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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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eigenen Doppelbett aus einen forschenden Blick zu, wo sie mit einer Dose Fresca sitzt und die Unterrichtspläne ihres Lehrpersonals fürs nächste Schuljahr überprüft. Ich hasse sie. Hasse ihren Blick, ihre Brille. Ich hasse ihre Unterrichtspläne. Ich hasse sogar ihr Fresca.
    »Ja, Mom, falls Jäger dich wegen deiner wertvollen silbernen
Kugelohrringe erschießen, bleibe ich an deiner Seite und halte die Totenklage, bis ich selbst an Dehydrierung verende oder kläglich verhungere.«
    »Gut.« Sie wendet ihre Aufmerksamkeit wieder dem Stapel Mappen auf ihrem Schoß zu, während keiner von uns beiden über den Tag oder meine Unentschlossenheit redet. Oder über die Tatsache, dass ich sie hasse. Sie hasse.
    » Dann wird das Elfenbein über die Grenze geschmuggelt … « Meine Augen wandern vom Bildschirm zu meinem Rucksack, der am Stuhl hängt und dessen kleine Seitentasche mit gehorteten Viertel-Dollar-Münzen gefüllt ist.
    »Um neun schalten wir zu Beverly Hills 90210 um, oder?«
    Sie stürzt mit ihrem Rotstift auf die Seite herab. »Ich würde gerne sehen, wie es ausgeht.«
    »Der Welt gehen die Elefanten aus, und alles, was uns bleibt, um uns an sie zu erinnern, sind ein paar Babar-Cartoons und Der Elefant im Vogelnest .«
    Sie unterbricht ihre blutroten Korrekturen. »Das war ein wundervolles Buch. Damals haben wir dir Mr. Lefant gekauft«, sagt sie lächelnd. »Du konntest Elefant nicht aussprechen.«
    Eine Gruppe Männer schart sich mit Metallsägen um das zur Strecke gebrachte Tier. »Mom, im Ernst, das stresst mich.«
    »Perspektive. Es soll die Dinge für dich ins rechte Licht rücken.«
    »Damit ich, wenn ich schließlich mit Jessica in identischen Hundepullovern dastehe und Koks sniffe, denken kann: Mann, ist das alles scheiße hier, aber wenigstens versucht niemand, mich wegen meiner Eckzähne umzubringen?«
    »So ist es.« Ohne mich anzusehen, kritzelt sie eine Bemerkung auf die letzte Seite und legt sie hin. »Heißt das, du bist immer noch unentschlossen?« Das heißt, dass ich verdammt
noch mal meinen Freund anrufen muss! »Wie ich gehört habe, hat Swarthmore eine hohe Kannibalismusrate, was nicht verwunderlich ist, bei dem Geruch im Speisesaal.« Sie nimmt noch einen Schluck von ihrer Grapefruitlimonade.
    »Ist deine Limo nicht inzwischen warm?«, frage ich und hüpfe von der verblichenen geblümten Tagesdecke.
    »So ziemlich.« Sie schwenkt die Dose in einem kleinen Kreis, bevor sie sie auf den Tisch schiebt.
    »Ich hole dir Eis.«
    »O nein, das tust du nicht.« Mit gezücktem Stift bringt sie mich und meinen bereits über die Schulter geworfenen Rucksack zum Stehen. »Denn dann ward sie nie wieder gesehen.«
    »Machst du Witze?«
    »Wir sind vermutlich die einzigen Gäste in diesem Haus« – ihr Stift zeichnet einen Kreis in die Luft -, »die keinen geknebelten Teenager im Kofferraum haben.«
    Ich nehme den Eiskübel aus Plastik vom Tisch beim Fenster und öffne die Sicherheitskette an der Tür. »Ich gehe nächstes Jahr aufs College.«
    »Ach, und ich dachte, das hier wäre eine Vergnügungsfahrt.«
    »Ich meine, ich werde das allein durchziehen.«
    »Allein? Oder mit dem Eis , das du holst?« Ihre Finger zeichnen grausame Anführungszeichen in die Luft.
    » Allein .« Ich greife nach der Tür. »Und du hast dein Recht verwirkt , dir Sorgen zu machen, mir Anweisungen zu geben oder überhaupt irgendeine Meinung zu haben. Also hör einfach auf damit, okay? Hör auf, so zu tun, als wärst du immer noch meine Mutter, denn das kotzt mich an.« Ich lasse endlich den Satz heraus, der in meinem Kopf herumschwirrt, seit ihr Auto bei Jakes Hütte vorgefahren ist. »Du kotzt mich an.«

    Mit klapperndem Rucksack renne ich den langen betonierten Fußweg entlang und die Treppe zur Lobby hinunter. »Obittebittebittebitte!«, stoße ich mit jeder hastig genommenen Stufe aus. Dann öffne ich die Glastür zu dem engen Raum und stelle erleichtert fest, dass das Münztelefon frei ist.
    »Kann ich helfen?« Der Manager des Motels streckt den Kopf aus dem Büro, wo ich den Anfang einer Wiederholung von Herzbube mit zwei Damen höre.
    »Ich muss nur ans Telefon.«
    »Oh. Alles klar, aber nicht zu lange. Das ist ein Gemeinschaftstelefon«, grunzt er und zieht sich zurück.
    Ich stelle meinen Rucksack auf dem abgesessenen karierten Sofa ab und ziehe eine Handvoll Viertel-Dollar-Münzen heraus. Den von Truckerpomade und Schweiß schmierigen Hörer ans Ohr gepresst, wähle ich sorgfältig die Nummer und versuche, mit

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