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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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ich mich eben kopfüber in meinen Job stürzen. »Slogans für essbare Höschen« schreibe ich auf meinen Notizblock, dann checke ich meine Mails. Zwei stammen von Lieferanten, von denen mich einer informiert, dass die Karos, die wir haben wollten, momentan nicht lieferbar seien. In der zweiten erfahre ich, dass die Kerzen mit den skandinavischen Mustern von norwegischen Gefängnisinsassen gefertigt werden. Ob dies mit den ethischen Standards von Barnes & Worth vereinbar sei, wollen sie wissen. Gute Frage. Andererseits brauchen auch Gefängnisinsassen eine Beschäftigung, oder nicht? Schließlich plündern wir nicht ihre Organe oder so was. Trotzdem muss ich nachfragen, bevor ich die Dinger bestelle. Ich gehe in die Kaffeeküche und lasse Wasser aus dem Boiler in eine Kanne laufen, wobei mir Robs Warnung wieder in den Sinn kommt – durch diese Dinger würde die Legionärskrankheit übertragen, hat er behauptet. Leider gibt es keine Milch mit dem Etikett »Geschenkabteilung« mehr, also nehme ich stattdessen die »Buchhaltung. Finger weg!«-Packung. Gerade als ich umrühren will, höre ich Christies Gekicher. Ich trete aus der Kaffeeküche und sehe sie mit Schnuti, die heute Leopardensöckchen zu ihren Zebrasandalen kombiniert hat, auf dem Gang plaudern.
    »Ich finde, Sie sollten es machen. Das Leben ist zu kurz«, erklärt sie aufgeregt. Als sie mich bemerken, verstummt das Gespräch abrupt.
    Ich lächle. »Morgen.«
    »Guten Morgen, Vivienne.« Schnuti drückt flüchtig Christies Schulter, ehe sie sich zum Gehen wendet. Völlig verdattert sehe ich ihr hinterher.
    »Wenn du mich fragst, übertreibt sie es ein bisschen mit ihren Animalprints, oder?«
    »Eigentlich finde ich ihr Outfit heute ganz okay«, erwidert Christie.
    Ich spüre Panik in mir aufsteigen wie ein Tier, das merkt, dass es den Anschluss zur Herde verloren hat und ein Knurren im Gebüsch hört.
    »Was ist denn hier los?«, frage ich sie, als wir zu unseren Schreibtischen zurückkehren.
    Sie wird rot. »Gar nichts.«
    »Aha. Also Schnuti und du seid jetzt plötzlich Busenfreundinnen, oder wie?«
    »Nein, es ist bloß …« Sie lässt einen Stapel Papiere auf ihren Tisch fallen.
    »Was?«
    »Ach Viv. Also Ruth, ich meine Schnuti, wollte sich mit mir zu einem Frühstücksmeeting treffen … du weißt schon … um ein paar Produktideen zu erarbeiten.«
    »Ein Frühstücksmeeting?«
    »Ja. Sie bringt Croissants mit.«
    »Croissants?«
    »Genau, die mit Schokolade drin.«
    Ich starre Christie fassungslos an. Wie kommt Schnuti dazu, hinter meinem Rücken Termine mit meiner Assistentin für ein Kreativmeeting zu vereinbaren, was eigentlich zu meinem Aufgabengebiet gehört? Hier ist doch irgendetwas im Busch. Letzte Woche wollte sie Christie noch vor die Tür setzen. Ich weiß nur, dass Miss Boje ganz begeistert von Christies Ideen war. Offenbar ist am Freitagabend die dicke Freundschaft ausgebrochen, dabei kann Schnuti sonst nie jemanden leiden. Rote Flecken breiten sich auf Christies Hals aus. Sie öffnet den Mund, um etwas zu sagen, besinnt sich jedoch eines Besseren und klappt ihn wieder zu.
    »Und, war es noch nett am Freitagabend?«, frage ich.
    »Ja«, presst sie unsicher hervor.
    »Worüber habt ihr geredet?« Wir stehen einander gegenüber, und ich trommle mit den Fingern auf die Tischplatte.
    »Na ja, der Pub war rammelvoll, und Marion … äh, Miss Boje … kannte praktisch jeden dort. Es war superlustig, Viv. Du hättest echt mitkommen sollen.«
    »Ja, ja, schon klar. Und habt ihr über die Arbeit geredet?«
    »Na ja, ein bisschen.«
    »Und was genau?«
    Sie zupft ein paar Flusen vom Polster ihres Schreib tischstuhls. »Wir haben über das Weihnachtsangebot geredet und darüber, dass sich gewisse Karrieremög lichkeiten für mich bieten könnten, weil ich so kreative Ideen geliefert habe und so.«
    »Ja?«
    »Und dann hat Schnuti das Meeting für heute Morgen vorgeschlagen.«
    »Und hat sie dir auch etwas Konkretes angeboten?«
    »Nein, wir haben nur so allgemein darüber geredet.« Sie kann sich nicht überwinden, mir in die Augen zu sehen.
    »Verstehe. Na ja. Ich kann dir nur raten, vorsichtig zu sein, Christie. Vergiss nicht, dass ›Ruth‹ in erster Linie ihren eigenen Vorteil im Sinn hat.« Ich sehe, wie Christie die Gesichtszüge entgleisen. Sie schrumpelt zusammen wie ein Ballon, den jemand zum Platzen gebracht hat, und ich stehe mit der Nadel in der Hand daneben. Eines steht fest: Was auch immer da läuft, Christie hat nicht die leiseste

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