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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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vorwurfsvollen Blick zu, öffne die Tür – und sehe geradewegs in die Augen des durchgeknallten Gesichtssaugers. Als er mich sieht, schnellt er mit sabbernden Lippen und ausgefahrenen Tentakeln vor. In letzter Sekunde gelingt es mir, auszuweichen und ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Schwer atmend lehne ich mich dagegen. Ein Alien. Ich komme mir vor wie Sigourney Weaver. »Ich kann da nicht rausgehen!« Lucy schnalzt abfällig mit der Zunge und reißt die Tür auf, doch der Typ hat sich im Türrahmen aufgebaut und macht Anstalten, sich abermals auf mich zu stürzen.
    »Hör zu, Meister, meine Freundin ist nicht interessiert.« Er lächelt verständnislos. »Kannst du mal zur Seite gehen? Kein Interesse!«, fügt sie hinzu und wendet sich zu mir um. »Ich glaube, er versteht kein Englisch.« Ich spähe um die Ecke. Augenblicklich erhellen sich seine Züge, und seine roten feuchten Lippen zucken erwartungsvoll. Wieder weiche ich zurück und knalle die Tür zu.
    »Was soll das, Viv? Wir können nicht die ganze Nacht hier drinbleiben.«
    »Nein … bestimmt ist er längst weg.« Siegessicher öffne ich die Tür, doch da steht er immer noch. Es gibt nur einen Ausweg – ich muss irgendetwas Science fiction-mäßiges sagen. Etwas, was ein gesichtssaugendes Ungeheuer zurückweichen lässt. Ich trete vor und halte meine Hand wie ein Stoppschild in die Höhe.
    »Weiche und lasse uns passieren!«, erkläre ich feierlich.
    Er zögert. Noch immer mit erhobener Hand und sorgsam darauf bedacht, jeden Blickkontakt zu vermeiden, wiederhole ich meinen Befehl, bis er seine Tentakel einfährt und sich beleidigt zurückzieht.
    Am Ende des Abends bin ich zu dem Entschluss gelangt, dass ich möglicherweise professionelle Hilfe in Anspruch nehmen muss, einen Psychiater oder so was. Vielleicht leide ich ja unter Depressionen. Ich stehe allein herum und sehe zu, wie Lucy sich zu den Klängen eines Schmusesongs an ihrem Modelmann reibt, während er ihren Hintern knetet. Schließlich gehen die Lichter an. Ich fühle mich entblößt im grellen Schein der Deckenbeleuchtung, außerdem ist mir heiß in meinem Pulli. Ich fühle mich als wäre ich Lucys Mutter, die mit ihrem Fiat Panda hergekommen ist, um uns abzuholen.
    Wir gehen zur Garderobe, aber meine Jacke ist ver schwunden, dann sitze ich auf dem Rücksitz eines Minicabs, das durch die nächtlichen Straßen brettert, und lausche dem Schmatzen und Schlecken von Lucy und ihrem Modelmann, die sich gegenseitig erkunden. Sie haben darauf bestanden, mich mitzunehmen und zu Hause abzusetzen. Immer wieder löst sich Mr. Modelmann von Lucy, um mir eine banale Frage zu stellen, zum Beispiel: »Wie lange wohnst du denn schon in London?«, während er seine Hand unter Lucys Kleid schiebt. Ich lehne meine Stirn an das beschlagene Rückfenster und blicke auf die vorbeiziehenden Läden und Taxistände hinaus. Ein Mädchen in einem schwarzen Spaghettiträgerkleid klammert sich an einem Laternenpfahl fest und kotzt sich auf die Pumps. Ich stelle mir vor, wie Rob und Sam ihren Samstagabend verbracht haben: mit Abendessen in einem teuren, exklusiven Restaurant mit Champagner, einer anregenden Unterhaltung und dann nach Hause. Während ich mich vor Eifersucht und Kummer schier um den Verstand gebracht habe.

14
    Familie und Freunde
    1. Haben Sie Menschen, an die Sie sich wenden können, wenn es mal hart auf hart kommt?
    a. Ja, ich habe einen großen Freundeskreis und eine liebevolle Familie.
    b. Nein, nicht mal meine Kollegen hören mir noch zu.
    c. Ja, aber ich kann ihnen unmöglich erzählen, wie dumm ich war.
    2. Glauben Sie an das Motto »Geteiltes Leid ist halbes Leid.«?
    a. Ja. Sich anderen anzuvertrauen, wenn es einem schlecht geht, ist immer ratsam.
    b. Nein, in meinem Leben gibt es niemanden, mit dem ich meine Probleme besprechen würde.
    c. Es gibt kein Problem, das sich nicht mit einer anständigen Party lösen lässt.
    3. Gibt es jemanden in Ihrem Leben, der Ihnen hilft, Ihren wahren Wert und Ihr Potenzial zu entdecken?
    a. Ja, meine engsten Freunde.
    b. Ja, mein Ex.
    c. Ich habe weder einen Wert noch Potenzial.
    Antworten:
    Vorwiegend a: Sie sind auf dem richtigen Weg. Lassen Sie sich von Freunden und Familie umsorgen, und Sie sind schon bald wieder ganz die Alte.
    Vorwiegend b: Sie brauchen dringend Kontakt zu anderen Menschen. Hängen Sie nicht allein herum. Unternehmen Sie etwas, was Ihnen Spaß bereitet.
    Vorwiegend c: Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch.
    Der Sonntagmorgen ist

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