten haben wir es versucht, aber er hat es nicht hinbekommen.«
    Leise fügte sie hinzu:
    »Er ist sehr zärtlich zu mir. Er tut alles, um mich glücklich zu machen, bis auf … das eine.«
    »Er rührt dich also wirklich nicht an?«
    »Er arrangiert es so, dass er später ins Bett geht als ich, er dreht sich um und schläft. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mich abstoßend findet.«
    »Hast du denn mal versucht, seine Aufmerksamkeit auf dieses Problem zu lenken?«
    »Am Anfang habe ich mich nicht getraut. Vor drei Monaten habe ich dann mit ihm darüber geredet. Ich habe gefragt, ob etwas nicht in Ordnung sei. Er verneinte. Zwei Wochen später fragte ich noch einmal nach. Er sagte, dass es ihn nicht wirklich interessiere, dass es vermutlich ein anatomisches Problem gäbe und dass eine Frau, die sich selbst respektiert, nicht mit ihrem Mann über diese Dinge sprechen würde …«
    »Aber ihr habt doch zwei Kinder zusammen!«, sagte Farah noch immer amüsiert.
    »Ich glaube, mehr als diese zwei Male haben wir auch nicht miteinander verbracht.«
    »Man muss wissen,

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