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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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vergraben.
    »Danke, aber Jake, hörst du eigentlich zu?« Ich tippe an das Hochglanzmagazin. »Ich habe nämlich nicht wirklich …«
    Genau in diesem Moment kommt mit großen Schritten
und gerötetem Gesicht eine Blondine Mitte vierzig herein und schüttelt das Fell ihres grauen Wildledermantels aus, der die matte Entsprechung all des glänzenden rostfreien Stahls um uns herum ist. Dann hält sie die Fingerspitzen an die geschürzten Lippen und wirft Jake einen Kuss zu. »Danke für den Maserati, Süßer. Mein Mann hat sich schon damit aus dem Staub gemacht.«
    Jake lässt die Zeitschrift sinken. »Freut mich, dass er ihm gefällt.« Kokett lehnt er sich über sein Gedeck und hebt ihr das stoppelige Gesicht entgegen. »Lass mich nie wieder allein, ja? Diese MTV-Leute haben mich in eine Holzfällermütze gesteckt, Kirsten.« Er lächelt und zwinkert mir zu. »Ich sah aus wie ein kompletter Idiot.«
    »O Baby, du musst einfach lernen, Nein zu sagen.« Sie zieht den Mantel aus und wirft ihn auf die Ablage, und darunter kommt ein äußerst teuer aussehender, kohlschwarzer Kaschmirpullover mit passenden Samtjeans zum Vorschein.
    »Ich wollte sie nicht verärgern.« Er öffnet eine weitere Flasche Kimchi, die der Koch zwischen uns abstellt, und nimmt sich die Times vor.
    »Kirsten managt Jakes Marke«, informiert mich Jocelyn, während Kirsten nach einem Croissant greift und die Spitze abreißt. »Sie ist hier, um dir auch eine zu verpassen.«
    »Hallöchen, wie geht’s?«
    Mein Mund öffnet sich, um eine Antwort zu formulieren, aber zum jetzigen Zeitpunkt hinke ich ohnehin schon ungefähr zwölf Antworten hinterher. Also ziehe ich kurz die Mundwinkel hoch, um Kirstens Gruß zu erwidern. »Ich brauche keine Marke.«
    Jocelyn klappt ihr Buch zu. »Dann gehst du besser zurück in dein Kuhkaff und suchst dir einen anderen Freund.«
    »Joss …« Jake schickt über seine Wand aus Zeitungspapier hinweg ein Warnsignal in ihre Richtung.

    Auch Kirsten wirft Jocelyn einen Blick zu. »Katie.«
    »Kate«, korrigiere ich und starre flehentlich auf den Wirtschaftsteil. »Jake?«
    »Kate«, fährt Kirsten fort. »Die Leute sind im Moment ein wenig überfordert – das bevorstehende Album, die beendete Beziehung zu Weihnachten …«
    »Die Tatsache, dass sich frisch Verheiratete seit fast einem Jahrzehnt zu den Klängen deiner Story auf den Zehen herumtrampeln.«
    Kirsten bringt Jocelyn mit einem weiteren Blick zum Schweigen, und mir schwant etwas vom alten »Guter Cop, böser Cop«-Spielchen, als sich Kirsten zu mir herunterbeugt, um mich mit lieblichen Tönen einzulullen: »Heute hast du die wunderbare Gelegenheit, das amerikanische Volk auf dem richtigen Fuß zu erwischen.«
    Ich ziehe den Kimono enger um mich herum. »Nur, dass das amerikanische Volk schon viel mehr weiß, als eigentlich angemessen wäre. Der Fuß, auf dem ich es erwischt habe, war vor zehn Jahren. Sie haben sechs Alben über mich. Das ist alles, was sie von mir kriegen werden.«
    Der Mann im Trainingsanzug faltet den letzten Zeitungsteil zusammen und steht auf, wobei er sich die Algen aus den Backenzähnen saugt. »Fertig?«
    Jake springt von der Bank auf und lässt seinen Fisch stehen, um herumzukommen und mich zu küssen. »Amüsier dich gut«, flüstert er mir ins Ohr. »Wir sehen uns in ein paar Stunden.« Er schickt sich an, aus der Küche zu trotten.
    »Jake, könntest du zumindest hierbleiben, bis wir dieses Gespräch beendet haben?«
    »Ich kann leider nicht, aber mach dir keine Sorgen. Darum geht es hier nämlich: Du brauchst dich um nichts zu sorgen, du brauchst noch nicht mal darüber nachzudenken. Sie werden sich alle rührend um dich kümmern.« Er gibt mir einen schnellen Kuss.

    »Ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert!«, rufe ich ihm hinterher, während er mir von der Tür aus zuwinkt. Jocelyn und Kirsten mustern mich unterdessen von oben bis unten. »Ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert.«
    »Was machen wir aus ihr?«, überlegt Jocelyn. »Sie ist keine Eden.«
    »Nein, ist sie nicht. Damit arbeite ich also, ich stelle den Kontrast heraus. Wie jugendlich du bist. Du strahlst … Jugendlichkeit aus. Von jetzt an gibt es keine Zigaretten mehr, kein Red Bull, keine Diätpillen oder was du sonst so nimmst, und ich flehe dich an, halte die Knie geschlossen, wenn du aus einem Auto steigst. Wir stecken dich also zuerst mal in irgendeine sagenhafte Joggingmontur von Stella McCartney und schicken dich ein paar Mal ums

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