Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
ungebunden!« Owen klappte den Verschluss einer der Sonnencremeflaschen auf und schnupperte daran. »Scheiße, das riecht ja total nach Mädchen. Und mit dem Zeug schmierst du dich ein, Mr Magnum?«, fragte er grinsend und warf wahllos ein paar Flaschen in seinen roten Einkaufskorb.
»Das ist die beste Sonnencreme, die es gibt«, verteidigte Rhys sich. »Und spätestens am Wochenende wirst du mich auf Knien danach anbetteln.«
»Ich bin mir sicher, dass Avery voll auf einen Typen abfahren würde, der duftende Mädchenprodukte benutzt, aber …«, sagte Owen lachend, verstummte dann jedoch abrupt. Er musterte Rhys mit zusammengezogenen Brauen, als würde er ihn zum ersten Mal sehen, und betrachtete anschließend die Kondome in Rhys’ Hand. »Moment mal, Kumpel, du denkst dabei doch nicht etwa an meine Schwester , oder?«
»Nein!«, antwortete Rhys hastig. »Natürlich nicht.«
Im Klartext: Ja!
»Gut.« Owens Stimme klang sanft, aber Rhys wusste, dass die Botschaft, die darin lag, ernst gemeint war. Was seine Schwestern anging, verstand Owen keinen Spaß, und er würde nicht zulassen, dass irgendein Typ ihnen wehtat – egal ob dieser Typ sein bester Freund war oder nicht.
»Hast du alles? Dann lass uns von hier abhauen«, sagte Owen und machte sich auf den Weg zur Kasse.
Rhys folgte ihm schweigend. Er wusste, dass es falsch war, aber plötzlich konnte er nicht mehr aufhören, an Avery zu denken – wie sie im Bikini am Strand lag, ihre Bliss-gecremte Haut unwiderstehlich schimmernd –, und sein Herz begann heftig gegen seinen Brustkorb zu hämmern.
Ob eine Packung Magnum-Kondome ausreichen wird?
r wie reizende reisebekanntschaft
Wie einen Tag vor Thanksgiving nicht anders zu erwarten gewesen, war am Flughafen JFK die Hölle los. Baby saß genervt auf einem unfassbar unbequemen Sitz aus schwarzem Kunstleder am Gate. Den ganzen Morgen hatten sie zu Hause auf Laylas Freund Riley gewartet – offensichtlich galt die »Bring eine/n Freund/in mit«-Regel auch für Remingtons Familie –, der von seiner Uni mit dem Auto zu ihnen unterwegs war. Als es aber immer später und später wurde, hatten sie beschlossen, sich direkt am Flughafen mit ihm zu treffen. Nachdem Remingtons Fahrer sie geschickt durch das Verkehrschaos gesteuert hatte, hatte die aufgeregte Reisestimmung beim Anblick der kilometerlangen Schlangen vor den Sicherheitskontrollen einen weiteren Dämpfer erlitten. Und als sie diese schließlich hinter sich gebracht hatten und am Gate angekommen waren, hatten sie erfahren, dass ihr Flug Verspätung hatte.
Baby seufzte. Trotz der Aussicht auf ein paar Tage Strand, Sonne und Meer machte kein Mitglied der Carlyle-Wallis-Reisegesellschaft einen besonders glücklichen Eindruck. Avery saß in einer Ecke und zog ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter, weil Jack nicht mitkommen konnte und sie nicht mit dem Privatjet fliegen würden. Owen und Rhys waren mit ihren iPods verkabelt und bekamen nichts davon mit, dass etliche der an ihnen vorbeischlendernden Mädchen kurz stehen blieben und ihnen einen interessierten zweiten Blick zuwarfen. Und Layla tippte wie wild SMS in ihr iPhone. Nur Edie und Remington, die unter einem weißen Kaschmirplaid Händchen hielten, schienen in anderen Sphären zu schweben.
»Ich geh mir eine Zeitschrift kaufen«, sagte Baby, obwohl niemand auf sie achtete. Sie hasste Warten. »Braucht sonst noch jemand was?« Sie tippte Layla auf die Schulter, um auf sich aufmerksam zu machen. Layla war total panisch, dass Riley es nicht rechtzeitig schaffen könnte. Sie hatte Baby erzählt, dass sie schon seit der Highschool zusammen waren, jetzt aber an unterschiedlichen Unis studierten und sich nur in den Ferien länger als ein, zwei Tage am Stück sehen konnten.
Layla blickte von ihrem Handy auf. »Nein danke. Riley hat es gerade durch den Sicherheitscheck geschafft, jetzt kann also nichts mehr schiefgehen.« Sie verdrehte gespielt genervt die Augen. »Jungs.«
»Ich bin schon total gespannt auf ihn«, sagte Baby. Hoffentlich war er genauso cool wie Layla, und hoffentlich würde es ihnen nichts ausmachen, wenn sie ab und zu etwas mit ihnen unternahm. Denn sie wusste jetzt schon, dass sie früher oder später genug haben würde von Averys straff durchorganisiertem Tagesprogramm – Sonnenbaden, Wellness-Anwendungen, sich stundenlang am Pool räkeln, in der einen Hand eine französische Vogue , in der anderen eine Piña Colada. »Passt du solange auf meine Sachen auf?«, fragte sie, und
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