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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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Linken.
    »Sie war nicht da. Nur mein verdammter Bruder, der mir den Kopf abgerissen hat, weil ich ihn bei seinem verdammten Nickerchen gestört habe.«
    »Sie ist bestimmt bald hier.« Beruhigend tätschele ich ihr Knie. »Lass uns bloß hoffen, dass Jennifer-zwei ihren Sexsklaven zurückbringt, bevor sie hier auftaucht.«
    »Das ist so ekelhaft.« Wir spähen in die hohen Bäume am Parkplatzrand, in die Jennifer-zwei Sam entführt hat, sobald sie sah, dass Lauras Mutter noch nicht auf uns wartete. Keiner von uns redet darüber. Mit Ausnahme von Benjy, der ihnen »Schlucken nicht vergessen!« hinterherbrüllte, was von einem kreischenden »Hättest du wohl gern, du Arschloch!« quittiert wurde.
    Der kühle Oktoberabend bläst durch uns hindurch, und ich ziehe meine Hände in die Ärmel zurück und wünsche mir, ich könnte die Skimütze aufziehen, die ich auf Moms Befehl in die Tasche gesteckt habe.
    »Und dafür die ganze Telefoniererei und Outfit-Aussucherei«, weist Laura mit den Händen auf unser jämmerliches Häufchen. »Pfui.« Sie steht auf und macht einen Schritt auf den Parkplatz, um zur Route 14A hinaufzuspähen. »Ich gehe rein und versuch’s noch mal bei ihr.«
    »Ich halte Wache«, biete ich an.

    »Und ich halte Ausschau nach blutrünstigen Kleinkindern, die von den Toten auferstanden sind.« Benjy nimmt den Strohhalm aus dem Mund, auf dem er seit drei Stunden herumkaut, und schwenkt ihn wie ein Skalpell, wobei sich ein Spuckeregen auf den Asphalt ergießt.
    »Jetzt fühle ich mich schon viel sicherer«, sagt Laura und zieht sich aus der Speichelzone zurück.
    »Eigentlich muss ich mal für kleine Jungs.« Er greift nach der Kinotür, die sie gerade losgelassen hat, und folgt ihr in den mit violetten Teppichen ausgelegten Eingangsbereich.
    Jake trommelt unterdessen auf dem Deckel der Mülltonne herum, während ich mich verbissen auf die wogenden Umrisse der Karussellpferdchen konzentriere, weil jetzt nur noch er und ich da sind und sich das Gummiband immer enger zusammenzieht, bis seine knöchelhohen Turnschuhe schließlich neben mir stehen. »Bescheuert.«
    Mein Blick schießt nach oben.
    »Der Film. Ziemlich bescheuert.«
    »Yeah.« Ich nicke, und der Wind pfeift in den Mantel hinein, den ich nicht zumachen darf, den ich lässig offen tragen muss, als hätte ich gerade unbekümmert mit den Schultern gezuckt und könnte mich gar nicht wohler fühlen, auch wenn ich den Atem vor meinem Mund sehe. Seine Zehe stupst eine leere Sodadose vom Bordstein. Er rollt sie leicht bis zu meinem Knöchel, und dann wieder zurück.
    »Und alles nur, weil er eine Katze beerdigt hat. Bisschen extrem«, bringe ich vor.
    »Stimmt«, lacht er. Ich bin von den pinkfarbenen Buchstaben unter seiner roten Gummisohle gefesselt und versuche vorherzusagen, in welche Richtung sie sich als Nächstes bewegt. Ein Test. »Hast du Big gesehen?«, fragt er. »Der war ziemlich cool.«
    » Big fand ich super! Als er sich von Elizabeth Perkins verabschiedet,
weil er erst mal erwachsen werden muss und sie ihn ziehen lässt. Das war echt gut.«
    »… Yeah.« Falsch! Ganz falsch! Was ist noch passiert?! Was noch?!
    »Und diese ganze Sache, als er auf dem riesigen Keyboard spielt, das war cool.«
    »Absolut!« Juchhu! »Wäre geil, wenn man das alles kriegen könnte, ohne bei seinen Eltern leben zu müssen oder die Schule beenden oder aufs College gehen zu müssen und diese ganzen Sachen. Man steckt einfach ein Ticket in eine Maschine, und bums, ist man da! Tolle Bude. Cooler Job, bei dem man coole Sachen macht. Heiße Freundin.« Die Dose rutscht weg, und sein Fuß fällt auf meine Zehen. Der Schmerz schießt mein Bein hoch, und ich beiße mir auf die Lippe.
    Unterdessen nähert sich der Hellersche Kombi hupend durch das Labyrinth aus Stoppschildern, und ich winke. Dann stehen mir seine Füße gegenüber, Zehe an Zehe, und seine Hände baumeln mir ins Gesicht. Als er beharrlich mit den Fingern schnipst, verstehe ich endlich, was er will, und schiebe meine tauben Finger aus den Ärmeln. Unsere frierende Haut berührt sich, als er nach meinen Handgelenken greift und sich zurücklehnt, um mich hochzuziehen. Kurz unterhalb seines Gesichts komme ich an und blicke durch die Spalte in seiner Oxfordjacke auf die zarte Vertiefung seines nackten Halses.
    »Danke«, hauche ich, als er mich loslässt, keine Ahnung, ob ich wirklich einen Laut herausbringe.
    »Katie, Liebes.« Mrs. Heller kurbelt ihr Fenster hinunter, um mit mir zu reden. »Im Supermarkt

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