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Liebe auf Arabisch

Liebe auf Arabisch

Titel: Liebe auf Arabisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. Leïla
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sanft wie eine Gazelle und wild wie eine Löwin. Die Männer lieben schüchterne Frauen, die ficken wie eine Wildkatze.«
    Ich weiß nicht, wie dieser Satz über meine Lippen kam, und sofort drehten sich die überraschten Gesichter meiner Freundinnen zu mir.
    »Bravo, du Luder!«
     
    Wochenlang hörten wir nichts von Salma. Sie ging nicht ans Telefon. Dabei war sie längst aus Beirut zurückgekehrt. Soha war besonders ungeduldig, denn Salma sollte ihr die Adresse eines Chirurgen besorgen, der zurzeit das Land der Zedern in Aufruhr versetzte. Joumana entschied schließlich, ihr in Begleitung ihres Ehemannes einen Besuch abzustatten. Sie fand Salma im Bett vor.
    Während Abdallah im Salon mit Mahmoud sprach, fragte Joumana Salma nach dem Grund für ihre Funkstille. Doch diese verweigerte jegliche Erklärung. Sie ließ ihre Tränen sprechen. Joumana weinte mit ihr. Nach ihrer Rückkehr und nachdem sie mit Abdallah geschlafen hatte – es ist gemeinhin bekannt, dass nur Sex oder Alkohol die Zungen der Männer lockern –, vertraute dieser ihr die erstaunlichen Neuigkeiten an:
    »Jeder weiß doch, dass Mahmoud …«
    »Dass Mahmoud was?«
    »Dass er nicht auf Frauen steht.«
    Soha und Farah waren entsetzt über Joumanas Bericht.
    Doch Joumana schien ein wenig Verständnis zu haben:
    »Unsere Traditionen fordern doch durch die Trennung der Geschlechter die Homosexualität geradezu heraus.«
    »Das stimmt«, sagte Farah. »Wie sollen denn die jungen Männer leben, ohne dass sie jemals eine Frau berühren oder nur ihr Gesicht sehen. Es ist doch verständlich,
dass sie ein wenig Liebe brauchen, und das geht eben nur unter Männern.«
    »Es wird behauptet, dass sich diese Anwandlungen legen, sobald sie erst verheiratet sind. Obwohl es bei Mahmoud scheinbar anders ist …«, sagte Soha.
    »Richtige Homos wie im Westen sind selten«, bestätigte Joumana. »Hier sind sie es aus der Not heraus oder aus Langeweile, aber sie würden es niemals an die große Glocke hängen.«
    »Stell dir mal vor, dein Ehemann würde sich auch als Schwuler outen!«, provozierte Farah Soha.
    »Gott strafe dich für deine wahnsinnigen Ideen! Ich weiß ganz genau, wie sehr Omar die Frauen liebt!«

Ein traumhafter Trauschein
    Ich persönlich überreichte Fouad sein Geschenk. Meine Freundinnen hatten es in einen schönen Umschlag gesteckt und mit einem Seidenband geschmückt.
    »Dein armer Landsmann soll schließlich mit dem Vögeln nicht warten müssen, bis er wieder zu Hause ist«, sagte Farah mit ihrem gewohnt losen Mundwerk.
    Sie holte aus dem Umschlag ein offizielles Papier.
    »Sag ihm, dass ein solches Dokument Gold wert ist. Jedes Mal, wenn er eine Gazelle besucht, muss er es bei sich tragen. Wenn er von der Sittenpolizei überrascht wird und sie seine Verbindung zu der Dame anzweifeln, kann er hier ihren Namen eintragen. Damit ist sie dann offiziell seine Zweitfrau, mit Stempel und allem Drum und Dran.«
    Tatsächlich handelte es sich um ein Dokument, das unverheirateten Paaren Schutz bot, wenn sie von der Sittenpolizei in flagranti erwischt wurden. In so einem Fall hätte man sie eigentlich wegen Prostitution und öffentlichem Ärgernis angeklagt, was ihnen Arrest oder gar die öffentliche Enthauptung eingebracht hätte. Und das würde man wohl noch nicht einmal seinem ärgsten Feind wünschen.
    Als Ehemann war bereits Fouads Name in wunderbar schnörkeliger Schrift angegeben, das Feld für die Ehefrau war frei und konnte jedes Mal einen anderen Namen tragen. Joumana hatte den Wisch mit Hilfe ihres Ehemannes besorgt.

    In dem Umschlag befand sich darüber hinaus eine Liste mit Orten, an denen sich Fouad ungestört mit seiner Dulzinea aufhalten konnte: Parkplätze, Einkaufszentren, Parks und Familienrestaurants. Sie war natürlich von Farah erstellt worden.
    Fouad nahm den Umschlag dankbar entgegen, gedachte jedoch nicht, von ihm Gebrauch zu machen. Er erzählte mir, dass es noch einen anderen Trauschein gebe, der eine sexuelle Beziehung unter bestimmten Umständen erlaubte, eine Art legale Prostitution. Diese Art von Heirat nannte sich Mut’a und wurde von vielen Schiiten praktiziert. Sie erlaubte den Niqah, also den Koitus, für einige Stunden oder ein ganzes Leben, solange man die islamischen Regeln befolgte.
    »Das ist sehr liebenswürdig von deinen Freundinnen, aber statt sich um mein Liebesleben zu kümmern, sollten sie lieber ihre eigenen Ehemänner im Blick behalten.«
    »Was soll das heißen?«
    »Mein Freund Abderrahman, der Pilot,

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