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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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'Was ist Gott?' Die Technik, die sie hatten, half den Menschen von damals, ihren Lebensraum und das Leben, wie sie es bis dahin kannten, zu zerstören. Alles, was blieb, waren Asche und Erinnerung. Die Überlebenden flüchteten und kamen erst viele Jahrhunderte später an die Orte ihrer Vorväter zurück, denn die Gegend war verseucht. Die Natur tat in der Zeit das, was sie am besten konnte, sie verwischte die Spuren derer, die sie einmal von hier zu verdrängen versuchten. Nichts blieb mehr so, wie es war, nur die größten Bauwerke überlebten die Zeit. Ihre Erzählungen meißelten die Nachkommen dann in die Wände der Monumente ihrer  Vorväter. Bei jeder Erzählung ging etwas Wahres verloren. Stattdessen kam etwas Unwahres hinzu. Das, was blieb, war ein Mythos. Zu diesem Zeitpunkt entwickelten sich andere Völker und wurden zu ebenbürtigen Gegnern. Auch die Sklaven weigerten sich, die Überbleibsel fremder Vorväter wieder aufzubauen und kämpften gegen die Ägypter.“
    „Woher hat er das alles bloß ?“, unterbrach Lisa ihre Freunde beim Lesen.
    „Aus den Hieroglyphen vielleicht“, mutmaßte Michael. „Muss ein schlauer Bursche sein.“ Seine Stimme klang trocken und heiser, er befeuchtete seine klebrigen Stimmbänder mit einem Schluck Wasser.
    „Was ist das?“ Lisa wies auf eine kleine Zeichnung in der oberen Ecke des Blattes, wegen der Eselsohren sah man zuerst nur einen Teil von der von Hand gezeichneten Skizze. „Zwei ineinander verschlungene Dreiecke“, flüsterte sie verschwörerisch und starrte wie gebannt auf das Bild. Darunter sah sie wieder die ihr schon bekannte Schrift, die sie aber nicht lesen konnte. „Ist es nicht Hebräisch?“ Dabei sah sie den jungen Mann an.
    Gregor nickte. Seine Augen wurden zu zwei kleinen Schlitzen, er hatte Mühe, den Text zu lesen. „Krieg der Pyramiden“, las er Wort für Wort, wie ein Erstklässler. „Die Erinnerung an den Krieg der Väter und den Weltuntergang“, jetzt las er etwas schneller, als er das Heft so herum drehte, dass es quer auf seinen Beinen lag. Jener Teil war in deutscher Sprache geschrieben worden, den er aufgeregt und laut vorlas:“Der große Krieg zerstörte das mächtige Wissen!“
    „Ist das Hexagramm schon so alt?“, wunderte sich die junge Inspektorin.
    Ihre Kollegen blieben ihr eine Antwort schuldig, stattdessen legte Gregor das Heft wieder zurecht und blätterte mit zittrigen Fingern die Seite um. Es war so, als würden sie ein verbotenes Buch studieren, und jede Seite könnte ihnen den Verstand rauben und ihre letzte sein.
     
     
    **** *
     
     
    Ein weiteres Aufleuchten von schwachem Grau kündigte einen weiteren Lebensabschnitt seiner Vergangenheit an.
    Gabriels Brust hob und senkte sich im gleichmäßigen Takt. Sein muskulöser Körper glänzte im Schein des Mondes. Die gelbe Scheibe schimmerte auf dem schwarzen Samt der Nacht golden durch das offene Fenster. Die Schweißperlen waren wie Tautropfen, die das schwache Licht reflektierten.
    In der Sille hörte man auch das Schlagen seines Herzen, es pochte laut und impulsiv.
    „Christian, du sollst schlafen, verdammte Scheiße“, schrie ihn sein Vater an. Gabriel sah wieder einen Jungen, Christian war schon acht, er war in seinem Bett. Hielt das Bettlaken vor sein Gesicht als Schutz vor dem erzürnten Mann, der drohend über ihm wankte. Nur die verängstigten Augen, die sehr müde und krank aussahen, lugten über der Bettdecke zu seinem Vater empor. Sein blonder Schopf klebte nass an seinem Kopf. Er war krank, sehr krank, er hörte sich husten und winseln. Die Bettdecke zitterte, der Kleine hatte entweder Schüttelfrost, weil er hohes Fieber hatte, oder 'nur' tierische Angst. Sein Vater kümmerte sich nicht darum, an dem Tag wollte er nur das Eine, heute Nacht würde der kleine Christian es auf eine erbärmliche Weise erfahren. WAS? Heutige Nacht war die Nacht seines Schicksals und das seiner Eltern.
     
     
    *****
     
     
    „Erstaunlicherweise geht es mir besser.“ Jochen sah seinen Vater dabei an und schaffte es, ein Lächeln hinzuzaubern.
    Raphael drückte ihn an sich. „Michael ist nicht nur ein Doktor der Toten, wie er sich manchmal ausdrückt, er war schon mal im Krieg und hat einige Menschen wieder zurück ins Leben geholt, die manchmal schlimmer aussahen als die vielen Toten, die bei ihm im Leichenschauhaus landen.“ Beide grinsten. Michael hatte schon immer einen schwarzen Humor, sein Galgenhumor war nie unpassend, sondern irgendwie lustig.
    „Der Priester

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