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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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wo der Song anfängt, am Ende immer … dich. Ich weiß nicht, es bringt mir dich irgendwie näher.«
    »Ich bin nicht tot, Jake!«, schreie ich seinen Hinterkopf an. »Und versteckt habe ich mich auch nicht – du hättest jederzeit kommen und mich finden können!«
    » Ich saß die letzten zehn Jahre in einem Tourbus! «, brüllt er
zur Decke, bevor er zu mir herumfährt. »Da gibt es keine Kinderzimmer zu renovieren, keine Nachbarschaftspartys, keine Krippenspiele.« Er sucht mein Gesicht mit demselben Ausdruck ab, der auch auf der Treppe seiner Mutter an jenem ersten Nachmittag auf seinem Gesicht lag. »Das ist kein Leben. Du hast nichts verpasst.«
    Ich fühle mich, als hätte man mir die Brust in Ketten gelegt. »Bis auf dein Gesicht am Morgen.« Meine Augen brennen. »Bis auf den Abschlussball. Bis auf dich, wie du mir ins Gesicht siehst und mir sagst, dass du gehst.«
    Wir starren uns an.
    Plötzlich dreht er sich um, und seine Hand dreht den Schlüssel um. »Den Abschlussball kannst du haben.«

ACHTZEHNTES KAPITEL
    ZWÖLFTE KLASSE
    Auf der Fahrt nach Georgetown greife ich in die McDonalds-Tüte, die zwischen meinem Mantel und dem Schaltknüppel klemmt, taste nach den restlichen Pommes, stopfe sie mir in den Mund und stelle mir vor, sie wären noch heiß. Stelle mir vor, ich würde zu Jake fahren. Stelle mir vor, Laura schliefe neben mir. Als ich Jakes Musik für Katie ein winziges bisschen lauter stelle, schert das Auto hinten aus und rollt donnernd über das Gitter, das eigentlich dazu da ist, dösende Trucker zu wecken.
    »Hör auf, herumzuspielen.« Mom öffnet ein Auge. » Bitte. «
    »Gut. Aber ich höre nichts.«
    »Dann stell National Public Radio ein«, murmelt sie, während ihr die Augen wieder zufallen.«
    »Es gibt kein NPR. Wir sind am Ende der Welt, und es ist mitten in der Nacht«, gebe ich murrend zurück und starre wütend auf die schwarzen Hügel, die sich kaum noch vom Himmel abheben.
    »NPR gibt es überall, du musst es nur suchen.« Sie stellt ihren Sitz aufrecht und dreht an der Lautstärke, worauf uns die Pogues entgegendröhnen: » I love your breasts, I love your thighs, yeah, yeah - «
    Sie haut auf den EJECT-Knopf, und die Kassette fällt polternd zu Boden. Verächtlich schüttelt sie den Kopf und fängt an, sich mit dem Drehknopf systematisch durch das Rauschen zu arbeiten.
    » Mom. « Ich taste unter meinem Sitz nach der verschmähten
Kassette, meiner letzten Verbindung zur Normalität. Wieder bricht der Wagen auf die donnernde Schiene aus.
    »Kathryn! Würdest du dich bitte aufs Autofahren konzentrieren!«
    »Ich kann mich nicht aufs Autofahren konzentrieren, wenn du das tust!« Aus dem Radio dringt abwechselnd Kratzen und Stille, bis endlich der Wortschwall einer männlichen Person durchdringt.
    »Na also.« Sie lehnt sich zurück und faltet die Hände im Schoß. Noch immer wird jedes zweite Wort des Sprechers von atmosphärischen Störungen unterbrochen.
    »Das ist doch kein Sender.«
    » Und wenn Sie dann unseren Anweisungen gefolgt sind … «
    »Es ist eine Call-in-Sendung, das wird bestimmt lustig«, sagt sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    »… wird Ihnen Jesus erscheinen, und Sie werden vom gerechten Herrn aufgenommen werden. Und im Himmelreich werden Sie nie wieder Pasteten backen müssen. «
    Sie schaltet das Radio aus. Unsere Scheinwerfer schwenken über ein grünes Schild am Straßenrand. »Noch zwei Stunden bis Littleton. Schaffst du das?«
    »Ja.« Ich stütze die Wange auf meine freie Hand, mir tun die Augen weh. Aber alles ist besser, als ihr das Lenkrad zu überlassen und nur dort auf dem Beifahrersitz zu sitzen, während zwischen den vorbeischwirrenden Kilometermarken ein Gedanke den nächsten jagt.
    »Also, dieses Mount Holyoke …«, setzt sie müde an.
    »Ja.«
    »Das war irgendwie …«
    »Unheimlich?«, ergänze ich.
    »Ja!« Sie dreht sich zu mir um. »Keiner hat gelächelt. Niemand, kein Student, kein Dozent. Sogar die Frau im Souvenirladen war grimmig. Komisch, dabei haben die so einen hübschen Campus.«

    »Das war echt seltsam«, pflichte ich ihr bei. In Gedanken habe ich Mount Holyoke längst von der Liste der sechs Unis gestrichen, die mich aufnehmen wollen.
    »Ich bin am Verhungern. Sind noch Pommes da?«
    »Tut mir leid.«
    Sie tastet unter ihrem Sitz herum. »Ich glaube, ich habe letzte Woche auf dem Weg zur Arbeit ein Saftpäckchen fallen lassen.« Sie wühlt weiter herum. »Ah, hier ist zumindest deine Kassette.« Triumphierend hält sie

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