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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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nehme ein Glas mit etwas heraus, bei dem es sich möglicherweise einmal um Taramosalata gehandelt hat, und schraube den Deckel auf. Ein bestialischer Gestank schlägt mir entgegen. Schnell werfe ich das Glas in den Müll und mache mich auf die Suche nach weiteren Abfällen, ehe ich mir das Katzenklo vorknöpfe. Dann schnappe ich meine Handtasche, wuchte den Müllsack die Treppe hinunter und schleudere ihn auf den feuchten müffelnden Haufen in der Tonne. Ich mache mich auf den Weg in den nächsten Laden, wo ich Kaffee, Milch, Kekse, Karotten, Tomaten und alle möglichen anderen vernünftigen Lebensmittel in einen Wagen lege. Höchste Zeit, endlich erwachsen zu werden und sich nicht länger gehen zu lassen. Ich entscheide mich für eine anständige Flasche Wein anstelle des billigen Fusels, den ich sonst immer kaufe, und nehme ein Reinigungsmittel mit dem wohlklingenden Namen »Bang« aus dem Regal. Genau das brauche ich: ein bisschen Bang in meinem Leben. Noch ein paar Spülschwämme, dann geht es zur Kasse.
    Die junge Frau mit dem straff aus dem Gesicht frisierten Haar und dem Tattoo am Hals zieht gemächlich jeden einzelnen Artikel über den Scanner.
    »Macht 92,20 £ «, murmelt sie, ohne aufzusehen.
    »Holla, ich wusste gar nicht, dass Putzmittel so teuer sind.« Plötzlich wird mir ziemlich warm. Kaugummikauend sieht sie zu, wie ich meine Karte in das EC-Lesegerät stecke und meine PIN-Nummer eingebe, während ich im Geiste überschlage, ob noch genug Geld auf meinem Konto ist. »Zahlung erfolgt. Bitte Karte entnehmen«, erscheint auf dem Display.
    Ich trage meine Einkäufe nach Hause, setze den Wasserkessel auf und mache mich an die Arbeit. Nun, da ich die Kontrolle über mein Leben übernehme, wird sich alles zum Guten wenden. Ich mache mein Bett, verteile das Bang-Zeug im Bad, dessen scharfer Gestank mir die Tränen in die Augen treibt. Ich habe das Ruder in der Hand. Ich werde Max finden. Als Nächstes räume ich die Lebensmittel in die Schränke, dann mache ich mir einen Tee und setze mich an den Laptop. Inzwischen hat die »Wo ist Max?«-Gruppe schon 102 Freunde! Vorwiegend handelt es sich um bekennende Romantiker, die mein Vorhaben süß finden und mir alles Gute bei der Umsetzung wünschen.
    Ich checke meine eigene Facebook-Seite. Eine Einladung zu Michaels Verlobungsparty ist eingegangen. Aber nach meinem dramatischen Abgang in der Firma kann ich der Boje wohl kaum noch gegenübertreten, oder? Aus einem seltsamen Loyalitätsgefühl Michael gegenüber sage ich trotzdem zu. Als Nächstes checke ich meine Mails. Immer noch nichts von Max. Kein Wort. Falls er sich auf eine Art Kunst-Schmoll-Roadtrip begeben hat, bekommt er möglicherweise gar nicht mit, dass ich einen Blog und die Facebook-Gruppe für ihn eingerichtet und ihm meine Liebe gestanden habe. Facebook ist sowieso ein Buch mit sieben Siegeln für ihn, und nach allem, was vorgefallen ist, bezweifle ich, dass er noch einmal auf meine Website geht. Ich muss es anders versuchen. Ich rufe Christie an und verabrede mich mit ihr in einem Teesalon, wohin sie häufiger geht.
    Whoopie Pies sind im Moment der ganz große Renner. Einladend und lecker thronen sie auf gläsernen Oma-Kuchenplatten im Schaufenster von Christies Lieblingsteesalon. Auf den Tischen liegen Wachstischdecken mit Blümchenmustern, und die Holzstühle haben Rückenlehnen in Herzform. Mad Hatters heißt der Laden, und der Tee wird ausnahmslos in übergroßen Kannen serviert. Die Gäste sind allesamt weiblich und irgendwie alle ähnlich: mädchenhaft und ein bisschen schrullig. Und dazwischen sitzt Christie in Jeans-Shorts, einer langen paillettenbesetzten Weste und hohen Turnschuhen im Boxerstil. Ihr Haar hat sie zu einem Undone-Dutt gestylt und einen orangefarbenen Schal darumdrapiert.
    »Du musst endlich aufhören, die Vogue zu lesen, Christie«, begrüße ich sie.
    »Oh, hi. Hi!« Sie haucht links und rechts von meinen Wangen Küsse in die Luft. »Nein, Viv, wahrscheinlich verstehst du den Look bloß nicht. Er ist direkt vom Catwalk. Erinnerst du dich an meinen Freund Nigel?« Sofort muss ich an das ruinierte Kleid denken, das ich für den Rest meines Lebens in Raten abstottern muss. »Er organisiert gerade eine Show am College – das Outfit stammt von ihm.«
    »Na ja, du kannst es ja tragen … Und nächstes Jahr hängt es in jedem Laden?« Ich beäuge das Tuch um ihren Kopf.
    »Kann schon sein. Zumindest in einer etwas mainstreamigeren Variante. Jedenfalls besuchen sämtliche wich

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