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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Zeit?«, fragte Owen und prostete ihr zu. »Komm, setz dich ein bisschen zu uns!«
    » Was ich die ganze Zeit treibe? Die Hochzeit unserer Mutter organisieren, das treibe ich! Warum seid ihr nicht an eure Handys gegangen?«, fragte sie aufgebracht. Am liebsten hätte sie mit dem Fuß aufgestampft und einen Wutanfall bekommen, aber dann sah sie, dass alle Farbe aus Owens Gesicht wich.
    »Hochzeit?«, fragte er heiser.
    »Genau. Und zwar morgen. Remington und sie haben es heute beim Mittagessen beschlossen. Hat sie dir denn noch nichts davon erzählt?«, fragte sie fassungslos. Ihre Mutter war schon immer extrem flatterhaft gewesen, aber ihrem eigenen Sohn nichts von ihrer kurz bevorstehenden Hochzeit zu sagen, war selbst für ihre Verhältnisse ein absoluter Hammer.
    »Das darf ja wohl nicht wahr sein!« Owen stand so schnell auf, dass er alles mit Erdbeermargarita vollspritzte.
    »Selbst schuld, wenn ihr nicht ans Handy geht oder eure SMS lest.« Allmählich verlor Avery die Geduld. Sie wusste, dass Owen ein Problem mit Remington hatte, aber sie hatte absolut keine Lust, jetzt auch noch die Familientherapeutin zu spielen. Die Planung der Hochzeit war anstrengend genug.
    »Tut mir leid, Avery. Wir haben fast den ganzen Nachmittag im Meer verbracht und deswegen nicht aufs Handy geschaut.« Jack stand jetzt ebenfalls auf und sah in ihrem grünen Eres-Bikini, der perfekt zu ihren Augen passte, umwerfend aus. »Aber das sind doch großartige Neuigkeiten, oder nicht?«
    »Ja, absolut großartig«, murmelte Avery und ging in den Bungalow zurück. Ihre Mutter heiratete in weniger als vierundzwanzig Stunden, ihr Bruder steckte mitten in einer ödipalen Krise und ihre beste Freundin war offensichtlich nur hier, um sich an ihren Bruder ranzuschmeißen. Großartiger konnte es gar nicht sein.
    Ernüchterung machte sich in ihr breit. Seufzend nahm sie die Kleider, die sie über die Couchlehne gelegt hatte, und trug sie ins Schlafzimmer.
    »Oh, kann ich mal sehen?«, fragte Jack, die ihr gefolgt war. »Ist das das Kleid, das du morgen anziehst?« Sie knotete ihr Bikinioberteil im Nacken neu, und Avery hoffte, dass sie nicht oben ohne im Meer geschwommen war.
    »Ich zeig es dir später«, antwortete sie kühl. Warum musste es immer nur um Jack gehen? »Deine Finger sind total klebrig von der Margarita, am Ende ruinierst du mir noch den Stoff.«
    »Oh …« Jack schlich zur Couch hinüber und setzte sich. »Hey, es tut mir wirklich leid, dass ich nicht auf deine SMS geantwortet hab. Was ich natürlich gemacht hätte, wenn ich nicht …«
    »Wenn du nicht mit meinem Bruder geflirtet hättest?«, fiel Avery ihr ins Wort. Es passte ihr nicht, dass Jack hinter Owen her war. Aber das war nicht das eigentliche Problem. Das eigentliche Problem war, dass Jack bereits einen Freund hatte und außerdem gelogen hatte, als sie behauptet hatte, sie sei wegen ihr gekommen. »Warum bist du wirklich hier?«
    »Weil ich …« Jack verstummte. Gute Frage. Es stimmte, dass sie ein Auge auf Owen geworfen hatte, und mit jeder Minute, die sie mit miteinander verbrachten, spürte sie deutlicher, dass irgendetwas zwischen ihnen war. Aber das war nicht der einzige Grund, außerdem würde sie darüber bestimmt nicht mit Avery reden, nicht wenn sie so mies gelaunt war wie jetzt. »Mich hat einfach alles genervt, New York, die Stiefbälger und J.P. mit seiner grauenhaften Vorhersehbarkeit«, erklärte Jack. Und genau so war es auch. »Ich musste einfach dringend weg.«
    Avery betrachtete Jack skeptisch. Sie saß auf der Couch, die Knie an die Brust gezogen, und sah klein und verletzlich aus. Aber sie wusste, dass Jack es meisterhaft verstand, andere zu täuschen.
    »Kann ich dir denn jetzt vielleicht bei irgendetwas helfen?«, fragte Jack.
    »Nein danke«, antwortete Avery schnippisch. »Ich komme ganz gut allein zurecht, und wenn nicht, frage ich jemanden aus meiner Familie.«
    »Okay, aber gib Bescheid, falls du mich brauchst«, sagte Jack seufzend und ging auf die Terrasse zurück.
    Einen Moment lang hatte Avery ein schlechtes Gewissen. Vor allem weil sie um Jacks eigene Probleme mit ihrer Familie wusste. Trotzdem. Es war eine Sache, auf ihren Bruder zu stehen – das taten eine Menge Mädchen. Aber es vor ihr zu verheimlichen … Sie hoffte wirklich, dass Jack ihr die Wahrheit gesagt hatte.
    Sollte sie es nicht besser wissen?

der junge mann und das meer
    »Sie kann doch nicht einfach so beschließen, ihn morgen zu heiraten, verdammt noch mal!« Owen lief

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