Liebe auf eigene Gefahr Roman
sich vor. »Gott, ist das schön, dich hier zu haben.«
»Wartend.«
»Auf mich.« Er stürzt durchs Zimmer und legt die wenigen Meter zwischen uns in einem Satz zurück. »Ich musste die ganze Zeit an dich denken«, sagt er an meinem Hals.
Ich winde mich unter ihm hervor, um mein Glas auf den Boden zu stellen. »Fandet ihr das aufregend, du und Eden?«
»Was?«
Ich rutsche beiseite, um ihn ansehen zu können. »Dass du den Tag oder den Monat oder das Jahr mit deinen Leuten verbringst und sie mit ihren und ihr dabei aneinander denkt? War das so eine Art Vorspiel?«
»Was hast du für ein Problem?«
»Mein Problem ist, dass ich die letzten drei Tage, nein, nicht etwa mit meinem Freund verbracht habe …«
»Ich bin mehr als nur dein Freund …«
Mit hochgehaltener Hand bringe ich ihn zum Schweigen. »Ich habe die letzten drei Tage damit verbracht, von Satansjüngern beaufsichtigt zu werden, während ich von Paparazzi gejagt wurde, und ich meine sprichwörtlich gejagt . Nicole Kidman hat mir mitfühlend zugelächelt, als wir beide versucht haben, das Mercer Hotel zu verlassen – nur, dass sie mir hinterhergelaufen sind.«
Er zieht den Mantel aus und legt ihn neben sich. »Ihr wart im Mercer? Hat Joss dir einen Blutorangenmojito besorgt? Der ist der Wahnsinn.«
»Um Gottes willen, Jake!«
Er steht auf. »Ich kann nicht mit dir reden, wenn du so bist«, sagt er mit einer Defensivität, die mich nur noch mehr anstachelt.
»Wenn ich wie bin? Sauer?«
»Es ist nicht meine Schuld«, sagt er mit erhobener Stimme. »Du redest mit mir, als wäre das alles meine Schuld. Hör auf, mich dafür verantwortlich zu machen.«
Mühsam meine Wut kontrollierend, stehe ich auf. »Ich mache dich nicht dafür verantwortlich. Ich bin nur …« Der Schmerz, der plötzlich in sein Gesicht tritt, lässt mich innehalten, zwingt mich, seine aufquellende Panik im Keim zu ersticken. »Ich habe dich einfach vermisst. Ich bin doch hier, um mit dir zusammen zu sein.«
Bei diesen Worten zieht er mich an sich und umschließt mich, seine Stimme klingt wieder tief und ruhig. »Ich weiß. Heute war ein Scheißtag. Alles hat länger gedauert als geplant. Mir ging’s echt miserabel.« Er fährt mir mit den Fingern durch die Haare, wie ich es liebe, wie es noch kein anderer fertiggebracht hat, auch wenn es so offensichtlich erscheint. Was stimmt nicht mit den Männern? Ich schlinge die Arme um ihn, und meine Hände schlüpfen unter sein T-Shirt. »Morgen verbringen wir den Tag zusammen. Wir haben noch drei Tage bis Silvester, und die werden fantastisch,
versprochen. Ich sorge dafür, dass es besser wird. Halte einfach noch bis Silvester durch.« Als er die Hand wegzieht, bleibt sein Ring in meinen Haaren hängen.
Ich greife nach oben, um ihm zu helfen, ihn zu entwirren, aber zwei Hände sind einfach zu viel. »Zieh ihn aus«, schlage ich vor, während mir vor Schmerzen das Wasser in die Augen steigt.
»Was?« Er zieht.
»Autsch! Hör auf! Zieh ihn einfach aus, dann mache ich’s.«
Einen Moment lang fummelt er herum, bevor der Ring hinunterfällt und meinen Kopf zur Seite zieht. Ich fange den Totenkopf aus Platin auf, werfe die Haare vor und sehe, dass sich meine Strähnen in seinen Rubinaugen verfangen haben.
»Ich sterbe vor Hunger.« Jake lässt sich auf die Ellenbogen zurückfallen und räkelt sich faul auf der puscheligen Oberfläche des Polsters. »Du auch?«
»Ja.« Ich hake mein Haar los und streiche es mir über die Schultern zurück. »Nein. Vor drei Stunden wäre ich vor Hunger fast gestorben. Jetzt bin ich nur noch müde.« Ich kauere mich neben seinen Stiefeln auf den Boden und schaue auf den knubbeligen silbernen Schädel hinunter, während ich den Daumen in den Ring rein- und rausgleiten lasse.
»Ich bin also dein Freund, hm?« Er stupst meinen Oberschenkel mit dem Rand seiner Sohle an.
»Sieht so aus.« Ich werfe ihm den Ring zu, und er reißt die Hand hoch, um ihn aufzufangen, und streift ihn sich wieder über.
»Hier schmollt doch jemand.«
»Ich schmolle nicht«, entgegne ich finster und ziehe die Beine an. »Ich bin nur irgendwie …«
»Was?«
»Was tun wir hier, Jake? Wie soll das funktionieren?«
»Es … funktioniert doch.« Er sieht mich verständnislos an.
»Nein, ich meine, das hier ist dein Leben. Ich habe ein eigenes Leben. Wie kombinieren wir das? Ich hatte gedacht, wir könnten vielleicht ein Haus in Charleston kaufen, irgendwas Nettes am Wasser, und du könntest dir dort ein Studio einrichten,
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