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Liebe auf Arabisch

Liebe auf Arabisch

Titel: Liebe auf Arabisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. Leïla
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als im Bett. Seit Beginn der Hochzeitsvorbereitungen hatte Sana immer nur gehorcht. Man hatte ihr auch nahegelegt, so wenig wie möglich zu reden, was zum Charme der Braut beitragen und ihren guten Ruf bestätigen sollte. Dann küsste meine Mutter sie und ging unter Tränen. Sie hörte, wie ihre künftige Familie unter Gesang an die Tür klopfte und als sie blutete, legte ihr Ehemann Geld
auf ihren Bauch. Meine Mutter präsentierte das Laken, indem sie es an einer Mauer aufhängte, so dass unser gesamtes Viertel die Spitzenleistung ihres Schwiegersohnes und natürlich die Jungfräulichkeit ihrer Tochter bewundern konnte. Anschließend drapierte sie es auf einem Tablett und ich selbst trug es durch die Nachbarschaft, um Geld zu sammeln, das für gut einen Monat unseren Lebensunterhalt sicherte.«
    Meine Freundinnen waren sichtlich enttäuscht, dass ich lediglich von den Ritualen erzählte, statt die intimen Details zu enthüllen.
    »Aber das Beste kommt erst noch«, sagte ich schnell.
    »Was denn?«
    »Zwanzig Tage nach ihrer jungfräulichen Hochzeitsnacht war Sana bereits im dritten Monat schwanger.«
    »Aber das ist unmöglich!«, rief Soha.
    »Doch, das kann passieren. Manchmal schaffen es einige Spermien durch die Membran zu dringen. Sana war also durch einfaches Rumgemache schon vor ihrer Hochzeitsnacht schwanger geworden.«
    »Und was habt ihr gemacht?«
    »Wir haben die Schwangerschaft vertuscht und nach der Geburt behauptet, das Kind wäre ein Frühchen.«
    Farah griff mich bei den Schultern.
    »Pass bloß auf, dass es dir nicht genauso geht wie deiner Schwester, meine Süße.«

Salmas andere Nacht
    Per Telefon verfolgten wir Salmas Nacht in Beirut. Vor ihrem Abflug hatten wir ihr eingebläut, dass diese Reise, die ihr alltägliches Leben in Dschidda unterbrach, dazu dienen würde, sich ihres exzessiven Schamgefühls zu entledigen und ihren Ehemann zurückzugewinnen. Reisen, das bedeutet Veränderung, Träume verwirklichen, fernab des Alltags und der bekannten Umgebung. Man bewegt sich plötzlich in Räumen, in denen im Gegensatz zu Dschidda einfach alles den Stempel Hallal trägt. Der Ort göttlicher Tugend, das ist Arabien. Sobald man jedoch anderen Boden betritt, kann man ruhig einmal über die Stränge schlagen, ohne dass man gleich seine Option auf ein schönes Leben im Jenseits verliert. Allah hätte dies so formuliert: »Respektiert mein Revier, beschmutzt es nicht, wahrt in ihm den Anschein bedingungsloser Gläubigkeit. Überall sonst könnt ihr machen, was ihr wollt.«
    Die Telefonrechnung dieses Abends muss Joumana ein Vermögen gekostet haben, denn wir verbrachten zwei Stunden damit, Salma abwechselnd mit Tipps für ihren sexuellen Siegeszug auszustatten, von ihrer Aufmachung über die Gestik bis hin zum Duft ihres Parfums.
    Sie wartete in ihrem Hotelzimmer auf Mahmouds Rückkehr, während wir ihr sagten, was zu tun sei, fast so, als würde sie wenig später in die Schlacht ziehen:
    »Zieh alle Register.«
    »Aber meine beiden Jungs …«

    »Hängen dir die beiden Schlingel immer noch am Rockzipfel! Schick sie auf eine Tour durch das Hotel, schaff sie dir vom Hals.«
    »Aber wenn sie sich verlaufen!«
    »Gib dem Rezeptionisten Geld, damit er auf sie aufpasst. «
    Farah schaltete sich ein:
    »Zieh die roten Dessous an, die wir neulich bei Fadi gekauft haben. Rot macht die Männer immer scharf. Und vergiss die Strapse nicht!«
    »Mach deine Haut mit Öl seidenweich, lass dein Haar offen und trage die Pumps!«
    »Ich laufe doch nicht in Unterwäsche auf hohen Hacken herum!«
    »Natürlich, das ist total sexy. Außerdem ist es ja nicht so, als würdest du auf der Straße rumlaufen, du bist in einem Hotelzimmer. Du wirst schon sehen, das ist gut für deine Haltung, betont deine Kurven, und dein Ehemann wird glauben, dass er es mit Claudia Schiffer treibt.«
    »Ihr macht euch doch über mich lustig«, seufzte sie halb überzeugt. »Ihr wisst genau, wie er reagieren wird.« (An dieser Stelle seufzte sie noch einmal.) »Er kommt, ich muss auflegen.«
    »Du musst ihn anschmachten und dich lasziv bewegen! «, sagte Farah schnell.
    »Das ist doch alles haram! Ich sehe aus wie eine …«
    »Genau das soll dein Ehemann auch denken, du Idiotin!«
    »Keine Sorge, Liebes. Gott billigt jede Aufmachung, jedes Verhalten und die Worte aller Frauen, wenn sie dazu dienen, ihren angetrauten Ehemann zu befriedigen.«
    Sie rief noch einmal zurück.
    »Er kommt, ich habe Angst!«

    »Nur Mut! Und vergiss nicht, im Bett:

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