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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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Ahnung davon. Aber sie kann nichts dafür. Die beiden haben sie zu ihrer Schachfigur gemacht. Sie starrt auf ihre Füße. Plötzlich tut sie mir leid. Ich lächle sie an. »Aber bestimmt bieten sie dir irgendetwas an …«
    »Na ja, sie haben gesagt, dass deine Arbeit in letzter Zeit etwas zu wünschen übrig lässt …«, platzt sie heraus. »Du wärst schon eine ganze Weile nicht mehr richtig bei der Sache … weil du zulässt, dass deine privaten Probleme sich negativ auf die Arbeit auswirken.«
    »Das haben sie gesagt, ja?«
    »Ja.«
    »Und was hast du darauf gesagt?«
    »Dass du im Moment eine etwas schwierige Phase durchmachst.«
    »Stimmt ja auch.« Ich spüre ein Kratzen im Hals und starre auf das Schild mit den Brandschutzbestimmungen hinter Christies Kopf, während ich gegen die Tränen ankämpfe. »Okay, Christie, gib mir nur einen kurzen Moment, dann reden wir über die Kollektion. Okay?« Ich wende mich ab und starre heftig schluckend auf meinen Bildschirm.
    Was ist nur los mit mir? Ich kann doch jetzt nicht anfangen zu heulen! Ich bin stinksauer, weil sie im Pub über mich hergezogen sind – natürlich ist mir klar, dass ich mich nicht so reinknie wie sonst, aber immerhin stecke ich bis zum Hals in einer schweren persön lichen Krise. Wären sie nachsichtiger, wenn ich eine richtige Scheidung am Hals hätte? Immerhin verliere ich gerade die Liebe meines Lebens und schaffe es mit Mühe und Not, mich von einem Tag zum nächsten zu hangeln … also Entschuldigung bitte, wenn mein Interesse an Weihnachtsgeschenken nicht ganz so groß ist wie sonst. Gerade als ich mir die Nase putze, kommt eine Mail herein.
    Guten Morgen, Vivienne,
    deine Website ist fertig und steht zur Verfügung …
    sobald wir uns gesehen haben.
    Mike
    Genau das fehlt mir gerade. Wie schafft er es, dass mir selbst bei dieser kurzen Mail gruselt? Ich tippe eilig eine Antwort.
    Hi Mike,
    tausend Dank! Ich kann es kaum erwarten, mir dein Werk
    anzusehen. Ich habe heute den ganzen Vormittag über
    Termine, aber hättest du nach dem Mittagessen Zeit?
    Viv
    Sekunden später kommt die Antwort.
    Wir sehen uns nach der Arbeit. Um sechs.
    Erwartet er, dass ich ihn gleich heute Abend zum Essen einlade? Ich war davon ausgegangen, dass meine »Bezahlung« erst fällig wird, wenn die Website fertig im Netz steht. Aber was bleibt mir anderes übrig? Ich stehe bei ihm in der Kreide, und ein Essen an einem Montagabend tut weniger weh als an einem anderen Wochentag. Ich sage also zu, obwohl ich mich fühle, als hätte ich soeben einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, und mache mich an meine Tabelle. Nicht recht bei der Sache? Das ist Vergangenheit. Ich wirble zu Christie herum.
    Sie spürt meinen Blick und macht schnell die Fashion-Website zu, die sie gerade angesehen hat.
    »Können wir?«, frage ich.
    Sie dreht sich um und sieht mich beleidigt an. »Ja.«
    »Gut. Also, essbare Tangas.« Ich lächle ermutigend.
    »Eigentlich wollte ich das ja allein machen. Das Einkäuferteam fand, ich soll die gesamte Kampagne auf die Beine stellen, von der Konzeption bis zum Regal.«
    »Das Einkäuferteam?«
    »Ja.«
    »Wer genau? Schnuti und Boje?«
    »Genau.«
    »Na, das ist doch eine Spitzenidee. Und hast du schon einen Lieferanten?«
    »Noch nicht.«
    »Okay, und wie sieht’s mit den Slogans aus?«
    »Ja, ich habe mir ein paar überlegt, die funktionieren könnten.«
    »Und möchtest du sie mir vielleicht verraten?«
    Sie scheint sich ein wenig zu entspannen und lächelt sogar, als sie ihren Notizblock heranzieht. »Also, erstens habe ich mir ›Hairy Christmas‹ überlegt – als Wortspiel mit Merry Christmas, aber eben hairy , wegen der Schamhaare und so.«
    »Hab schon verstanden.«
    »Dann ›Erst lecken, dann schmecken‹. Und ›Süße Weihnachtskugeln‹ als Slogan für die Männerserie.«
    »Okay …«
    »Außerdem habe ich mir überlegt, auf Lebensmittel anzuspielen, die man zur Weihnachtszeit isst – ›Nüsse knacken mal anders‹ oder ›Weihnachtsschwanz‹ statt ›Weihnachtsgans‹.«
    »Oder ›Schokoschwengel‹ statt ›Schokoengel‹.« Ich lache.
    Den Blick an die Decke geheftet, kaut sie nachdenklich auf ihrem Stift herum, dann runzelt sie die Stirn. »Nein, Viv, den kapier ich nicht ganz.« Sie sieht auf ihren Notizblock. »›Scharf wie ein Stollen‹?«
    »Wie wär’s wenn wir nur ›scharf‹ nehmen?«
    »Das Problem ist, dass du das Motto nicht begriffen hast, Viv. Es geht um Gerichte, die man zu Weihnachten isst«, erklärt sie

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