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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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Aber es geht einfach nicht.«
    Ich ringe um Atem, während ich ein paar Spatzen, die sich lautstark in den Ästen über uns zanken, und dem Geplauder der Hochzeitsgäste lausche. »Wie schön!«, »O ja!«, und andere entzückte Rufe wehen zu uns herüber. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Eine einzelne löst sich und landet auf dem staubigen Boden. Ein Völkchen Ameisen stiebt panisch auseinander. Ich sehe, wie Max mit der Schuhspitze ein paar Kieselsteine hin und her schiebt, und blicke zu ihm auf. »Was soll ich jetzt bloß tun?«
    Er lächelt und streckt mir die Hand hin. »Los, kleine Rotznase. Ganz in der Nähe gibt es einen Pub. Lass uns gehen.«
    Der Laughing Monk ist eine Zufluchtsstätte einsamer Männer in billigen Jogginganzügen. Zwei davon blicken leicht überrascht auf, als wir hereinkommen und uns an die Theke setzen. Im Fernseher läuft ohne Ton die Übertragung eines Pferderennens. Statt einer Begrüßung sieht uns der verlebte, freudlose Besitzer am Zapfhahn lediglich fragend an.
    »Zwei Tequila und zwei Cola, bitte«, sage ich.
    »Und zwei Whisky zum Nachspülen«, fügt Max hinzu.
    Wortlos stellt er die Drinks in schmierigen Gläsern und ohne Eis vor uns auf der Theke ab, pflückt den Zwanziger zwischen meinen Fingern heraus und schiebt mir ein paar Münzen Wechselgeld zu.
    Ich kippe den Whisky hinunter, dessen wohlig brennende Wärme sich augenblicklich in meinem Magen ausbreitet.
    Max nippt mit zusammengekniffenen Augen an seinem Drink. »War es so schlimm, ihn wiederzusehen?«
    Ich denke über die Frage nach. »Schlimm« trifft es nicht einmal annähernd. Diese Sam ist eine echte Katastrophe. Ich sehe an mir hinunter. Das magische Kleid sieht mit einem Mal eher nach Karnevalskostüm als nach coolem Designeroutfit aus.
    »Max, wie sehe ich aus?«
    Er leert sein Glas und mustert mich. »Wie eine hübsche … Kugel Kokoseis.«
    »Tja, das war ganz sicher nicht meine Absicht.«
    »Okay … wie ein niedliches Marshmallow.«
    »Vergiss es.«
    »Nein, ehrlich, Viv, du siehst toll aus.«
    »Hast du dir mal Robs neue Freundin angesehen?«
    »Ja, die war ganz okay.«
    »Sie ist der Hammer. Und er ist bis über beide Ohren in sie verliebt.« Und während ich es ausspreche, füllen sich meine Augen wieder mit Tränen. Ich kippe meinen Tequila hinunter.
    »Na ja, viel Zeit hat er sich nicht gelassen.«
    »Das würdest du auch nicht, wenn dir so eine Frau über den Weg läuft, oder?«
    »So toll ist sie nun auch wieder nicht.«
    Ein Schluchzen dringt aus meiner Kehle. Prompt steigt mir der Tequila in die Nase. Ich muss husten und knalle mein Glas auf den Tresen. »Scheiße, ich komme mir so blöd vor! Wie konnte ich nur glauben, dass ein hübsches Kleid und ein bisschen Farbe im Gesicht reichen würden, um ihn zurückzuerobern. Das Kleid ist noch nicht mal schön! Neben ihr sehe ich wie eine fette Fee aus.«
    Ein Mann in einem Feinrippunterhemd sieht von seiner Zeitung auf. Mir ist klar, dass ich mit meinem Gejammer ganz gewaltig gegen die Gepflogenheiten im Laughing Monk verstoße, aber das ist mir egal. Max bestellt noch zwei Tequila und Cola. Von meinem Platz aus kann ich die Kirche sehen, wo der Fotograf hin und her läuft und die Hochzeitsgesellschaft in die richtige Position für ein Gruppenfoto dirigiert. Eine Handvoll Frauen mit eleganten Hüten schlendert bereits über den Rasen zum Hotel, wo der Sektempfang stattfinden soll.
    »Fette Fee? Viv, manchmal bist du echt witzig.«
    »Ach, was weiß ich … Ich will ihn einfach nur zurückhaben.« Niedergeschlagen sacke ich auf meinem Hocker zusammen. Max legt mir den Arm um die Schultern und redet im Flüsterton auf mich ein wie ein Boxtrainer, der seinem Schützling vor dem Wettkampf noch einmal Mut zuspricht.
    »Wenn du das wirklich willst – auch wenn nur der Himmel allein weiß, wieso –, da drüben steht er. Dieses Mädchen ist doch keine Gegnerin für dich. Du bist cool und sexy, und sie ist … na ja, eine Plastikbarbie. Mag ja sein, dass sie ein ganz hübsches Gesicht hat, aber du … du hast wirklich Klasse.«
    Ich hänge immer noch wie ein Kartoffelsack auf meinem Hocker. »Komm schon, Viv, die kann dir doch nie im Leben das Wasser reichen.«
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich. Los, wir kippen uns noch einen hinter die Binde, und dann zeigen wir denen da drüben mal, was Sache ist.«
    Als wir aufbrechen, wissen die Saufköpfe im Laughing Monk, wie wir heißen und was mir auf der Seele brennt. Sie sind sich alle einig, dass ich sehr, sehr attraktiv

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