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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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Stecknadel. Das blöde Ding ruiniert meine Frisur, außerdem spüre ich, dass das Kleid wie eine Fahne im Wind flattert. Ich kann nur hoffen, dass es die Fahrt übersteht. An einer Ampel bleiben wir stehen. Max stellt einen Fuß auf den Boden. Mein Blick bleibt an seinen Schuhen hängen – sie sind sehr schick und tadellos sauber. Er hat sich also offenbar Mühe gegeben. Er schiebt das Visier hoch, dreht sich halb zu mir um und tätschelt meinen Schenkel.
    »Alles klar?«
    »Nein!«
    Für einen kurzen Moment erhasche ich einen Blick auf eines seiner grün gesprenkelten Augen und seine große Nase im Profil, dann macht das Motorrad erneut einen Satz nach vorn, so abrupt, dass ich um ein Haar auf der Straße lande. Schnell klammere ich mich wieder an Max und kauere mich in seinem Windschatten zusammen, bis er das Tempo drosselt und in eine Seitenstraße biegt. Da ist die Kirche! Sie ist unglaublich groß, fast wie eine Kathedrale. Ein alter Jaguar fährt vor.
    Schlitternd biegen wir in die Auffahrt. Das Motorrad gibt ein Geräusch von sich, das sich wie ein Schluckauf anhört, als er einen Gang zurückschaltet. Zwei Kirchendiener in grauen Anzügen, die die Gäste zu den Bankreihen führen sollen, wenden sich uns zu und beäugen uns argwöhnisch. Ich klettere vom Motorrad und nehme den Helm ab. Orgelklänge dringen aus dem Innern der Kirche, dann öffnet sich der Schlag des Jaguars, und Janes Vater steigt aus. Seine Ähnlichkeit mit Hugo ist so auffallend, dass es fast wehtut. Max hat sich inzwischen diskret neben dem Motorrad umgezogen. Ich schlüpfe aus der Lederjacke und versuche, verschwitzt und ein wenig zerfleddert, mein Kleid glattzustreichen, als mir eine angesengte Feder am Saum ins Auge fällt – offenbar hat der Rock den heißen Auspuff gestreift.
    »Ach, du Scheiße, sieh dir mein Kleid an, Max!«
    »Was denn?«
    »Es ist ganz versengt.«
    In diesem Moment steigt die Braut aus der Limousine. Sie trägt ein funkelndes, schmal geschnittenes Kleid mit einer kleinen Schleppe und sieht schön wie ein Schwan aus. Der Wind bauscht ihren Schleier auf. Sofort eilen die drei Brautjungfern in betont individuell gehaltenen schwarz-weißen Kleidern zu Hilfe. Jane hält einen Braut strauß aus eng gesteckten Rosen mit einem silbernen Band in der Hand. Ich spüre Max’ Hand im Rücken, als er mich behutsam in Richtung Kirche schiebt.
    »Mach den Mund zu, sonst fliegen noch die Mücken rein.«
    »Falsch. Die sind alle in meinen Augen gelandet. Und schuld daran ist nur dein blödes Motorrad.«
    Wir lächeln die Platzanweiser an. Ich nehme ein Kirchenheft und betrete das Gotteshaus. Ich fühle mich wie ein gerupftes Huhn, als wir plötzlich mitten auf dem Gang stehen und sämtliche Anwesenden sich erwartungsvoll nach uns umdrehen. Max winkt flüchtig und formt lautlos »Hi« mit den Lippen, ehe wir uns in die nächstgelegene Bank flüchten.
    »Immerhin sind wir hier, oder?«, presst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Ich verpasse ihm einen Stoß in die Seite, versuche, mein Kleid zu sortieren, und wische mir mit dem Finger am unteren Augenrand entlang. Er ist schwarz. Ich überlege, ob es hier irgendwo eine Toilette gibt, wo ich mich auf Vordermann bringen könnte, bevor ich mich unters Volk mische. In diesem Moment hebt die Orgel zum Hochzeitsmarsch an, die Braut betritt die Kirche und schreitet den Gang zum Altar entlang.
    Lächelnd sieht sie abwechselnd nach links und rechts und nickt ihren Freunden und Verwandten zu. Die Sonne fängt sich in den winzigen Strasssteinchen auf ihrem Kleid. Erst jetzt komme ich dazu, Max einer eingehenderen Musterung zu unterziehen: ein Meter siebenundachtzig, mitternachtsblauer Anzug mit hauchzarten Nadelstreifen, weißes Hemd und schmale rosafarbene Krawatte dazu. Sein normalerweise wirres Haar ist aus dem Gesicht gekämmt und kringelt sich in weichen Locken über seinem Hemdkragen. Außerdem hat er sich rasiert und sieht … wirklich gut aus. Eine Woge der Zuneigung erfasst mich, gefolgt von einem flauen Gefühl, als ich den Blick auf der Suche nach Rob über die Anwesenden schweifen lasse. Ich kann ihn nirgendwo entdecken. Bestimmt war er schon ganz früh hier und hat einen Platz in einer der vordersten Reihen ergattert.
    Ich fächle mir mit dem Programmheft Luft zu, während wir uns erheben, um »To be a Pilgrim« anzustimmen. In der Reihe links von uns sitzt eine der schönsten Frauen, die ich je gesehen habe. Sie erinnert mich an ein Karamellbonbon – ihr glänzendes

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