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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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weiterhelfen.«
    Mae hatte Georgeanne total vergessen und wandte sich erstaunt zu ihr um.
    »Wo waren Ihre Eltern in den Flitterwochen?«, fragte Georgeanne von ihrem Platz am Schreibtisch aus.
    »In Italien«, antwortete Candace.
    »Hm.« Georgeanne legte die Spitze des Kugelschreibers an ihre volle Unterlippe. »Sie könnten mit Pappa con Pomodoro beginnen«, riet sie, und ihr Italienisch klang mit ihrem Südstaatenakzent, der alle Vokale in die Länge zog, eigenartig. »Dann Florentinischen Schweinebraten mit Kartoffeln, Möhren und einer dicken Scheibe Bruschetta. Oder wenn Sie Ente bevorzugen, könnte man sie Arezzo-Style servieren, mit Pasta und frischem Salat.«
    Candace schaute zu Mae, dann wieder zu der fremden Frau. »Mutter liebt Lasagne mit Basilikumsoße.«
    »Dann wäre Lasagne mit einem schönen Radicchiosalat perfekt. Und zum Schluss könnten Sie das Festmahl noch mit einer köstlichen Aprikosen-Hochzeitstagstorte abrunden.«
    »Aprikosentorte?«, fragte Candace und klang alles andere als begeistert. »Davon hab ich noch nie gehört.«
    »Sie ist fantastisch«, schwärmte Georgeanne.
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut sicher.« Sie beugte sich vertrauensselig vor und legte die Unterarme auf den Tisch. »Vivian Hammond von den Hammonds aus San Antonio ist total verrückt nach Aprikosentorte. Sie findet sie so sterbenslecker, dass sie mit einer hundertdreißig Jahre alten Tradition gebrochen hat und sie den Damen beim alljährlichen ›Club der gelben Rosen‹-Treffen
servierte.« Sie kniff die Augen zusammen und senkte die Stimme, als wollte sie ihnen pikanten Klatsch anvertrauen. »Wissen Sie, vor Vivian bekam der Club bei seinen Treffen grundsätzlich Zitronenkuchen serviert, weil Zitrone dieselbe Farbe hat wie gelbe Rosen und so.« Sie verstummte, lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und legte den Kopf schief. »Ihre Mama hat sich natürlich in Grund und Boden geschämt.«
    Mae zog die Augenbrauen zusammen und sah Georgeanne verwirrt an. An ihr war irgendetwas Vertrautes. Sie konnte es nicht ganz festmachen und fragte sich, ob sie sich von irgendwoher kannten.
    »Wirklich?«, fragte Candace. »Warum hat sie nicht beides gereicht?«
    Georgeanne zuckte mit den Schultern. »Wer weiß. Vivian ist ein komischer Kauz.«
    Je mehr Georgeanne redete, desto vertrauter kam sie Mae vor.
    Candace schaute auf ihre Uhr und dann zu Mae. »Die Idee mit dem italienischen Essen gefällt mir, aber ich brauche eine Aprikosen-Hochzeitstagstorte, von der etwa hundert Gäste satt werden.« Als Mrs. Sullivan das Haus verließ, hatte Mae einen Menüplan, einen unterschriebenen Vertrag und einen Scheck für die Anzahlung. Zufrieden lehnte sie sich an den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich habe ein paar Fragen an Sie«, sagte sie. Als Georgeanne von dem Bewerbungsformular aufschaute, das zu lesen sie vorgab, schaute Mae auf den Menüplan in ihrer Hand. »Was ist Pappa con Pomodoro?«
    »Tomatensuppe.«
    »Können Sie die kochen?«
    »Klar. Das ist kinderleicht.«
    Mae legte den Menüplan neben ihrer rechten Hüfte auf
den Tisch. »Haben Sie die Geschichte mit der Aprikosentorte erfunden?«
    Georgeanne bemühte sich, zerknirscht auszusehen, doch ein leises Lächeln verzog ihre Mundwinkel. »Tja … Ich hab sie ein bisschen ausgeschmückt.«
    Jetzt wusste Mae, warum ihr die Frau bekannt vorkam. Georgeanne war eine unverbesserliche, begnadete Bockmist-Erzählerin, genau wie Ray es gewesen war. Einen kurzen Moment lang spürte sie, wie die Leere, die durch seinen Tod in ihr entstanden war, ein wenig schwand. Sie stieß sich vom Tisch ab und lief zu ihrem Schreibtisch. »Haben Sie je als Beiköchin gearbeitet oder wenigstens gekellnert?«, fragte sie und senkte den Blick auf das Bewerbungsformular.
    Rasch verdeckte Georgeanne den Zettel mit den Händen, doch erst, nachdem Mae das schlechte Schriftbild aufgefallen war und dass sie auf der Linie, unter der »Stelle, um die Sie sich bewerben« stand, Bieköchin eingetragen hatte statt Beiköchin .
    »Ich hab bei Luby’s gekellnert, bevor ich bei Dillard’s gearbeitet habe, und so ziemlich jeden Kochkurs belegt, den man sich nur vorstellen kann.«
    »Haben Sie schon mal für einen Catering-Service gearbeitet?«
    »Nein, aber ich kann alles kochen, von Griechisch zu Sichuan, von Baklava bis Sushi, und ich kann echt gut mit Menschen umgehen.«
    Mae musterte Georgeanne von Kopf bis Fuß und hoffte, dass sie keinen Fehler machte. »Eine Frage habe ich noch. Wollen Sie

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